Zerrissenes Herz (German Edition)
ihnen die Wassergläser nachzufüllen.
„Für mich nicht, danke“, sagte Daisy.
„Für mich bitte einen Kaffee“, sagte Logan. „Wobei, wenn ich so darüber nachdenke, bringen Sie uns doch bitte auch noch ein Stück Schokoladen-Himbeertorte mit zwei Gabeln.“
„Du bist entschlossen, mich ins Verderben zu stürzen, oder?“, beschuldigte sie ihn, weil sie wusste, dass die Torte köstlich sein würde.
Nachdem die Teller abgeräumt worden waren, stand Logan auf und hielt Daisy seine Hand hin. „Tanz mit mir!“
„Äh … gerne.“ Sie gesellten sich zu den sich langsam zumTakt der Musik wiegenden Paaren auf der kleinen Tanzfläche. Daisy fiel auf, dass sie noch nie mit Logan getanzt hatte. Seltsam, sie hatten ein gemeinsames Kind, er hatte ihr einmal einen überstürzten Heiratsantrag gemacht und war von ihr zurückgewiesen worden. Und doch hatten sie nie ein Date gehabt und nie miteinander getanzt.
Ihr gefiel es so gut, dass sie noch drei weitere Lieder auf der Tanzfläche blieben. Es war so leicht. Ungezwungen. Sie schienen gut zusammenzupassen.
„Danke“, sagte sie, als sie zum Tisch zurückkehrten, an dem schon das Dessert wartete. „Ich wusste gar nicht, dass du tanzt.“
Er grinste kurz. „Normalerweise ist das auch nicht mein Ding. Aber mit dir zu tanzen gefällt mir.“
„Ja?“
„Ja.“ Er lehnte sich über den Tisch und senkte die Stimme.
„Vielleicht bist du mein Ding.“
Die Art, wie er das sagte, wie er sie anschaute … Daisy lehnte sich ein wenig zurück und schaute ihm ins Gesicht, um seine Absichten zu ergründen.
„Tu nicht so überrascht!“
„Ich bin dein Ding?“, fragte sie ungläubig. Sie konnte sich nicht vorstellen, warum. Sie hatte nicht nur seinen impulsiven Antrag abgelehnt, sie war gleich im Anschluss ein Jahr ins Ausland gegangen. Wie konnte sie „sein Ding“ sein?
„Vielleicht bist du das, ja“, sagte er. „Nein, du bist es definitiv. Und zwar schon seit langer Zeit. Du hast es nur einfach nicht sehen wollen.“
„Aber …“
„Ich sag dir was. Lass uns noch mal tanzen.“
Der Pianist leitete gerade zu einem weiteren langsamen Lied über, Logan nahm Daisy in die Arme. „Und nur damit du es weißt, nach heute Abend möchte ich eine weitere Verabredung mit dir. Ein echtes Date, bei dem ich dich abhole, wir zusammen ausgehen und ich dich wieder nach Hause bringe.“
„Warum?“
„Weißt du das wirklich nicht? Wir haben ein Kind zusammen …“
„Wir waren selber noch Kinder.“
„Wir hatten dieses Baby, das inzwischen unser kleiner Junge ist, und doch sind wir nie zusammen ausgegangen.“
„Was daran liegt, dass wir einander nicht mögen. Also nicht auf diese Art. Menschen, die einander nicht mögen, sollten nicht miteinander ausgehen.“
„Ich mag dich“, beharrte er und zog sie enger an sich. „Ich habe dich schon immer gemocht. Sogar als ich mich gehasst habe, habe ich dich gemocht.“
Seine Ehrlichkeit berührte sie genauso wie die Zärtlichkeit seiner Umarmung. „Wenn das die Art ist, wie du die Menschen behandelst, die du magst, möchte ich nicht wissen, was du deinen Feinden antust.“
„Ich habe eine Versicherungsagentur“, erwiderte er. „Ich hab keine Feinde.“
Sie lachte, und es fühlte sich so gut an, mit jemandem zu lachen, sogar mit Logan, mit dem sie diese komplizierte Beziehung hatte, die jetzt nur noch komplizierter zu werden schien. Aber Daisy war bereit, es zuzulassen. Das Risiko einzugehen. Sie hob die Hand und fuhr mit dem Finger über den Kragen seines Jacketts. „Ich glaube dir“, flüsterte sie.
„Gut. Da bin ich froh.“
Er verstärkte den Druck seiner Hand, die auf ihrem Rücken lag, und was als Tanz angefangen hatte, wurde zu einer innigen Umarmung. Es fühlte sich so wundervoll an, gehalten zu werden. Das war schon viel zu lange her.
„Wieso lächelst du?“, fragte Logan.
„Es fühlt sich gut an, jemanden im Arm zu halten, der nicht mit Erdnussbutter und Marmelade verschmiert ist.“
Daisy lächelte immer noch, als sie noch mehr getanzt und geredet hatten und sie schließlich nach Hause fuhr. Wie einfach es sein konnte, auszugehen und den Abend zu genießen. Sie konntekaum fassen, wie beschwingt sie sich fühlte, einfach nur dadurch, dass sie den Stress und die Sorgen für ein paar Stunden beiseitegeschoben und sich in Logans Gegenwart entspannt hatte. Ausgerechnet Logan!
Sie blieb im Auto sitzen, um das Lied zu Ende zu hören, das im Radio gespielt wurde. Dann stieg sie aus und zog das
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