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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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Griff haben. Ein paar von ihnen würden vermutlich den Großteil des morgigen Tages damit zubringen, Aspirin zu schlucken, aber am Freitag waren sie alle wieder fit und arbeitsfähig.
    An diesem Tag hatte Farkas einen Termin mit ein paar potenziellen neuen Lieferanten. Er versuchte unentwegt, sein ohnehin expandierendes Reich zu vergrößern, und er hatte ein gutes Gefühl, was diese Reise anging. Die Lieferanten waren ihm wärmstens empfohlen worden, und wenn alles gut lief, dann würden sie dazu beitragen, Farkas’ Waffenangebot zu vervollständigen. Er versorgte einen ägyptischen Zwischenhändler mit billigen osteuropäischen Kalaschnikows, die dieser in den Nahen Osten und nach Afrika verkaufte. Die Erträge waren akzeptabel und das Risiko minimal, aber Farkas wusste, dass er diesen ägyptischen Schweinehund – der ihn hundertprozentig verarschte, das war ihm klar – umgehen konnte, wenn er höher entwickelte Waffen aus westlicher Produktion in die Hände bekam. Dann konnte er den Mittelsmann überspringen und seine Gewinnspanne enorm vergrößern.
    Mit ein bisschen Glück waren diese deutschen Lieferanten genau die richtigen Partner für sein Vorhaben. Er dachte dabei an ein paar hübsche Artikel von Heckler & Koch: die MP5, das G36, die UMP, das ganze Programm. Der Markt war vorhanden. Farkas musste das Zeug nur noch in die Hände bekommen. Außerdem wollte er sich eine neue Pistole besorgen, irgendetwas Auffälliges, was die anderen Bosse zu Hause nicht hatten.
    Im Penthouse angekommen, fingen seine Leute an, die Küche nach etwas Ess- oder Trinkbarem zu durchstöbern. Farkas kamen sie vor wie eine Horde Plünderer, satt und voll bis zum Rand, aber dennoch gierig alles in sich hineinschlingend, was sie zwischen die Finger bekamen. Morgen früh würden ein paar von ihnen heftige Kopf- und Magenschmerzen haben. Einer der Männer schnappte sich die Fernbedienung und zappte durch die Programme, auf der Suche nach einem Porno. Als Genitalien in Großaufnahme den Bildschirm ausfüllten, wusste Farkas, dass es Zeit war, sich zurückzuziehen.
    Sein Entschluss wurde mit jeder Menge Gejohle quittiert, aber er winkte nur verächtlich ab und ging in sein Schlafzimmer. Er schaltete das Deckenlicht ein und fing an, sich auszuziehen. Seine dreckigen Klamotten warf er in eine Zimmerecke, dann zog er den Reißverschluss seines Koffers auf und wühlte seinen Schlafanzug hervor.
    Im Badezimmer putzte er sich die Zähne und wusch sich das Gesicht, um anschließend wieder ins Schlafzimmer zurückzukehren. Er schaltete die Deckenleuchte aus und legte sich ins Bett, nahm den Roman, den er sich für die Reise eingesteckt hatte, vom Nachttisch und knipste die Leselampe an.
    Nachdem er ein paar Seiten gelesen hatte, wurde er von Müdigkeit übermannt. Das Buch war sowieso nicht besonders gut – irgendein Thriller, in dem zu viel geredet und zu wenig getötet wurde. Er knickte die Ecke der letzten Seite um und legte das Buch beiseite, knipste die Lampe aus.
    Einige Augenblicke blieb er einfach nur in der Dunkelheit liegen, dann schaltete er das Licht wieder ein und stieg aus dem Bett, um im Badezimmer seine Blase zu leeren. Er drückte auf die Spültaste. Nichts rührte sich.
    Er drückte noch einmal, fester diesmal.
    Der Hebel im Inneren des Wasserkastens hob sich und öffnete das Ventil. Dabei wurde der an der Oberseite des Hebels festgeklebte Zündstift in den Zünder an der Unterseite des Kastendeckels getrieben. Der Zündfunke brachte das in dem leeren Wasserkasten befindliche Hexogen zur Explosion.
    Die Druckwelle breitete sich mit einer Geschwindigkeit von rund siebentausendfünfhundert Kilometern pro Sekunde aus und vernichtete dabei den Wasserkasten und alles andere, was sich im Badezimmer befunden hatte. Die Badezimmertür wurde aus den Angeln gerissen und schlug krachend an die gegenüberliegende Schlafzimmerwand, danach kamen die Flammen und Trümmerteile.
    Farkas tropfte in kleinen Stückchen von der Badezimmerdecke.

Kapitel 13
    Linz, Österreich
    Viel zu früh lag Victor wach in seinem harten Hotelbett. Vom Flur her drang Lärm ins Zimmer – Gerenne, Gebrüll, dumpfe Aufprallgeräusche. Es hörte sich an wie ein paar Kinder, die gerade dabei waren, ihre Eltern zu ärgern, die sich wiederum genötigt sahen, ihren Nachwuchs noch lautstarker zur Ordnung zu rufen. Das war das Problem, wenn man einen leichten Schlaf hatte und sich in der Regel dann zur Ruhe legte, wenn alle anderen wach waren. Die Leute nahmen noch

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