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Zero Unit

Zero Unit

Titel: Zero Unit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Dorothea; Bruhns Kallfass
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dieser Polizistin, die gerade an ihnen vorbeieilte. Er winkte ihr sogar noch zu und heftete sich fröhlich pfeifend seine Plakette an die Brust, die ihn als Kongressmitarbeiter auswies.
    »Was haben Sie vor?«, fragte Gina nervös, als der schleimige Widerling wie beiläufig den Arm um ihre Schultern legte und sie auf die Menschenmenge vor den Stufen des Parlamentsgebäudes zuschob.
    »Ich? Gar nichts.« Sobald sie an den Marmorstufen angelangt waren, atmete er tief ein, sog die frische Frühlingsluft ein und blickte sich um, als wäre er ein begeisterter Tourist, der die Sehenswürdigkeiten seiner Hauptstadt bewunderte. Lächelnd wandte er sich ihr zu. »Ich bin nur hier, um Gregg van Halen sterben zu sehen.«

28
    Rebel sprang aus dem Geländewagen und eilte auf die dichte Menschentraube zu, die sich an der Ostseite des Kapitols auf den Stufen des Regierungsgebäudes gebildet hatte. Keine zwei Sekunden später war Tara an ihrer Seite.
    Es war so weit. Nachdem der Präsident seine Teilnahme zurückgezogen hatte, war der Kongressabgeordnete Altos über die Bedrohung informiert worden, wollte die Pressekonferenz aber trotzdem wie geplant abhalten. Schwer getroffen vom Tod seiner Frau und des vereitelten Verleumdungsversuchs seines ehemaligen Stabschefs war er versessen darauf, den Verräter und auch seinen bezahlten Spießgesellen zu entlarven. Er ging damit ein unglaublich hohes Risiko ein. Doch es war höchstwahrscheinlich die einzige Gelegenheit, den Al-Sayika-Attentäter, der als Zünder bekannt war, zu identifizieren und zu fassen. Alles musste ganz normal wirken, damit er sich aus der Deckung wagte.
    Rebel musste sich zusammenreißen, um nicht loszusprinten. Ihr FBI -Abzeichen hielt sie gut sichtbar in der Hand, wegen der unzähligen Geheimdienstler und anderen Gesetzeshüter, die überall auf dem frisch ausgesäten Rasen verteilt waren und jeden Zuschauer ganz genau beobachteten. Tara tat dasselbe mit ihrem Ausweis von der Inneren Sicherheit. Das restliche Team war für diesen Einsatz mit Ausweisen des Ministeriums ausgestattet worden, und alle trugen schwarze Anzüge über der schusssicheren Kleidung. Man musste sich schließlich den örtlichen Gegebenheiten anpassen.
    Rebel aktivierte ihr Funkmikrofon: » STORM -Hotel und Julia nähern sich dem Schauplatz.« Aus irgendeinem Grund hatte Tara den Decknamen Julia, obwohl in ihrem Namen überhaupt kein J, dem Sendezeichen für Julia, vorkam. Rebel vermutete eine längere Geschichte dahinter, hatte aber keine Zeit gehabt, zu fragen. » STORM -Dog Sechs, hörst du mich?«
    »Hier ist STORM -Zulu. Hotel und Julia, bitte weicht auf Kanal acht aus. Wir haben um die tausend Bären an Bord, over«, sagte Darcys Stimme.
    Normalerweise hätte das Rebel ein Lachen entlockt, im Moment aber war sie zu angespannt, weil sie rechtzeitig die ihr zugewiesene Position erreichen wollte. Die Pressekonferenz konnte jede Minute beginnen. Sie und Tara wechselten auf den anderen Kanal.
    »Hat schon jemand Victor erreicht, over?«, fragte sie.
    Gregg van Halen bereitete ihr Sorgen. Seit er vor zwei Stunden im Watergate verschwunden war, wild entschlossen, seine Gina wiederzufinden, hatte sie ihn nicht erreichen können.
    »Geht immer noch nur die Voicemail ran«, antwortete Darcy. »Meldet euch, wenn ihr ihn seht, und gebt ihm, wenn irgend möglich, Bescheid, was wir geplant haben. Das gilt für alle, over.«
    Zwar hatten sie ihm bereits einige Nachrichten hinterlassen, in denen sie grob den eilig mit Geheimdienst und der Inneren zusammengeschusterten Schlachtplan dargelegt hatten, aber wer wusste schon, ob er die abgehört hatte. Sollte er Gina nicht bereits gefunden haben – was extrem unwahrscheinlich war – würde Gregg auf Rache sinnend bei der Pressekonferenz auftauchen. Der Mann war eindeutig die große Unbekannte in diesem Spiel. Sie hoffte inständig, dass deswegen niemand zu Schaden kommen würde. Sie hatte Gregg angefleht, sie zurückzurufen und trug extra dafür ihren Bluetooth-Ohrhörer.
    Vor ihr ragte die steile, durch Geländer in drei Abschnitte aufgeteilte Treppe des Kapitols auf, flankiert von viereckigen Sockeln mit Laternenpfählen, Statuen und noch mehr Geheimdienstagenten. Tara schlüpfte in das Gewühl auf der rechten Seite und nahm die ersten Stufen. Rebel sollte Alex finden und mit ihm die linke Seite absichern.
    Plötzlich kam ganz oben Bewegung in die aufgeregte Menge, in der sich die Nachricht vom geplanten Auftritt des Präsidenten bereits herumgesprochen

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