Zerrissenes Herz (German Edition)
Lauf der Ehe die Lust nachließ. Allerdings verrieten die Artikel ihr nicht, ob es normal war, dass der Sex bei Frischverheirateten nachließ.
Sie hängte ihr Dinner- und Tanzkleid weg und schlüpfte in ihr verruchtestes Negligé. Nur die Perlenkette behielt sie an.
Auf dem iPod fand sie eine Playlist mit ruhigen, romantischen Liedern. Manchmal hörte sie Musik, während sie die Hochzeitsfotos bearbeitete und für ihre Kunden Multimediashows zusammenstellte. Es half ihr, in der Stimmung zu bleiben. Es gab jedoch keinen einzigen Clapton-Song auf ihrem iPod, darauf hatte sie geachtet.
Sie legte sich aufs Bett und lehnte sich gegen die Kissen, um auf Logan zu warten.
„Mom.“ Charlies Stimme schlich sich in ihr Unterbewusstsein. „Hey, Mom, wach auf!“
Daisy schreckte hoch, drückte mit den Händen das Laken gegen ihr Dekolleté und blinzelte im Morgenlicht, das durch das Fenster ins Zimmer fiel. „Hey, Süßer. Was ist los?“ Sie schauteüber ihre Schulter zu Logan, der immer noch schlief. Das Herz wurde ihr schwer. Sie hatte es vermasselt. Irgendwie hatte sie es geschafft, einzuschlafen, während sie darauf gewartet hatte, dass er ins Bett kam.
„Nichts ist los“, antwortete Charlie. „Können wir heute an den See fahren?“
„Vielleicht. Aber erst gehen wir in die Kirche“, erinnerte sie ihn.
„Och menno.“
„Hey, dir gefällt die Kirche doch!“
„Es ist langweilig. Wir müssen da Sachen malen wie Blumen und Tauben.“
„Ja, das ist eine ganz spezielle Form der Folter, extra für kleine Kinder.“
„Und wir müssen Lieder singen.“
„Du singst doch gern. Du bist halber Ire, da bist du automatisch ein guter Sänger.“
„Ha, ha. Das musst du sagen, weil du meine Mutter bist.“
„Was bedeutet, dass ich es wissen muss.“
„Geht Tante Sonnet mit in die Kirche?“
„Nein. Wir bringen sie auf dem Weg dahin zum Zug.“
„Och menno“, wiederholte er.
„Abmarsch jetzt. Mach dir schon mal eine Schüssel Cornflakes, wir kommen auch gleich runter.“
„Ich mache den Fernseher an.“ Er wusste, dass sie es nicht mochte, wenn er so viel fernsah.
„Racker“, entgegnete sie. „Ich komme wirklich gleich nach.“
Als er weg war, drehte sie sich zu Logan um, der noch leicht verschlafen blinzelte. Wegen des leichten Bartschattens wirkte sein Kiefer weicher als sonst. Er warf ihr einen liebevollen Blick zu. „Hey!“
„Selber hey. Logan, ich …“
„Daisy, das mit letzter Nacht tut mir leid.“
„Das wollte ich auch gerade sagen.“
„Ich war Erster. Als ich nach Charlie gesehen habe, wollte ichmich nur kurz zu ihm ins Bett kuscheln und bin dann tief und fest eingeschlafen. Tut mir leid.“
Oh. Also wusste er gar nicht, dass ihr genau das Gleiche passiert war. „Nun ja“, erwiderte sie. „Solange Charlie sich ein paar Zeichentrickfilme ansieht …“
„Oh, wie spät es schon ist!“ Logan setzte sich auf und schwang sich dann aus dem Bett.
„Wo willst du hin?“
„Ich bin im Fitnessklub verabredet.“
Jetzt war sie ernsthaft verwirrt. „Es ist Sonntagmorgen.“
„Die beste Zeit im Studio.“ Er wirkte ein wenig verlegen. „Ich fange heute an, mit einem Personal Trainer zu trainieren.“ Er tätschelte sich die Hüften. „Zeit, den Speckröllchen zu Leibe zu rücken.“
„Ach, Logan. Gehst du wirklich lieber ins Fitnessstudio, als mit mir Sex zu haben?“
„Ich kann mich nicht mehr ausstehen. Einen Schreibtischjob zu haben hat auch seine Schattenseiten.“ Er ging ins Badezimmer.
Daisy stand auf und zog sich ihren alten, gemütlichen Bademantel über das skandalöse Nachthemdchen. Mit einem Mal störte die Perlenkette sie. Kurz entschlossen nahm sie sie ab.
Vor der Badezimmertür sagte sie: „Nur damit du es weißt, ich finde dich immer noch umwerfend.“
„Danke, aber ich glaube nicht, dass die Extrapfunde wirklich umwerfend sind.“
„Sie sind einfach nur mehr, was ich an dir lieben kann!“ In der Highschool und auf dem College war er ein Sportstar gewesen – immer in Höchstform, gut aussehend und fit. Er hatte allerdings eine Vorliebe für Süßes und einen herzhaften Appetit, was sich auch nach Ende seiner sportlichen Karriere nicht geändert hatte.
„Gewöhn dich nicht zu sehr daran. Der Rettungsring ist bald Geschichte.“ Nachdem er das Bad verlassen hatte, zog er seine Sportklamotten an und nahm seine Tasche.
Am Fuß der Treppe angekommen, rannte Blake ihm in den Weg, und Logan fiel hin. „Mein Gott“, fluchte er. „Diese
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