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Zerrissenes Herz

Zerrissenes Herz

Titel: Zerrissenes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Förster
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du mehrfach versprochen hast. Ich hab noch ein paar Fragen und merke, ohne ein Gespräch komm ich aus der Nummer nicht so einfach raus. Gern auch nach den Feiertagen.-
    -Ich hab Leute zu Besuch heute. Aber frag doch ruhig.-
    Oli seufzte. Zu gern hätte er in Stefans Augen geschaut, wenn er ihm die Fragen stellen würde.  
    -Kann es sein, dass du öfter kiffst? Du mir vieles nicht gesagt hast? Du nicht ehrlich zu mir warst? Von deinen wahren sexuellen Vorlieben ganz zu schweigen.-
    Oli wusste schon beim abschicken der SMS, das war zuviel. Stefan würde explodieren, weil er nun wusste, dass Oli viele seiner Geheimnisse kannte.
    Die SMS war ein Fehler, aber Olivers Wut siegte.
    Stefan hatte ihn Wochen lang verletzt, verarscht, belogen und auch fertig gemacht. Erschrocken über sich selber, ging Oli danach zu Bett.
    Er hoffte, endlich einen Schlussstrich unter diese Story ziehen zu können.
     
    Freitags Morgen kam eine SMS von Patrick.
    -Guten morgen. Ich will heute Abend mit einem Kumpel ins Corner. Hast du Lust, mit zu kommen?-
    Oli sagte spontan zu. Vorher war er zwar schon mit Hendrik und Jochen auf dem Weihnachtsmarkt verabredet. Aber danach frei. Why not?
     
    „Zum letzten Mal in diesem Jahr“, stieß Hendrik um 19 Uhr auch schon mit ihm an.
    „Ja, ich glaub, ich bin froh, wenn das erstmal vorbei ist“, blickte Oli durch die Menschenmenge.
    „Du suchst Stefan, was?“, wollte Jochen wissen als er den Blick mitbekam.
    „Hm.“
    „Immer noch nicht vorbei? Ich dachte, nachdem, was du von Patrick, Ralf und Reiner gehört hast, hättest du ihn überwunden?“
    „Ich würde das so gerne von ihm selber wissen. Er soll mir in die Augen schauen. Nüchtern und nicht zugekifft. Ich kann mich doch nicht so in einem Menschen getäuscht haben. Leider hab ich das Gefühl, dass die anderen die Wahrheit sagen und ich längst noch immer nicht alles weiß.“
    „Wie auch? Nach der kurzen Zeit? Menschen lernt man immer nur schrittweise kennen.“
    „Auch nach so kurzer Zeit hätte er mit offenen Karten spielen sollen. Und das nicht nur mir gegenüber. Egal, lohnt nicht, drüber nachzudenken. Was machen die Urlaubspläne für nächstes Jahr?“
    Oli war entschlossen, sich nicht weiter runterziehen zu lassen. Mehr noch, Stefan endlich zu vergessen. Für den ersten Weihnachtsabend hatte Oli zwei Freikarten für eine Gay-Disco. Stefan würde dort kellnern.
    Natürlich. Blöd auch, dass er all diese Termine noch im Kopf hatte. Dass er mit Stefan so weit nach vorne geplant hatte. Dabei hatte sogar Stefan geplant, und nicht er.
    Olivers Programm war eh Familie und am Abend des ersten Feiertages Fondue bei Freunden, fern von Köln. Ursprünglich hatte er ja vorgehabt, nachts noch heim zu fahren. Er dachte an die letzte Party dort, als Stefan um drei Uhr in der Früh zu ihm gekommen war. Aber nun.
    „Ich hab noch was für euch. Da ihr Weihnachten in Köln seid, hier Freikarten.“
    Entschlossen drückte er Hendrik zwei Bändchen in die Hand.
    „Hey, danke. Und du?“
    „Ich bin sicher nicht da. Schöne Weihnachten.“
    „Tja, dann danke.“
    Nach 21 Uhr trennten sich die Freunde. Oli hatte eine SMS bekommen. Patrick und dessen Kumpel waren bereits im Corner.
    It’s party time, war er bereits auf dem Weg in seine Stammkneipe gut drauf.
    „Küss mich, halt mich, lieb mich“, klang ihm schon am Eingang die Musik entgegen.
    Okay, es wird auch andere Prinzen geben, betrat Oli wild entschlossen die Bar. Wenn Stefan überhaupt ein Prinz gewesen war.
    Patrick und sein Kumpel Manuel standen bereits am Tresen, der noch fast leeren Location.
    Die Jungs sind alle noch auf dem Weihnachtsmarkt, ging Oli auf die beiden zu.
    „N‘abend. Grüß euch.“
    „Hallo, Oli“, drückte Patrick ihn kurz an sich.
    „Das ist Manuel. Auch aus Köln und ein guter Freund.“
    „Hallo. Magst du ein Kölsch?“, drückte ihm der neue Bekannte kurz die Hand.
    „Nach dem Glühwein? Okay, eins geht sicher.“ Oli nickte. Manuel gefiel ihm. Vertrauenserweckend. Vielleicht war es genau das, was er nach der Oberflächlichkeit der letzten Wochen umso mehr brauchte.
    Seine Freunde und Menschen, bei denen er wieder zu sich finden konnte.
    Beim dritten Kölsch, eine Stunde später, fühlte Oli sich plötzlich sauwohl. Die Stimmung gefiel ihm. Er sang sogar einige der Lieder mit, die grad gespielt wurden.
    „Du magst Schlager?“, wunderte sich Patrick.
    „Ja. Total. Warum?“
    „Stefan hasst Schlager. Ohne Kompromiss.“
    Oli verdrehte die Augen. So

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