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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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engsten Vertrauten sich zusammensetzen und das Geschäftliche besprechen, im Esszimmer vielleicht oder in einem der Schlafzimmer.
    Egal, wie er die Sache betrachtete, es war ein strategischer Alptraum. Wenn er zu Yamout vordringen wollte, dann musste er zuerst ein rundes Dutzend anderer Gegner überwinden, von denen vermutlich jeder eine Schusswaffe hatte, die er ohne zu zögern benutzen würde. Petrenkos Leute würden wohl kaum ihr Leben riskieren, um Yamout zu beschützen, aber während des Kampfes würden sie alle davon ausgehen, dass die Bedrohung auch ihnen galt, und sich entsprechend zur Wehr setzen.
    Selbst wenn Yamout und Petrenko sich aus den Kämpfen heraushielten, hatte Victor es mit bis zu neun bewaffneten Gegnern zu tun. In unmittelbarer Nähe. Im Dossier stand, dass Yamout nur erstklassige Bodyguards beschäftigte, alle mit militärischer Ausbildung. Sie kosteten ihn zwar ein kleines Vermögen, gerieten aber bei einem Feuergefecht nicht sofort in Panik. Petrenkos Mannschaft besaß vermutlich nicht ganz dieses Kaliber, aber als Angehörige der weißrussischen Mafia wussten sie wahrscheinlich auch, wie man eine Pistole entsicherte. Und um in einem geschlossenen Raum, wo die maximale Entfernung nicht mehr als drei Meter betragen würde, ein mannsgroßes Ziel zu treffen, bedurfte es keiner Scharfschützenausbildung. Man brauchte lediglich zu zielen und abzudrücken.
    Er hatte nur dann eine Chance, wenn er schnell war und das Überraschungsmoment voll ausnutzte. Zuschlug, wenn sie am wenigsten damit rechneten.
    Und nicht danebenschoss.
    Victor hatte zwar die Grundrisse des Hotels erhalten, aber zweidimensionale Abbildungen von dreidimensionalen Räumen besaßen nur eine begrenzte Aussagekraft. Die Suite war jetzt noch belegt. Sobald die Gäste abgereist waren, würde das Zimmermädchen sauber machen, noch bevor Petrenko eintraf. Victor wusste nicht, wann das sein würde, aber es bestand immerhin die Chance, dass er sich kurz mit dem Schauplatz des geplanten Anschlags vertraut machen konnte. Allerdings nur dann, wenn Petrenko nicht zu früh eintraf. Aber auch ohne Präsidentensuite wollte er sich auf jeden Fall einen Eindruck von dem Hotel verschaffen, bevor es Zeit war zuzuschlagen.
    Der Türsteher lächelte Victor freundlich an und hielt ihm die Tür auf. Victor nickte und betrat das riesige, beeindruckende Foyer. Durch die elegante Glaskuppel in rund dreißig Metern Höhe fiel Tageslicht herein. Jedes Stockwerk verfügte über einen ringförmigen Balkon zum Innenraum hin, von dem die Hotelgäste in die Eingangshalle hinunterblicken konnten. Zwei gläserne Fahrstühle schwebten mitten im Raum nach oben. An verschiedenen Stellen waren luxuriöse Sofas und Polstersessel platziert. Auf Victors linker Seite befand sich eine Lobbybar, direkt gegenüber lag der lang gestreckte Empfangstresen. An der Wand zwischen den Fahrstühlen zog sich ein riesiges florentinisches Mosaikgemälde bis hinauf an die Decke hoch über Victors Kopf.
    Er wurde nicht langsamer, um nicht für einen Neuankömmling gehalten zu werden und die Blicke der beiden Rezeptionistinnen auf sich zu ziehen. Er schlenderte weiter, während er ununterbrochen umherblickte und das, was er sah, mit dem verglich, was auf den Grundrissen zu erkennen beziehungsweise nicht zu erkennen gewesen war. Das Foyer war belebt, aber nicht überfüllt. In gleichmäßigem Strom betraten oder verließen Menschen die Restaurants und Bars, näherten sich den Fahrstühlen oder entfernten sich davon. Andere warteten, saßen in der Lobbybar oder hatten es sich auf einem der geschmackvollen Sofas gemütlich gemacht. Die Zimmerpreise garantierten dem Hotel eine zahlungskräftige Stammkundschaft. Und diejenigen, die nicht ganz so wohlhabend wirkten, waren vermutlich Touristen, deren Heimatwährung in Weißrussland mehr wert war als zu Hause.
    Vorher hatte Victor auch die Möglichkeit erwogen, Yamout im Foyer zu erschießen, aber der Raum war zu groß, zu offen, und da Victor nicht wusste, auf welchem Weg Yamout es überhaupt betreten würde, hatte er keine Chance, das Ganze vernünftig einzurichten. Wahrscheinlich würden Yamout und seine Leute den Fahrstuhl benutzen, aber selbst das war nicht sicher. Und außerdem gab es da noch ein weiteres Problem.
    Sicherheitspersonal patrouillierte in regelmäßigen Abständen durch das Hotel. Sie sahen aus wie gut trainierte Wachmänner, die sich zwar nicht unbedingt freiwillig in ein Feuergefecht stürzen würden, aber vermutlich auch

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