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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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sollte es tatsächlich irgendwo noch ein besseres Bindeglied zu Ariffs Imperium geben, wir würden es wohl kaum entdecken. Schließlich hat es schon sehr, sehr lange gedauert, bis wir diesen ägyptischen Drecksack überhaupt mal auf den Schirm bekommen haben.«
    »Wer stellt ihm die Fragen?«, bohrte Clarke weiter. »Wer immer mit Callo in diesem Raum sein wird, er bekommt auf jeden Fall vieles zu hören. Informationen, die, wenn das Ganze vorüber ist, womöglich auch als Druckmittel gegen uns verwendet werden können.«
    »Ich glaube, Sie überschätzen die Betreffenden. Da wären zum einen die britischen Vertragspartner, die Sie mit ins Boot geholt und für die Sie selbstverständlich auch gebürgt haben, aber die wissen nur das Allernötigste. Von der Seite sind also keine Schwierigkeiten zu erwarten. Der Mann, der die Aktion überwacht, ist Mitarbeiter der CIA. Er ist zwar ein ehrgeiziges kleines Arschloch, aber seine Eier bestehen aus feinstem Kuchenteig und sonst nichts. Er wird niemals ein Sterbenswörtchen verraten, an niemanden.« Procter lächelte. »Er ist sozusagen mein kleiner, privater Sklave. Ich habe so viel Material über ihn in der Hand, dass ich von ihm verlangen könnte, er soll sich das rechte Bein abhacken, und er würde sich, während er verblutet, noch für meine Gnade bedanken. Ich halte ihn so dermaßen kurz, dass er nicht einmal weiß, ob ich Jesus Christus bin oder der Teufel persönlich.«
    Der letzte Satz entlockte Clarke so etwas Ähnliches wie ein Lächeln.
    Procter sagte: »Er wird tun, was getan werden muss, sodass wir am Mittwoch genügend Informationen haben, um die nächste Phase einzuleiten.«
    Endlich einmal schien Clarke zufrieden zu sein. »Dann läuft also alles genau nach Plan.«
    »Genau nach Plan«, erwiderte Procter. »Wir werden den illegalen internationalen Waffenhandel Stück für Stück auseinanderreißen, das ist unser Ziel.«

Kapitel 9
    Berlin, Deutschland
    Laut Dossier sollte Adorján Farkas am Mittwoch in Berlin eintreffen. Sein Aufenthalt war für maximal sieben Tage vorgesehen. Anschließend wollte er in seine Heimat Ungarn zurückkehren, wo er, wie Victor vermutete, entweder sehr viel schwerer zu erwischen oder seine Ermordung weniger wert war. Farkas war schon sein Leben lang Angehöriger der ungarischen Mafia. Mittlerweile war er zweiundfünfzig Jahre alt und gerade dabei, sich auch außerhalb der klassischen Betätigungsfelder des organisierten Verbrechens – also Drogenhandel, Erpressung und Prostitution – einen Namen zu machen, vor allem im internationalen Menschenhandel und als Waffenschieber.
    Dieser letzte Punkt war, laut Dossier, der Grund, warum Farkas ausgelöscht werden sollte. Farkas machte im Moment eine Menge Geld mit Sturmgewehren, die er bei verschiedenen Herstellern in Osteuropa kaufte und dann mit großem Gewinn und illegal im Nahen Osten absetzte. Trotzdem nahm Farkas nicht gerade eine Spitzenstellung in der Rangliste der Bösewichter dieser Welt ein, daher hatte sein Tod wahrscheinlich, abgesehen von den Waffen-Deals, noch eine andere Bedeutung. Dass diese Angaben fehlten, war ein weiteres Indiz dafür, dass Victor immer nur das Allernötigste erfuhr. Farkas war höchstwahrscheinlich Glied einer Kette, die Victors Einsatz-Koordinator unterbrechen wollte, und die Ermordung des Ungarn war entweder die einfachste oder vielleicht auch die einzige Möglichkeit, um zu verhindern, dass die Waffen, die er verscherbelte, irgendwann einmal amerikanischen Staatsbürgern das Leben nahmen. Victor hatte zwar bereits einem Waffenschieber das Leben gerettet, aber ihm war auch klar, dass die Dinge nicht immer so eindeutig waren, wie sie zu sein schienen.
    Abgesehen von dem konkreten Motiv waren die Informationen über Farkas ungewöhnlich umfassend – ein ausführlicher Lebenslauf, Listen mit Geschäftspartnern, persönliche Einzelheiten und so weiter –, aber weitgehend nutzlos. Das Wichtigste – und manchmal auch das Einzige, was Victor brauchte – waren aktuelle Fotos und die Angabe von Farkas’ Aufenthaltsort. Ansonsten brauchte er nur die Informationen, die zur Erledigung seines Auftrags erforderlich waren. Und da diejenigen, die diese Dossiers zusammenstellten, nicht selbst aktiv wurden, bestand vielfach eine enorme Diskrepanz zwischen dem, was ihnen wichtig erschien, und dem, was Victor wichtig war. Aber trotzdem, angesichts der spezifischen Besonderheiten dieses Auftrags bekam er lieber zu viele Informationen als zu wenige.
    Farkas sollte

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