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Zero Unit

Zero Unit

Titel: Zero Unit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Dorothea; Bruhns Kallfass
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er ihr Handschellen angelegt hatte. Und Wade im Kofferraum eingesperrt war.
    Wie es ihm dort hinten wohl ergehen mochte? K.-o.-Tropfen allein waren nicht zwingend tödlich, aber wer wusste schon, wie stark die Dosis war, die Hearn ihm verabreicht hatte. Inzwischen war er bestimmt längst bewusstlos. Sie kreisten schon eine halbe Stunde auf der Strecke zwischen K-Street und Constitution Avenue.
    Am liebsten hätte Gina sich der Panik ergeben. Wäre weinend in den Sitz zurückgesunken. Aber es war ihr bis jetzt gelungen, ihre instinktive körperliche Reaktion zu unterdrücken, und sie würde auch weiterhin stark sein. Sie musste stark sein. Einen Ausweg finden. Für Gregg. Um ihrer selbst willen und der Zukunft, die sie sich wünschte.
    Denk nach!
    »Was müssen Sie erledigen?«, fragte sie Hearn und gab sich Mühe, ihre Stimme fest klingen zu lassen.
    »Ich muss den Präsidenten retten. Denn die werden ihn umbringen, wissen Sie?«
    Abrupt drehte sie sich zu ihm um, sie musste sich verhört haben. Er murmelte weiter vor sich hin.
    Gina war entgeistert. »Der Präsident?« Sie betrachtete Hearn mit wachsendem Entsetzen. Also hatte das Team recht gehabt. Grundgütiger, wussten sie davon? Sie musste Zeit schinden. Einen Weg finden, um das den anderen mitzuteilen. »Jemand wird den Präsidenten töten? Wer?«
    »Sie wissen doch, wer.« Er sah sie mitleidig an. »Ihr Geliebter, van Halen. Hat Ihnen denn niemand gesagt, dass er ein Landesverräter ist?«
    Überrascht wich sie zurück. Ogottogottogott . »Nein! Das ist er nicht!«
    Hearn lachte. »Über diesen ruchlosen Kerl müssen Sie sich keine Sorgen mehr machen. Ich habe das FBI über sein Vorhaben informiert. Sie sind bereit. Scharfschützen haben sich auf jedem Dach postiert. Spezialeinheiten, die ihn erschießen werden, sobald er sich zeigt. Glauben Sie mir. Dem Präsidenten wird nichts geschehen.«
    Ach du lieber Himmel .
    Die Beamten würden auf Sicht schießen, ohne dass Gregg Gelegenheit bekäme, sich zu erklären.
    Bitte , das durfte nicht wahr sein.
    Doch das war es.
    Sie musste ihn warnen!
    Hearn parkte nahe am Parlamentsgebäude in einem Bereich, der den Kongressmitarbeitern vorbehalten war, und legte seinen Pass gut sichtbar auf das Armaturenbrett. Dann deutete er auf die Steinstufen vor dem Regierungssitz, an deren oberen Ende sich eine wachsende Schar Journalisten um die aufgestellten Mikrofone versammelte. Außerdem fanden sich immer mehr Touristen ein, die von dem Tumult angezogen worden waren. Der gesamte Bereich wimmelte nur so von Geheimdienstmitarbeitern.
    »Hier?«, fragte Gina überrascht. Es kam nur selten vor, dass der Präsident sich an einem öffentlichen Ort wie diesem an die Presse wandte oder einen Fototermin abhielt. »Woher wollen Sie wissen, dass der Präsident kommen wird?«
    Er stieg aus dem Wagen und bedachte sie mit einem nachsichtigen Blick. »Liebes, ich habe Zugang zu jedem Geheimnis dieses Landes. Ich weiß alles über jeden.«
    Gina kroch ein Schauer über den Rücken und die Nackenhaare stellten sich ihr auf. Hearn war so lange mit seinen kriminellen Machenschaften durchgekommen, dass ihm offenbar jede Fähigkeit zur gesunden Selbsteinschätzung abhandengekommen war. Der Mann war wahnsinnig.
    Er kam zur Beifahrertür und hielt sie auf. Ehe er sie aussteigen ließ, sagte er: »Gina, denken Sie an Ihren Freund im Kofferraum. Sollten Sie schreien, jemanden warnen oder irgendwie Aufmerksamkeit auf sich lenken … wenn Ihnen auch nur ein einziges Wort über die Lippen kommt über … nun, das alles, dann … und das meine ich ernst« – er wirkte beinahe entschuldigend – »dann werde ich Sie töten. Anschließend werde ich Ihren Freund im Kofferraum ersticken und ihn auf dem Weg aus der Stadt in den Potomac werfen.«
    Als wäre sie da nicht selbst drauf gekommen.
    »Das werde ich nicht«, versprach sie. Genau. In welcher Welt lebte er denn?
    Er streckte eine Hand aus und half ihr gentlemanlike aus dem Wagen. Gleichzeitig überprüfte er, ob die Handschellen, mit denen er ihr die Hände hinter dem Rücken zusammengebunden hatte, immer noch sicher verschlossen waren, nahm seine Anzugjacke und legte sie ihr um die Schultern, damit die Fesseln verdeckt waren. Zwar trug er jetzt Krawatte zum kurzärmeligen Hemd, aber es war ein freundlicher, sonniger Apriltag und inmitten der leger gekleideten Touristen und Büromitarbeiter aus den Büros rundherum würde er jedem Gesetzeshüter vollkommen unauffällig erscheinen. Wie beispielsweise

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