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Zerrissenes Herz (German Edition)

Zerrissenes Herz (German Edition)

Titel: Zerrissenes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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herumliegende Sachen zusammensuchte. Logans Blick vorhin zu sehen war sehr befriedigend gewesen. Daisy lächelte; endlich spürte sie den Hauch von Hoffnung auf eine glückliche Zukunft.
    „Danke für alles“, sagte sie zu Olivia. „Es war ein fantastischer Tag.“
    „Dem ein fantastisches Leben für dich folgen wird.“
    „Es gibt Hoffnung.“
    An der Tür packte Olivia Daisys Handgelenk und beugte sich zu ihr. „Nur so ein Gedanke“, flüsterte sie ihr ins Ohr. „Wenn du nach einem Mann suchst, mit dem du ausgehen kannst, lohnt es sich vielleicht, sich mal ganz in deiner Nähe umzuschauen.“
    „Was?“
    „Ich habe gesehen, wie Logan auf dein neues Aussehen reagiert hat“, sagte Olivia. „Und es war nicht nur sein Blick. Es war auch die Art, wie du ihn angesehen hast.“
    Daisy öffnete den Mund, um zu protestieren, aber Olivia hob die Hand. „Ich meine ja nur.“
    Wirklich? fragte sich Daisy während der Heimfahrt. Ernsthaft? Logan?
    Auf gar keinen Fall. Sich mit Logan einzulassen wäre zu naheliegend. Und etwas so Naheliegendes konnte niemals funktionieren.
    Schweigend ließ sie sich von ihm nach Hause fahren. Doch weder Logan noch Charlie schien das aufzufallen. Sie sangen gemeinsam unglaublich schief „We are the Champions“ mit und hatten riesigen Spaß. Sie hatten immer viel Spaß, wenn sie zusammen waren.
    Als sie durch den Ort fuhren, sagte Daisy, ohne groß darüber nachzudenken: „Wie wäre es, wenn wir uns eine Pizza zum Abendessen mitnehmen? Ich bin heute zu glamourös gekleidet, um zu kochen.“
    „Ja!“, rief Charlie von der Rückbank. „Und Dad auch?“
    „Natürlich Dad auch. Es wäre sehr unhöflich, eine Pizza zu holen und ihm nichts davon abzugeben.“ Sie zögerte. „Ich meine, natürlich nur, wenn du keine anderen Pläne hast.“
    „Ich bin dabei“, erwiderte Logan. „Carminucci’s oder Sir Lancelot?“
    „Ganz eindeutig Carminucci’s“, bestimmte Daisy. „Mit extra Kruste.“
    Am Mitnahmeschalter bestellte Logan eine große Pizza, halb Käse, halb Champignons.
    Daisy musterte ihn erstaunt. „Woher weißt du, dass ich Champignonpizza mag?“
    „Ich weiß immer, was du magst.“
    „Hm.“
    „Was soll das denn heißen?“
    „Ich versuche nur, zu entscheiden, ob das aufmerksam oder eher stalkerisch und ein bisschen unheimlich ist.“
    „Aufmerksam“, sagte er. „Vertrau mir.“
    Während sie auf die Pizza warteten, gingen sie mit Charlie zum Aquarium, das eine ganze Wand der Pizzeria einnahm. Der kleine Junge liebte bunte Fische und gab sich größte Mühe, ihre hervorstehenden Augen und kugelförmigen Münder nachzumachen.
    Daisy liebte es, die Welt durch Charlies Augen zu sehen. Er erinnerte sie immer daran, dass man die Dinge voller Staunen betrachten und an Magie glauben konnte. Von allen Kameras, durch die sie schon geschaut hatte, war diese die frischeste und fesselndeste. Manchmal, wenn sie eine Aufnahme machte, versuchte sie, das zu benutzen, was sie den „Charlie-Filter“ nannte. Wie würde ihr kleiner Junge die Szene sehen? Das führte oft zu sehr interessanten Ergebnissen.
    „Guckt mal da, Momdad!“ Wie so oft zog Charlie ihre Namen zu einem zusammen. „Da ist ein kleiner Mann im Aquarium.“
    „Er sucht nach Schätzen“, erklärte Logan und deutete auf die kleine Weste des Piraten, an der lauter Juwelen steckten.
    „Das ist cool“, erwiderte Charlie. „Aber … oh. Sieh mal.“ Er zeigte auf einen kleinen tropischen Fisch, der nahe der Wasseroberflächeauf der Seite lag. Seine blauen und schwarzen Markierungen waren verblasst, die kleinen Kiemen zerfasert, er war völlig bewegungslos – bis auf die kleinen, unwillkürlichen Schauer, wenn er von der durch die Pumpe verursachten Strömung erfasst wurde. „Ich glaube, der Fisch ist tot.“
    „Ich schätze, da hast du recht“, stimmte Daisy ihm zu.
    „Also ist er tot? So wie tot tot? Er wird nie wieder schwimmen?“
    „Vermutlich nicht.“
    „Wird ihn jemand da rausholen?“, wollte Charlie wissen. „Ich denke, nächstes Mal, wenn sie das Aquarium sauber machen, werden sie auch den Fisch herausholen.“
    „Aber was, wenn nicht?“
    „Dann wird er sich … in immer kleinere Stücke auflösen, bis man ihn nicht mehr sehen kann.“ Dieses Gespräch gefiel Daisy gar nicht. Das Thema bewegte sich zu dicht an der Realität, mit der sie sich das letzte Jahr über hatte beschäftigen müssen.
    Als sie das erste Mal gehört hatte, wie Julian gestorben war, war sie von Fragen gequält worden,

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