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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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die achtzig Kilogramm schwer. Das Dossier beschrieb ihn als ein paar Zentimeter größer und ungefähr fünf Kilogramm schwerer. Keine allzu wichtigen Informationen, aber die falschen Angaben warfen kein allzu gutes Licht auf Victors Quellen. Im Gegensatz zu seinen Begleitern war Farkas gebräunt, allerdings wirkte die Bräune ziemlich künstlich – zu dunkel, zu gleichmäßig. Er trug einen schwarzen Anzug, der sehr teuer aussah, dazu ein rotes Hemd und eine rote Krawatte. Eine sehr stylische Kombination – abgesehen von der protzigen Goldkette über dem Hemd.
    Victor setzte sein fiktives Telefonat fort. Einer von Farkas’ Männern streifte ihn mit einem flüchtigen Blick. Insgesamt drei waren mit Farkas zusammen eingetroffen, einer Mitte vierzig, die beiden anderen Mitte dreißig. Sie waren unsportlich gebaut, trugen Anzüge und hatten je einen Koffer dabei, einer sogar zwei. Sie waren alle bewaffnet. Handfeuerwaffen in Unterarmhalftern, dem Anblick ihrer Jacketts nach zu urteilen. Sie machten einen entspannten, aber aufmerksamen Eindruck. Victor konnte keine Hinweise auf eine Spezialausbildung feststellen, weder militärisch noch sonst wie.
    Jetzt ließ sich der erste Kerl blicken. Mit rotem Kopf kam er die Treppe herabgeeilt und schob sich die Haare hinter die Ohren. Es sah so aus, als wollte der Mann sich für seine Verspätung entschuldigen und gleichzeitig mitteilen, dass das Penthouse vorbereitet sei. Farkas blickte ihn verächtlich an, sagte aber nichts.
    Victor wartete noch eine Minute, dann verließ er seinen Standort. Er betrat eine Boutique in einer Seitenstraße und kleidete sich komplett neu ein. Seine alten Sachen steckte er in eine Einkaufstasche mit dem Logo des Ladens. Er setzte sich in das Café, das auf derselben Straßenseite wie das Appartementhaus lag, und bestellte sich einen Cappuccino sowie ein Sandwich mit Geflügelsalat. Von hier aus hatte er die Straße zwar nicht so gut im Blick wie von der Bar aus, aber den Bürgersteig unmittelbar vor dem Appartementhaus konnte er immer noch einwandfrei sehen.
    Die späte Nachmittagssonne schien noch so kräftig, dass die Sonnenbrille glaubwürdig war, und es war warm genug, dass Victor sein Jackett über eine Stuhllehne hängen konnte. Er ließ sich Zeit mit dem Essen. Im Café lagen verschiedene Tageszeitungen aus, und er nahm sich eine und gab vor zu lesen. Er hoffte, dass das nicht allzu lange erforderlich war. Seine Instinkte sagten ihm, dass Farkas nicht der Typ war, der sich gleich am ersten Tag in seiner Wohnung verkroch. Er würde sich entweder um seine Geschäfte kümmern müssen oder, was wahrscheinlicher war, sich auf den Weg machen, um etwas zu essen. Eher früher als später.
    Als Victor gerade seine zweite Tasse Kaffee leerte, hatte das Warten ein Ende. Es war kurz nach achtzehn Uhr, als Farkas mitsamt seinen vier Männern wieder auftauchte. Sie lachten und scherzten miteinander, auch Farkas, allerdings deutlich zurückhaltender. Freundschaftlich, aber nicht eng befreundet , notierte sich Victor. Er sah sie vorbeigehen und hörte, wie jener, der zuerst angekommen war, ein Restaurant erwähnte.
    Victor wartete, bis sie außer Sichtweite waren, dann stand er auf. Mithilfe des nachgemachten Schlüssels kam er ins Haus und fuhr hinauf ins Penthouse. Er blieb einen Augenblick lang vor der Tür stehen und lauschte, um sicherzugehen, dass im Stockwerk unter ihm niemand war. Die Sperrpistole war zwar nicht besonders laut, aber eben auch nicht besonders leise.
    Er holte das Werkzeug aus seinem Rucksack, schob den langen, dünnen Stab in das Schlüsselloch der Penthousetür und drückte den Abzug. Der Stab fing sofort an zu vibrieren, und schon nach wenigen Sekunden war das Schloss entriegelt. Victor hatte schon länger keines von den Dingern mehr benutzt – einfaches Einbruchswerkzeug ließ sich sehr viel leichter verstecken –, aber praktisch war so eine Sperrpistole, das ließ sich nicht bestreiten.
    Er drückte die Tür auf und trat ein. Die Alarmanlage gab ihre gedämpften Piepstöne von sich. Victor stellte sich vor die Tastatur und drückte eins, fünf, acht, zwei. Es piepste weiter, also probierte er es mit zwei, fünf, acht, eins. Das Signal verstummte.
    Victor betrat das Wohnzimmer und stellte fest, dass die Ungarn sich bereits eingerichtet hatten. Tabakgeruch hing in der Luft. Auf dem Fußboden neben den Sofas standen Kaffeebecher, und auf dem Couchtisch lag Gepäck. Er sah sich um. Vielleicht gab es ja etwas, was er zu seinem

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