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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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weder gewusst, wer es tun sollte, noch wie. Wir haben Tesseract einfach blind da reingeschickt, und er hat genau das erledigt, was zu erledigen war. Wenn Kasakov in Bukarest ermordet worden wäre, dann wäre unsere ganze schöne Operation in sich zusammengekracht, bevor sie überhaupt angefangen hatte. Also, dann sagen Sie mir mal, wen hätten wir denn noch losschicken können, inoffiziell? Wer sonst hätte uns diese Katastrophe ersparen können, ohne dass wir ins Scheinwerferlicht geraten wären? Ich? Sie? «
    Clarke setzte sich kerzengerade auf und brachte seinen Zeigefinger in Stellung. »Versuchen Sie ja nicht, mich in die Falle zu locken, Roland. Ich habe absolut nachvollziehbare Zweifel an Ihrer Personalauswahl für diese Operation geäußert. Diese Zweifel beziehen sich aber keineswegs auf Tesseracts Fähigkeiten, sondern auf seine Loyalität, Berechenbarkeit und Zuverlässigkeit, wenn ich Sie daran erinnern darf.«
    »Was Sie soeben gemacht haben«, sagte Procter mit hochgezogenen Augenbrauen.
    Clarke stieß hörbar den Atem aus. Sein normalerweise blasses Gesicht war rot angelaufen.
    »Peter, jetzt regen Sie sich wieder ab, bevor Ihnen noch eine Ader platzt. Schließlich haben Sie mich angesprochen, wissen Sie noch? Sie haben mich um Hilfe gebeten, nicht andersrum. Natürlich bin ich froh, dass Sie das getan haben, aber wir haben uns doch zu Anfang unserer kleinen Verschwörung darauf verständigt, dass ich die Operation so führe, wie ich es für angebracht halte. Einschließlich der Auswahl der handelnden Personen. Tesseract besitzt außergewöhnliche Fähigkeiten und kann niemals mit uns in Verbindung gebracht werden. Solange die Ergebnisse stimmen, ist es mir vollkommen egal, was er gemacht hat, bevor er für uns gearbeitet hat.«
    »Solange die Ergebnisse stimmen.«
    »Das Entscheidende ist doch«, sagte Procter und senkte die Stimme. »Wir haben ihn gebraucht, wir haben ihn benutzt, und er hat seinen Auftrag perfekt erfüllt. Mehr können wir beim besten Willen nicht verlangen.«
    »Aber er stellt auch ein Risiko dar, das können Sie nicht leugnen.«
    »Tue ich auch gar nicht. Aber sein Wert übersteigt das Risiko.«
    »Im Augenblick, ja«, sagte Clarke. »Aber Sie sollten nicht vergessen, dass das Risiko immer größer wird, je mehr Zeit vergeht. Und gleichzeitig werden unsere Möglichkeiten, dieses Risiko irgendwie einzudämmen, immer geringer.«
    »Dann handeln wir, bevor es kritisch wird.«
    »Das hoffe ich.«
    »Sie machen sich zu viele Sorgen.«
    »Ich habe nie etwas anderes behauptet. Aber Sie machen sich nicht genügend Sorgen.«
    Procter lächelte. »Dafür habe ich ja Sie. Aber jetzt wenden wir uns wieder dem Eigentlichen zu, in Ordnung? Es wird Sie freuen zu hören, dass Tesseract, wie geplant, in Berlin eingetroffen ist, um die nächste Phase unserer Operation einzuläuten.«
    »Gut. Mal sehen, ob der Kerl unsere Siegessträhne fortsetzen kann.«
    »Das wird er«, erwiderte Procter im Brustton der Überzeugung. »Und jetzt, wo wir auch Saul Callo geschnappt haben, läuft doch alles wie geschmiert.«
    »Wie verfahren wir mit Callo?«
    »Das habe ich den Jungs vor Ort überlassen. Ich habe nicht vor, aus meinem zehntausend Kilometer entfernten Sessel den Großinquisitor zu geben. Saul hat die letzten achtundvierzig Stunden im Kofferraum eines Autos zugebracht und nicht mehr als ein paar Schlucke Wasser bekommen. Er dürfte mittlerweile ziemlich weichgeklopft sein. Morgen, nehme ich an, schaffen sie ihn dann auf das Gelände und lassen ihn vermutlich noch ein paar Stunden lang in einer dunklen Zelle schmoren, bevor sie ihn sich vorknöpfen.«
    »Klingt wirklich köstlich«, sagte Clarke.
    Procter beugte sich erneut vor. »Er hat es nicht anders verdient.«
    Er hievte sich aus dem Sessel und trat ans Fenster. Draußen schien die Morgensonne auf das ländliche Virginia und tauchte die Landschaft in ein wunderschönes Licht. Procter liebte diese Gegend. Wenn es nach ihm gegangen wäre, er wäre sofort aus Washington, D. C., weg und in ein schönes Landhaus gezogen, vielleicht mit einer Wiese und einem Pferd dabei. Aber Patricia war dem Stadtleben viel zu sehr verfallen, sie hätte es nur unter heftigen Kämpfen aufgegeben. Procter, der sich immer sehr genau überlegte, wann er welche Schlacht führte, wusste, dass er diese noch nicht gewinnen konnte.
    »Wie sicher sind Sie, dass er die Informationen besitzt, die wir brauchen?«, erkundigte sich Clarke.
    »Oh, die hat er ganz bestimmt. Außerdem,

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