Zerrissenes Herz (German Edition)
Papier.“
Er packte das Geschenk aus und hielt das Bild ins Licht. „Das ist toll“, sagte er. „Danke. Das ist ein Superfoto von Charlie.“
„Mein Lieblingsmotiv. Ich dachte, du hättest es gern für dein Büro.“
Das Foto zeigte Charlie in einem seiner glücklichsten Momente. Man spürte förmlich die überschwängliche Freude, die von ihm ausging. Er hatte seine Fußballkluft an und übte mit Blake im Garten seine Züge. Er lachte aus vollem Herzen, Sonnenstrahlen glitzerten in seinem Haar. Mit dem kleinen Hund an seiner Seite hatte sie einen Augenblick vollkommen unbeschwerter Kindheit eingefangen.
„Der Rahmen ist auch schön“, erwiderte Logan. „Obwohl er mir nicht vorkommt wie aus Papier gemacht.“
„Ich habe ein wenig geschummelt.“
Er griff in die Mittelkonsole und holte eine schmale, längliche Schatulle heraus. „Ich habe auch ein wenig geschummelt.“
„Wirklich?“
„Mach’s auf!“
Neugierig löste sie das Papier und öffnete die Schachtel. „Wow. Logan, die sind wunderschön.“ Sie nahm die Perlenkette in die Hand, denen das künstliche Licht einen leichten Blauschimmer verlieh. In der Mitte hing ein Diamantanhänger und funkelte sie an.
„Ich hoffe, dass sie dir gefällt“, sagte Logan.
Sie öffnete den Verschluss und legte sich die Kette um. Die Perlen lagen weiß und kühl auf ihrer Haut. Es war eine Kette, die eng am Hals lag; der Anhänger ruhte in der Kuhle an ihrem Hals. „Das ist doch aber viel zu viel.“
„Du bist es wert.“
„Ein Diamant? Zu unserem ersten Hochzeitstag?“
„Ich habe ihn nicht gekauft, sondern ihn nur einem neuen Zweck zugeführt. Das hat der Juwelier zumindest gesagt.“
„Einem neuen Zweck zugeführt von … Oh. Du meinst, das ist der Diamant …“
„Genau. Der Diamant von dem ersten Verlobungsring, den ich dir gekauft hatte.“
Der Ring, der sie in eine Spirale der Verwirrung gestürzt undschließlich dazu geführt hatte, dass sie Hals über Kopf das Land verlassen hatte.
„Ich meine, es war ein hübscher Stein“, fuhr er fort. „Ich fand, es wäre schade um ihn.“
„Natürlich.“ Sie versuchte, das unangenehme Gefühl abzuschütteln, das sich ihrer bemächtigt hatte. „Sie ist toll und trotzdem zu viel.“
„Aber stilvoll. Sehr stilvoll.“
„Tja, so bin ich.“ Sie beugte sich über die Mittelkonsole und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Danke, Logan.“
„Schönen ersten Hochzeitstag.“
Der Abspann war endlich vorbei, und die Leinwand wurde schwarz. „Wir sind die Letzten hier“, merkte Daisy an.
„Ja.“
„Vielleicht sollten wir uns auf die Rückbank setzen und ein wenig rummachen.“
Er lachte und drehte den Schlüssel in der Zündung. „Der Kinobesitzer ist einer meiner Kunden. Das Rummachen sollten wir uns lieber für zu Hause aufsparen.“
„Wie verantwortungsvoll du bist.“
„Ich arbeite dran. Vielleicht bin ich eines Tages eine tragende Säule der Gemeinde.“
„Oh, eine Säule.“
„Hey, nicht frech werden.“
„Würde mir im Traum nicht einfallen.“ Unbewusst berührte sie mit den Fingerspitzen die Perlenkette.
Auf dem Heimweg kamen sie an der Hilltop Tavern vorbei. Das Schild draußen verkündete, dass Daisys örtliche Lieblingsband heute live spielte. Inner Child wurde von Eddie Haven geleitet, der aus einer berühmten Schauspielerfamilie stammte, und ihre Musik war immer etwas ganz Besonderes.
Doch Daisy schlug nicht vor, noch einen Abstecher zu machen. Es kam ihr nicht richtig vor, Logan zu bitten, mit in eine Kneipe zu kommen.
Als sie zu Hause ankamen, dachte sie an das versprocheneRummachen und malte sich aus, zu was es wohl führen mochte. Es war zu lange her, so viel war sicher. Sie hatten beide inzwischen so viel zu tun – sie mit ihrer Arbeit und Charlie und dem Haus, Logan mit seiner Arbeit, dem Zwölf-Punkte-Programm und dem Vatersein.
Sie freute sich auf ein wenig gemeinsame Zeit mit Logan.
Beim Betreten des Hauses waren sie ganz leise, um Sonnet und Charlie nicht zu wecken. „Ich sehe mal kurz nach dem kleinen Racker“, flüsterte Logan.
„Gib ihm einen Kuss von mir“, erwiderte Daisy ebenso leise und machte sich dann auf in Richtung Schlafzimmer. Sie wusste genau, welches Nachthemd sie heute tragen wollte.
Der Sex mit Logan war wirklich gut. Die Häufigkeit hatte abgenommen, aber wenn sie den Selbsthilfebüchern und Artikeln in Frauenzeitschriften glauben wollte, bei deren Lektüre Daisy sich immer öfter ertappte, dann war es ganz normal, dass im
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