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Zerrissenes Herz (German Edition)

Zerrissenes Herz (German Edition)

Titel: Zerrissenes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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zusammen. „Connor hat ihm am Telefon erzählt, dass du und ich jetzt zusammen sind.“ Die Kehle wurde ihr bei diesen Worten eng. Es tut mir leid, Julian. Es tut mir leid. Wie hätte ich es denn wissen sollen?
    Logan fuhr sich mit der Hand durchs Haar, sodass die roten Locken wild in alle Richtungen abstanden. „Ich freue mich für ihn, und gleichzeitig tut er mir leid.“
    „Das ist nur zu verständlich“, sagte Daisy leise. Später, das wusste sie, würde sie sich Gedanken über diese vielen verlorenen Monate machen. Was hatte er erlebt? Wie sehr hatte er leiden müssen?
    „Was bedeutet das für uns?“, fragte Logan geradeheraus.
    Sie zögerte. Sie spürte den Wunsch – diesen sehr großen Wunsch –, die Uhr zurückdrehen zu können zu einer Zeit, als sie noch Julians Verlobte gewesen war und von einem gemeinsamen Leben mit ihm geträumt hatte. Doch die Wahrheit war, dass sie das Einzige getan hatte, was sinnvoll gewesen war und ihren Verstand gerettet hatte – sie hatte die Stücke ihres zerbrochenen Herzens genommen und sie so gut es ging wieder zusammengesetzt. Dann war sie mit ihrem Leben fortgefahren.
    „Die Neuigkeiten sind keine fünf Minuten alt“, sagte sie. „Ich habe es noch nicht mal richtig kapiert.“
    „Beantworte einfach die Frage“, bat Logan sie. „Wirst du mich fallen lassen, damit du zu deinem alten Freund zurückkehren kannst?“
    Sie hielt den Atem an, spürte, wie ihr Herzschlag sich beschleunigte.„Ich bin mit dir verheiratet. Ich habe dir ein Versprechen gegeben, und das nehme ich nicht auf die leichte Schulter.“
    „Das ist keine Antwort auf meine Frage.“
    Sie verstand seinen feindseligen Ton. Für ihn war diese Nachricht mehr als nur eine Überraschung. Es war eine Bedrohung. Aufmerksam musterte sie Logan einen Moment lang. „Ich muss ihn sehen“, sagte sie. „Kannst du verstehen, dass ich ihn sehen muss? Heute Abend, wenn er dazu bereit ist …“
    „Warum sollte er das nicht sein?“
    „Er hat nicht erwartet, mich nach seiner Rückkehr als verheiratete Frau vorzufinden. Vielleicht ist er gar nicht sonderlich erpicht darauf, mich zu sehen.“
    „Das ist sein Problem.“
    Daisy entschied, dass sowohl sie als auch Logan mehr Zeit brauchten, um die Neuigkeiten zu verdauen. Deshalb nahm sie ihre Tasche und wandte sich zum Gehen. An der Tür drehte sie sich noch einmal um. „Es tut mir leid, dass ich dich unterbrochen habe. Was wolltest du mir vorhin noch sagen?“
    „Egal. Es war nicht so wichtig.“

29. KAPITEL
    S ein Weg von der Arbeit nach Hause führte Logan wie jeden Tag an der Hilltop Tavern vorbei. Der einzige Unterschied zu anderen Tagen war, dass er heute den überwältigenden Drang verspürte hineinzugehen. Er hatte quasi schon den bitteren Geschmack des frisch gezapften Bieres auf der Zunge. Und am Boden des Bierkrugs würde ihn das süße Nichts erwarten und ihn auf dem Floß des Vergessens davontragen.
    Er ertappte sich dabei, dass ihm das Wasser im Mund zusammenlief wie einem pawlowschen Hund. „Meine Güte, krieg dich wieder ein“, sagte er laut und griff nach seinem Handy. Er wählte die Nummer seines Sponsors.
    „Eddie Haven“, sagte die Stimme am anderen Ende der Leitung.
    „Hey, ich bin’s, Logan. Passt es gerade?“
    „Sicher. Ich bin auf dem Weg ins Fitnessstudio, Maureen hatte einen anstrengenden Tag und schläft gerade.“
    „Geht es ihr gut?“
    „Abgesehen davon, dass sie sich fühlt, als wäre sie schon seit Jahren schwanger und nicht erst seit Monaten: ja“, erwiderte Eddie. „Wir haben gerade erfahren, dass es ein Junge wird. Wir werden ihn Jabez nennen. Maureen gehört zu den Leuten, die gern planen, weißt du. Das ist die Bibliothekarin in ihr.“
    „Wow, das ist toll.“ Logan versuchte, interessiert zu klingen.
    „Es hört sich so an, als hättest du etwas auf dem Herzen. Wie wär’s, wenn wir uns im Studio treffen?“
    „Gute Idee.“ Logan musste an einer Ampel halten und nutzte die Gelegenheit, um auf seinen Bauch zu schauen. Die Pfunde schmolzen nicht gerade dahin. Daisy hatte immer liebevoll reagiert, wenn er das Thema aufgebracht hatte. „Mehr von dir, was ich lieben kann“, hatte sie gerne gesagt. Oder vielleicht hatte sie es auch nicht gern gesagt, sondern nur versucht, nett zu sein.
    Nett. Das war genau das, was Daisy war. Ein netter Mensch. Sie ist so verdammt nett, dass es mich manchmal in den Wahnsinntreibt, dachte er, als er die Umkleidekabine betrat. Sie sagte nichts, wenn seine Vorliebe für

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