Zerrissenes Herz
klingelte.
„Stefan. Schatz. Feierabend?“
„Ja. Endlich, “ fiel der ihm, immer noch leicht betrunken, um den Hals.
„Und so müde. Muss schlafen“, zog er dabei Oli mit sich aufs Sofa.
Dort, den Kopf auf Olis Oberschenkel gelegt, fiel er in eine Art Halbschlaf.
Oli kraulte ihm über den Rücken.
„Stefan, du musst ins Bett. Ruh dich die nächsten zehn Tage aus, damit du richtig fit bist, wenn ich wieder da bin.“
„Bleib hier. Oli, ich hab so Angst. Du da bei all den Jungs.“
„Und du hier mitten in der Szene. Ich hab auch Angst, wenn du kellnerst. Aber mein Vertrauen ist stärker. Oh … Mann, was … Mist.“
Oli schob den bemalten Stefan zur Seite.
Unverkennbar, schwarze Farbflecken auf seiner frisch gewaschenen Jeans.
Grad die aber wollte er unbedingt mit in den Urlaub nehmen.
Wie der Blitz sprang er ins Bad, um mit viel Wasser die Farbflecken zu entfernen.
Was ihm jedoch nur teilweise gelang.
Noch mit dem Handtuch in der Hand, kehrte er ins Wohnzimmer zurück.
„Hm. Na dann hab ich ja ein schönes Andenken an dich.“
„Sorry. Tut mir leid, “ nuschelte Stefan.
„Schon okay. Gibt Schlimmeres.“
Oli hockte sich erneut aufs Sofa, legte das Handtuch auf seine Beine, um dann Stefans Kopf erneut auf seine Oberschenkel zu legen.
„Alles wird gut“, streichelte er seinem Lover über den Rücken.
Kurz drauf beim küssen merkte er, dass Stefan zu blau für weitere Aktionen war.
Der Blick auf die Uhr sagte ihm auch, dass es Zeit wurde, aufzubrechen.
„Schatz, wir müssen. Du setzt dich am besten am Rudolfplatz in ein Taxi. Ich mich in die S-Bahn.“
„Nimmst du kein Taxi?“
„Nö. Die Bahn tut es auch. Bin ja nicht verwöhnt.“
Oli schob Stefans Kopf hoch, stand auf, warf das verschmutzte Handtuch in den Wäschekorb und zog seine Lederjacke an.
Auch Stefan erhob sich.
„Oh Mann. Bett, ja.“
Zwei Minuten später standen sie am Taxistand des Rudolfplatzes.
„Pass auf dich auf. Mach keine Dummheiten. Hab dich verdammt lieb.“
Stefan schien fast wieder nüchtern zu sein.
„Ich dich auch. Bis in elf Tagen.“
„Ich hol dich ab. Ganz bestimmt.“
Beide drückten sich fest aneinander, eh Oliver seinen Koffer schnappte, um Richtung S-Bahn zu verschwinden.
Herzflimmern
Schon auf dem Weg zum Flughafen, überkam ihn Sehnsucht.
Zu schön wäre es, mit Stefan gemeinsam Richtung Sonne zu den Freunden zu fliegen.
Okay, wenn der Himmel es wollte, wäre dies sein letzter Urlaub alleine.
Noch eh er den Flieger bestieg, schickte er Stefan eine SMS.
-Vermiss dich jetzt schon. Ab nun läuft der Countdown. 11 Tage, dann liegen wir uns in den Armen. Und dann bleiben wir zusammen-
Abends im Hotel hatte auch er zwei SMS von Stefan.
-Ach Hase. Miss you. Will dich. Bleib artig.-
Dann später noch eine.
-Muss deine Stimme hören. Rufst du an?-
Ein Lächeln überzog Olivers Gesicht, als er zum Handy griff.
„Hallo, Schatz. Ich bin’s, Oli.“
„Hallo, Hase. Alles okay?“
„Klar. Mein Hotel kenn ich ja schon Jahre. Treff nach dem Essen die Freunde aus Bayern. Und bei dir?“
„Miss you. Noch fast zehn Tage. Mann. Werde heut früh ins Bett.“
„Bist du denn wieder nüchtern?“
„Sicher. Sorry, wegen deiner Jeans.“
„Die trag ich hier gleich beim Essen. Erinnerung an dich und voller Stolz. Da hab ich wenigstens ein Souvenir von dir.“
„Ach Schatz.“
Nach dem Telefonat trat Oliver auf den Balkon seines Hotels.
Nur kurz blickte er zum Pool runter. Dann in den Sternenhimmel.
Deutlich sah er dort Stefans Gesicht vor sich.
Ein warmes Gefühl umfing ihn.
Er war verliebt. Sein Herz klopfte.
Nach dem Urlaub würde ein neues Kapitel seines Lebens anfangen.
Glücklich darüber, ging er runter zum Abendessen.
Die nächsten Tage war Erholung für Oliver angesagt.
Bei strahlendem Sonnenschein erlebte er mit seinen Freunden einen genialen Urlaub.
Nur eins fehlte.
Stefan!
Jeden Abend sah er dessen Bild am Firmament.
SMS hin und her folgten Tag für Tag.
Auch Stefan dachte viel an Oliver.
Sein Ruhepool.
Nach vier Tagen versuchte er in nachts zu erreichen.
Doch das Handy war aus.
Dreimal sprach er dem Lover auf die Mailbox.
Als Oli am Dienstagmorgen das Band abhörte, kam eine neue SMS.
-Wie wäre es, wenn ich zu dir fliege? Geht das bei dir im Hotel?-
Oliver war überglücklich.
Noch vor dem Frühstück eilte er zur Rezeption.
Natürlich war die zusätzliche Belegung des Zimmers möglich.
Er schrieb Stefan sofort
Weitere Kostenlose Bücher