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Zerrissenes Herz (German Edition)

Zerrissenes Herz (German Edition)

Titel: Zerrissenes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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Süßigkeiten mal wieder mit ihm durchging und er sich eine zweite Schüssel Eiscreme holte oder eine Packung Fig Newtons, die mit Feigen gefüllten Kekse. Sie war einfach zu verdammt nett, um zu nörgeln.
    Oder es war ihr einfach nur egal.
    Er schob den düsteren Gedanken von sich und zog sich seine Sportklamotten an. Er hatte bereits mit dem Bankdrücken angefangen, als Eddie auftauchte.
    „Was ist los, Kumpel?“ Eddie nahm sich eine Matte und begann mit den Aufwärmübungen.
    „Der Verlobte meiner Frau ist von den Toten auferstanden“, sagte Logan.
    „Sehr witzig.“
    Logan drückte die Langhantel nach oben; er spürte das Gewicht kaum. „Siehst du mich lachen?“ So kurz und bündig, wie es ihm möglich war, erzählte er, was er erfahren hatte.
    „Mann“, sagte Eddie. „ Mann , das ist unglaublich.“
    „Wem sagst du das.“
    „Okay, erzähl mir, wie es dir damit geht.“
    „Ich bin den ganzen Tag unruhig“, gab Logan zu. „Normalerweise denke ich nicht einmal an etwas zu trinken oder daran, eine Oxy einzuwerfen, aber heute hatte ich sogar Schwierigkeiten, an der Hilltop Tavern vorbeizufahren. Das war der Moment, in dem ich dich angerufen habe.“
    „Du bist klüger, als du aussiehst.“
    Logan packte zusätzliche Gewichte auf die Hantel und legte sich wieder auf die Bank. „Manchmal.“
    „Also, was macht dich so unruhig, abgesehen vom generellen Wahnsinn der Situation?“
    Er dachte eine Minute lang darüber nach. „Sie und dieser Typ – Julian Gastineaux – waren so total verknallt ineinander.“
    „Was ist deine größte Angst? Dass Daisy dich für diesen Gastineaux verlassen könnte?“
    Logan stemmte die Hantel hoch und genoss die Anstrengungen,die es ihn wegen der zusätzlichen Gewichte kostete. Er wollte schon Nein sagen, doch dann dachte er noch einmal darüber nach. Vor dem geistigen Auge sah er immer noch Daisys Gesicht vor sich, wie es ausgesehen hatte, als sie ihm die wundersamen Neuigkeiten mitgeteilt hatte. In dem Moment hatte sie so lebendig gewirkt wie lange nicht mehr.
    Er erhöhte die Last noch einmal. Drücken, runterlassen. „Meine größte Angst ist, dass sie sich für den Rest ihres Lebens wünscht, es mit ihm verbringen zu können.“ Dieses Eingeständnis kam mit herzzerreißender Ehrlichkeit.
    „Und dann denke ich wieder, wie ironisch das alles ist“, fuhr er fort. „Bevor sie die Bombe mit Julian hat platzen lassen, wollte ich ihr sagen, dass die Ehe für uns vielleicht doch nicht die beste Idee ist.“
    Eddie ging zu der Bank neben Logans und schob ein paar Gewichte auf die Stange. Nach einer Weile sagte er: „Du sprichst schon seit Längerem über Eheprobleme. Schon lange bevor Gastineaux aufgetaucht ist.“
    „Ja. Aber jetzt, da es passiert ist – diese Sache mit Julian –, können wir nicht mehr über unsere Eheprobleme sprechen.“
    „Was meinst du damit?“
    „Wenn ich das Daisy jetzt sage, läuft sie direkt zu ihm.“
    „Und wie würdest du dich dann fühlen?“
    „Was glaubst du wohl? Natürlich wie der letzte Dreck. Und was für eine Botschaft wäre das wohl für Charlie, wenn wir beim ersten Anzeichen von Ärger aufgeben?“
    „Wow, Logan. Du hast mehr Fragen als ich“, sagte Eddie.
    „Und keine Antworten. Zumindest noch nicht.“
    Während der Gefangenschaft hatte Julian sich jede Nacht seine Heimkehr ausgemalt. Es war eine seiner regelmäßig angewandten mentalen Übungen gewesen, die ihm geholfen hatten, nicht völlig den Verstand zu verlieren. Er hatte sich angewöhnt, sich die lang ersehnte Szene bis in alle Einzelheiten vorzustellen. Er sah sich aus dem Zug steigen. Er trug seinen Kampfanzug, hatteden Seesack über die Schulter geworfen.
    In der Sekunde, in der er Daisy erblickte, würde der Seesack mit einem dumpfen Aufschlag auf den Boden fallen.
    Sie würde in seine Arme fliegen, wortwörtlich mit Lichtgeschwindigkeit fliegen. Er spürte ihre festen, langen Beine, die sich um seine Hüfte klammerten, ihre Arme, die seinen Hals umschlangen. Ja.
    Sie hatte das schönste Lachen, wenn sie emotional wurde. In seinen Gedanken hatte er dieses besondere, gebrochene Lachen jeden Tag gehört. Er konnte ihr Haar spüren, warm und seidig, den Duft einatmen – Fruchtshampoo – und ihren Mund schmecken, als er sie herunterließ, um sie zu küssen.
    Ja, ohne diesen Traum von zu Hause wäre er vermutlich wirklich verrückt geworden.
    Die Realität seiner Ankunft zu Hause war jedoch ganz anders.
    Auf dem letzten Stück seiner Reise saß er allein

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