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Zersetzt - Thriller (German Edition)

Zersetzt - Thriller (German Edition)

Titel: Zersetzt - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Sander
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Dingen für Free Willy, ne Kleiner?« Felix gab Bill einen beherzten Klatsch auf die Schulter, und zeitgleich erzitterten die Speckrollen des Hackers unter dem T-Shirt.
    »Wir haben s-s-schon die verrücktesten Partys auf der Dachterrasse gefeiert. Bill ist berühmt für s-s-seine Barbecue Feten.«
    »Auf einem Altbau gibt es eine Dachterrasse?«, fragte Julia.
    »Yes«, mischte sich Bill ein, »und was für eine. Das ganze Haus gehört zwei coolen Socken. So Yuppies, die haben das geerbt und einiges umgebaut. Die wohnen ganz oben, sind aber fast nie zuhause.«
    »So, und nun m-m-mal Butter bei die Fische. Du hast die Daten entschlüsselt?« Felix stützte sich auf den überdimensional großen Schreibtisch, auf dem sich neben Lebensmittelresten auch sechs Bildschirme befanden.
    »Ein Kinderspiel, warte, wo ist denn der Stick …« Bartholomäus rollte mit dem Sessel über die tiefen Furchen der PVC-Beschichtung. Schwerfällig erhob er sich aus dem Sitz, zog Mr. Spock am spitzen Ohr, der daraufhin den Arm zum Gruße hob und den USB-Stick fallen ließ.

    Plötzlich setzte ein ohrenbetäubendes Heulen einer Sirene ein. Gleichzeitig begann eine rote Signalleuchte hektisch zu blinken.
    »Was ist los?«, fragte Julia erschrocken. Big Bill, der den USB-Stick fallen gelassen hatte, rollte zu seinen Bildschirmen zurück und begann fieberhaft auf die Tastatur einzuhacken.
    »Scheiße, wer sind die denn? Ist euch jemand gefolgt?«
    »Keine Ahnung, mir ist nichts aufgefallen.« Felix sprang mit drei Schritten zu Mr. Spock, hob den Stick auf und steckte ihn in seine Jackentasche.
    »Die zwei Typen sind gleich oben. Die sehen nicht sehr freundlich aus«, sagte Bill und drückte auf einen grünen Knopf. Im gleichen Moment schob sich ein großer Eisenriegel vor die Eingangstür. An der gegenüberliegenden Wand sprang eine Tür auf, die hinter einem Regal zuvor nicht als solche zu erkennen gewesen war. Das glaubt mir kein Mensch, James Bond lässt grüßen.
    »Los, kommt mit!« Mr. Big schnappte sich zwei Tafeln Schokolade, eine Flasche Cola und rollte in den gerade geöffneten Raum. Im nächsten Moment ertönte die Türklingel. Bill betätigte im Inneren einen weiteren Knopf und die Tür wurde hinter ihnen wieder verschlossen.
    »Könnte es nicht sein, dass diese Reaktion etwas übertrieben ist?«, durchbrach Julia die Stille in der etwa vier Quadratmeter großen Rumpelkammer ohne Fenster.
    »Lass mal, Julia, Big Bill hat da s-s-so seine Erfahrungen, und das, was uns in letzter Zeit alles passiert ist, war auch kein S-S-Spaziergang.«
    »Also - ich kann die Typen nicht einordnen, die müssen wegen euch hier sein … obwohl?«, folgerte Bartholomäus und biss genüsslich in eine Tafel Schokolade, die er wie eine Scheibe Brot in der Hand hielt und deren Papier er bis zur Hälfte herunter gefaltet hatte. Der Hacker griff unter seinen Sessel und zog eine "Helfende Hand" hervor, ein Utensil, das Julia von älteren Menschen kannte, die es benutzten, um sich den Alltag zu erleichtern. Er drückte damit auf einen Schalter in der Wand, und aus der Decke schob sich ein großer Bildschirm nach unten. Julia setzte sich auf die Matratze in der anderen Ecke der Kammer, die zu ihrer Überraschung neu, oder zumindest gepflegt aussah. Julia fokussierte den Monitor, der ein viergeteiltes Bild zeigte. Der Hacker musste vier Kameras im Wohnzimmer so platziert haben, dass sie jetzt Aufnahmen aus den unterschiedlichen Perspektiven lieferten.
     
    Julia wischte sich den Schweiß von der Stirn. Ist es nur mir so heiß? Nicht einmal Big Bill schwitzt. Die Kameraperspektiven zeigten den Schreibtisch, die Eingangstür, das Fenster und das Regal, das sich wieder vor die Geheimtür geschoben hatte. Außer dem Mobiliar war nichts zu sehen.
    »Ha, ich bin auf alles vorbereitet«, flüsterte Big Bill mit vollem Mund und machte sich daran, die zweite Tafel von der Verpackung zu befreien.
    »Vielleicht hat Julia recht, die sind harmlos und....« Die Hypothese von Felix wurde durch einen ohrenbetäubenden Knall unterbrochen, der das kleine Zimmer zum Beben brachte. Bartholomäus, der vor Schreck den Rest der Schokolade fallen ließ, hielt sich mit einer Hand das Ohr zu und betätigte mit der anderen den Lautstärkeregler am Monitor, der momentan nur ein flimmerndes Bild zeigte.
     
    Der Lärm und der Schreck fuhren Julia so dermaßen in den Bauch, dass ihr übel wurde.
    »S-S-S-Scheiße, was war das?« Auf diese Frage bekam Felix keine Antwort, sondern nur ein

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