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Zersetzt - Thriller (German Edition)

Zersetzt - Thriller (German Edition)

Titel: Zersetzt - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Sander
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m-m-mich nicht so auf die Folter, was hat sie gesagt? Hat sie Infos für uns oder ging es um deinen Vater?« Julia nahm ihren Stuhl, trug ihn um den Schreibtisch herum und setzte sich neben Felix.
    »Kati hat einen Weg gefunden, an die Infos zu kommen, aber sie benötigt Hilfe. Also eher gesagt, jemanden der Schmiere steht.«
    »Klar, da bin ich dabei«, grinste Felix wie ein kleiner Junge vor der Bescherung.
    »Da muss ich dich enttäuschen, es reicht, wenn ich alleine zum verabredeten Treffpunkt fahre.«
    »Und wer macht Fotos? Dann nimm wenigstens dein S-S-Smartphone mit, ich werde die Bilder dann bearbeiten.«
     
    ***
     
    Pünktlich um 23:00 Uhr stand Julia wie verabredet am Hintereingang des Elisabethen-Krankenhauses und wartete auf Schwester Kati. Der schmale unbeleuchtete Weg, der zur Hintertür führte, ging leicht bergab und machte am Ende eine Biegung. So konnte Julia nicht erkennen, wenn sich jemand dem Eingang nähern würde, und stellte sich vorsichtshalber hinter einen Pfeiler, der als Stütze für den darüber liegenden, großen Balkon diente. Nach einer Viertelstunde zog Julia ihr Handy aus der Tasche und kontrollierte die eingehenden Anrufe. Eine Nachricht von Kati war nicht dabei. Plötzlich ging das Licht hinter der verglasten Tür an und Julia huschte ein Stück weiter um den Pfosten herum.
    »Julia? Sind Sie da?«
    Erfreut darüber, die Stimme der Oberschwester zu hören, gab sie sich zu erkennen und folgte Kati leisen Schrittes durch das Krankenhaus zum Chefarztzimmer.
    »Ich habe den Schlüssel organisiert. Ich darf nur nicht vergessen, ihn wieder in seinem Arztkittel zu deponieren. Sie warten hier vor der Tür und melden sich, wenn jemand kommt. Meine Kollegin hat Pause und wir sind die einzigen Schwestern auf dieser Station, die Nachtdienst haben, aber ich muss mich beeilen«, flüsterte Kati, schloss die Tür auf und huschte in den Raum.
    Julia war nervös, kratzte sich am Kopf, zupfte am Pferdeschwanz, und nachdem sie einige Schritte auf und ab gegangen war, lehnte sie sich an die Wand vor dem Chefarztzimmer. Wie ruhig es doch zu dieser späten Stunde in einem Krankenhausflur war und wie düster. Bestimmt hatten sie die Notbeleuchtung ab einer gewissen Uhrzeit eingeschaltet, damit die Patienten nicht von dem grellen Neonlicht, das unter der Tür der Patientenzimmer durchscheinen würde, aufgeweckt wurden.
    Die Zeit verging, doch von Schwester Kati war nichts zu hören. Julia hielt ihr Ohr an die Tür, konnte aber kein Geräusch ausmachen. Die Neugierde siegte und sie beugte sich zum Schlüsselloch nach unten, um einen Blick zu erhaschen.
     
    Plötzlich spürte sie einen Schlag gegen ihre Waden. Sie fuhr hoch, ihr Herz und ihre Atmung stockten für einen Moment. Sie wollte schreien, Schwester Kati warnen. Das war ihr Job und sie hatte ihn aus purer Neugierde vermasselt – dachte sie.
    »Hallo, wer bist du denn?«, fragte ein kleiner Junge, der im Rollstuhl saß und Julia neugierig anstarrte. Sie rang immer noch nach Luft und konnte gar nicht so schnell antworten, wie sie mit der nächsten Frage bombardiert wurde.
    »Hab ich dir wehgetan? Entschuldigung, aber ich kann noch nicht so gut bremsen mit dem Ding. Ich hab so Durst. Bist du auch Krankenschwester?« Nachdem sich Julia gefangen hatte, beugte sie sich zu dem Jungen.
    »Ist ja nichts passiert, ich hab dich nicht gehört. Wo stehen denn die Getränke, dann hol ich dir etwas.« Der Kleine sah sie glücklich an und rollte voraus.
     
    »Julia?... Frau Hoven, wo sind Sie denn?«, hörte Julia das zischende Flüstern und ging, nachdem sie den kleinen Mann an seinem Zimmer verabschiedet hatte, zu Schwester Kati zurück.
    »Ich komme nicht an die Daten im PC, der ist mit Passwort geschützt, ich habe alles versucht. Sein Geburtsdatum und die Daten seiner Familie, nichts.«
    Julia sah sie enttäuscht an und zuckte mit den Schultern.
    »Aber Sie haben es wenigstens versucht. Dann müssen wir eben einen anderen Weg finden.« Kati grinste und zog eine Pappmappe hinter ihrem Rücken hervor.
    »Die war versteckt, hier steht einiges drin, aber ich muss die Akte wieder zurückbringen.« Jetzt grinste auch Julia und zog ihr Smartphone aus der Tasche. Die Oberschwester öffnete den Umschlag, und Julia knipste die hauptsächlich handschriftlichen Aufzeichnungen.
     
    Abrupt wurde das grelle Neonlicht angeschaltet. Kati fiel vor Schreck die Akte aus der Hand. Die losen Blätter verteilten sich auf dem glatten Fußboden. Sie rutschten immer weiter von

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