Zero Unit
hat Charlie dabei. Erster Treppenabsatz, genau in der Mitte, over.«
»Ich bin da, over«, sagte Marc.
»Was hast du –«, fragte Helena in Rebels anderem Ohr. »Oh, du arbeitest also wirklich .«
»Ja, und ich muss jetzt auflegen.«
»Wo bist du? In Norfolk?«, fragte Helena. »Ich werde zu dir fliegen. Wir müssen uns unterhalten. Über Alex.«
Rebel war inzwischen beinahe bei ihm angekommen. Wie eine Statue stand er am äußersten Rand des obersten Sockels, sein wacher Blick glitt über die Menge. Groß, muskulös, zuversichtlich und mit einer inneren Schönheit, die der äußerlichen entsprach, auch wenn das attraktive Gesicht von vielen Narben überzogen war.
Ihre Blicke trafen sich.
Er schenkte Rebel ein strahlendes Lächeln und zwinkerte ihr frech zu. Ihr schnürte es vor Verlangen die Kehle zu. Sie liebte ihn so sehr.
Mit einem Lächeln antwortete sie: »Nein, Helena. Wir müssen uns nicht unterhalten. Jedenfalls nicht über Alex.«
Rebel beobachtete, wie er sich umdrehte und den Rand entlangging, dann sprang er an der Seite des Sockels auf den Treppenabsatz hinunter. Kam auf sie zu. Auf sie .
»Ja, na ja –«, fing Helena an.
»Er hat mir von eurer Vereinbarung erzählt«, unterbrach Rebel sie und beobachtete ihn, wie er sich durch die Menge drängte, um zu ihr zu gelangen. Sie fühlte sich lebendiger und sicherer als je zuvor in ihrem Leben. »Und auch alles andere.«
»Oh.«
»Es bleibt also nur noch eines zu sagen.« Sie nahm all ihren Mut und ihre Liebe zusammen und sagte: »Alex gehört mir. Mir, Helena. Mir ist wirklich ganz egal, ob du homosexuell bist oder ob du ihn als Alibimann für deine spießigen Eltern brauchst. Werde endlich erwachsen und sag es ihnen. Denn Alex bekommst du nicht mehr zurück. Du brauchst also gar nicht erst fragen.«
Und damit legte sie auf.
Ein triumphierendes Lächeln machte sich auf Rebels Gesicht breit, während sie die letzten Stufen erklomm, die noch zwischen ihr und dem Mann lagen, der ihr Schicksal war.
Über ihnen fuhr Altos mit seiner Rede fort. Die Journalisten stellten ihre Fragen. Sie sah, wie Kick hinter einer der Säulen verschwand. Marc näherte sich Hearn und Gina.
Alex war auf den Stufen stehen geblieben.
Aber … irgendetwas stimmte nicht.
Ihr Lächeln erstarb. Er schien sich gegen die ihn immer enger einschließende Menge zu wehren. Überrascht schnappte Rebel nach Luft, als er sich im nächsten Moment am Fuße eines der Steinsockel hinwarf und zu einem Ball zusammenrollte, weil einige der Umstehenden versuchten, ihm aufzuhelfen.
Du lieber Gott.
Das war gar nicht gut.
Die Wüstenhitze schloss ihn von allen Seiten ein. Alex war schon jetzt komplett nass geschwitzt. Weit entfernt erklangen Schreie.
Ach, verfluchte Scheiße. Bitte, bitte, bitte . Nicht jetzt! Nicht wenn das ganze verfluchte Team sich auf ihn verließ. Und Rebel –
»Nicht die Nerven verlieren, Zane«, raunte ihm eine gebieterische männliche Stimme ins Ohr. »Reiß dich zusammen, Mann.«
Die Überraschung holte Alex vom staubigen Rand des afghanischen Dorfes zurück. Er blinzelte. »Van Halen?«
»Steh auf, Bruder. Komm schon. Hol dich da raus. Du schaffst das.«
Alex wehrte sich gegen die Panik, die ihn zu überwältigen drohte. Spähte zitternd über seine Schulter zurück. Der Mann, der ihn anstarrte, trug eine Baseballmütze mit Washington Nationals -Aufdruck und eine schwarze Sonnenbrille. War es wirklich van Halen? Oder spielte sein Verstand ihm nur einen Streich und es handelte sich um eine weitere Halluzination?
Die Schreie in seinem Kopf wurden wieder lauter. Er schwankte.
»Muss sie retten«, murmelte er taumelnd, wiegte immer wieder vor und zurück. »Muss retten … «
»Den Präsidenten musst du retten, Zane.« Van Halen schaute zum Säulenvorbau auf und fluchte. »Himmel, habt ihr ihn überhaupt gewarnt?«
»Der Plan … der Präsident kommt nicht. Ein Hinterhalt … «
Die Schreie wurden noch lauter. Sie klangen nicht mehr so, als würden sie aus seinem Kopf kommen. Es war ein Hinterhalt!
»Altos kündigt gerade den Präsidenten an. Herrgott !« Greggs Blick schnellte zu Alex. »Moment. Der Präsident kommt gar nicht?«
»Muss retten … muss sie retten.« Plötzlich erinnerte Alex sich wieder. »Gina!«
Als er ihren Namen nannte, schoss van Halens Hand nach vorne und packte ihn am Kragen. »Was ist mit Gina? Hast du sie gesehen?«
In dem Moment fing die Menge an, verrückt zu spielen, alle hüpften auf der Stelle und schrien aufgeregt
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