Zerrissenes Herz (German Edition)
Mülleimer.
„Wie steht’s mit dir?“, fragte er. „Was hast du heute Abend noch vor?“
„Nichts.“ So wie eigentlich jeden Abend.
„Was hat es dann mit der neuen Frisur und den neuen Klamotten auf sich?“
„Oh, das. Ich fand, es war an der Zeit für eine Veränderung. Für mehrere Veränderungen sogar. Niemand sollte sein Leben damit verbringen, die ganze Zeit über gestresst zu sein.“
„Da kann ich dir nur zustimmen.“
„Also habe ich beschlossen, mein Leben endlich wieder in die Hand zu nehmen und zu leben . Das alles …“, sie zeigte auf ihre Frisur und die Kleidung, „… ist nur symbolisch.“
„Cool.“
Sie zögerte. Sollte sie ihm sagen, was sie noch entschieden hatte? Vielleicht. Wenn er vorhätte, sich mit jemandem zu verabreden, würde sie es wissen wollen.
„Ich fange auch wieder an auszugehen“, sagte sie.
„Mit wem?“, wollte er sofort wissen.
Sie lachte kurz auf. „So weit hab ich noch nicht gedacht. Aber es gibt Kandidaten“, versicherte sie ihm.
„Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel.“
„Und vertrau mir, Charlies Bedürfnisse werden für mich immer an erster Stelle stehen.“
„Das weiß ich.“ Er schaute sie einen Moment lang an. Sie glaubte, dass er noch etwas sagen wollte, aber er tat es nicht. „Ich geh dann mal lieber.“
Sie brachte ihn zur Tür. „Danke noch mal, Logan. Für heute und das Abendessen und … alles.“
„Gern geschehen.“ Er blieb an der Tür stehen und schaute sie mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen an. Sein Blick glitt von ihren Augen zu ihrem Mund, und er stand so nah bei ihr. Einen verrückten Augenblick lang war sie sicher, dass er sie berühren würde.
Und für einen noch verrückteren Augenblick wünschte sie, er würde es tun.
Dann brach der Bann. Logan ging in den Abend hinaus und ließ sie mit ihrem neuen Look allein zurück.
14. KAPITEL
D aisy hatte sich mit ihrer Freundin Maureen Haven, der Stadtbibliothekarin, zum Powerwalking verabredet. Blake zog wild an der Leine und sprang hinter jedem Vogel und Eichhörnchen her, das ihren Weg kreuzte.
„Rate mal, was ich herausgefunden habe!“, forderte Daisy ihre Freundin auf.
„Was denn?“
„Ich hasse es, mich zu verabreden.“
Maureen lachte. „Ich habe es auch gehasst. Manchmal denke ich, das ist der Hauptgrund, warum ich geheiratet habe – damit ich mir keine Gedanken mehr um Dates machen muss.“
„Wer’s glaubt … Du hast Eddie Haven geheiratet, weil du dich Hals über Kopf in ihn verliebt hast.“
„Okay, das kann auch sein.“
„Warum muss ich überhaupt Verabredungen eingehen?“, klagte Daisy. „Warum kann ich mich nicht einfach verlieben?“
„Als Faustregel gilt, dass eines zum anderen führt. Gehen wir dein Problem am besten von der Wurzel an! Wir finden heraus, was du brauchst und wo du in deinem Leben sein möchtest. Dann könnten wir ein wenig recherchieren …“
„Ah, da kommt wieder die Bibliothekarin in dir durch“, beschwerte sich Daisy. „Vielleicht muss ich mich einfach nur mal ein wenig abreagieren.“
„Nein, du brauchst Antworten. Also, was genau kannst du an Verabredungen nicht ertragen?“
Daisy konnte nicht anders und bewunderte Maureens Hartnäckigkeit. „Mal sehen. Die Künstlichkeit der ganzen Sache. Die Nervosität, die der eigentlichen Verabredung vorausgeht. Dieses unbehagliche Gefühl. Oh ja, und natürlich die Typen.“
Maureen pumpte im Gehen energischer mit den Armen. „Wo lernst du die überhaupt immer kennen?“
„Ach, irgendwo. Durch Freunde. So was halt.“
„Hast du es schon mal online probiert?“
„Das fragt mich jeder. Nein, habe ich nicht.“
„Vielleicht solltest du das.“
„Oder auch nicht.“
Daisy erhöhte die Geschwindigkeit und wünschte, sie könnte ihren Problemen irgendwie davonlaufen. „Meine Cousine Olivia wollte mich mit einem Kerl namens Mac verkuppeln. Er ist Arzthelfer und hat vor, demnächst selber Medizin zu studieren.“
„Das klingt doch … vielversprechend. Was ist daran so schlimm?“
„Lass es mich so ausdrücken. Er hat mich in ein Lokal einer Restaurantkette eingeladen.“
„Erster Minuspunkt.“
„Und er hatte für alles, was er bestellt hat, einen nervigen Sonderwunsch. Du weißt schon – die Croûtons bitte auf einem Extrateller, eine ungerade Anzahl von Eiswürfeln in der Cola …“
„Zweiter Minuspunkt.“
„Und er hat den ganzen Abend damit verbracht, mir zu erzählen, wie schwer das Leben als Medizinstudent sein würde,
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