Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition)

Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition)

Titel: Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
Vom Netzwerk:
sein.
    Ein paar Meilen weiter radeln wir wieder nebeneinander auf der Straße, kurz vor dem ersten Dorf, das ich mir ansehen möchte.
    Von hinten donnert ein Van heran und Cam fädelt sich vor mir ein. Zum Überholen ist nicht viel Platz und wir beide fahren so weit links wie möglich. Der Wagen kommt näher und Cam blickt sich um. Seine Augen werden immer größer.
    Als ich mich umsehe, nehme ich eine Bewegung wahr. Die schwarze Seitentür geht auf und ich werde bei der Schulter gepackt. Wie in Zeitlupe fliege ich durch die Luft und lande mit voller Wucht halb am Straßenrand, halb in einer Hecke, das Rad fällt auf mich.
    Ich schaue hoch, doch mein Blick ist verschwommen. Aber es ist ganz eindeutig, wer da über mir steht. Ein Lorder – breit wie ein Schrank und in Schwarz gekleidet.
    »Steh auf«, sagt er.
    Ich versuche, mich mit den Armen hochzudrücken, doch das Rad blockiert mich. Der Mann tritt mich in die Seite.
    Ich stöhne.
    Wieder eine verschwommene Bewegung und Cam packt den Lorder am Arm. »Lassen Sie sie in Ruhe! Sie machen einen Riesenfehler.«
    Nein, Cam, nicht . Die Angst gibt mir Kraft, ich stoße das Rad weg und stemme mich hoch.
    Ein Anblick, den man nicht alle Tage sieht – ein grinsender Lorder. »Du wirst schon noch merken, dass du den Fehler machst, Junge. Das hier hat nichts mit dir zu tun.« Er dreht sich und schubst Cam zu Boden.
    »Du steigst ein.« Er zeigt auf mich, doch ich rühre mich nicht. Daraufhin packt er mich am Arm, dreht ihn mir auf den Rücken und schiebt mich in den Van.
    Cam kommt wieder auf die Beine. »Lassen Sie sie in Ruhe!«
    Und als hätte er es mit einer lästigen Fliege zu tun, seufzt der Lorder, lässt meinen Arm los und holt in Cams Richtung aus. Als seine Faust Cam ins Gesicht trifft, ist ein abscheuliches Geräusch zu hören. Langsam geht Cam zu Boden. Ich habe den Impuls wegzulaufen, aber ich kann Cam nicht allein lassen. Wütend balle ich die Fäuste.
    Er ist zu groß. Warte ab.
    Der Augenblick zum Wegrennen ist verstrichen. Ich werde wieder in den Van geschoben, genau wie auch Cam.
    Der Schrank steigt ebenfalls hinten ein, gefahren wird der Wagen von einer Frau.
    Wir holpern über unebene Straßen und Cam liegt stöhnend und mit geschlossenen Augen auf dem Boden. Ich lege seinen Kopf in meinen Schoß. Seine Wange blutet. Er hustet und versucht, etwas zu sagen.
    »Ruhe!«, fährt ihn der Lorder an.
    Wo fahren wir hin? Warum?
    Ich habe mich immer gefragt, was mit Leuten passiert, die von den Lordern geholt werden. Sieht so aus, als ob wir es gleich erfahren werden.
    Ich zähle die Minuten. Wir sind vermutlich drei Kilometer auf holperigen Straßen unterwegs gewesen, dann etwa 15 Kilometer auf ebenen Straßen, als der Van wieder auf eine kleine Straße abbiegt. Doch im hinteren Teil des Autos gibt es keine Fenster und wir könnten uns überall innerhalb dieses Radius befinden.
    Cam hat inzwischen die Augen geöffnet und beobachtet den Lorder. Dann sieht er zu mir. Ich hätte erwartet, dass er höllische Angst hat, aber sein Blick ist ruhig. Ich habe große Schuldgefühle, denn Cam hat sich meinetwegen mit diesem Muskelberg angelegt und muss nun die Konsequenzen dafür tragen.
    »Sir?«, frage ich und der Lorder dreht sich mit überraschtem Gesicht zu mir.
    »Was ist los?«
    »Bitte, können Sie ihn nicht gehen lassen?«, frage ich.
    »Wie süß. Halt die Klappe.«
    Er holt aus, als wollte er mir eine knallen, stoppt aber in letzter Sekunde. Cam will schon wieder aufspringen. Nein, Cam! Sei kein Idiot.
    »Ruhe!«
    Wir halten an. Die Tür wird von außen geöffnet, wo noch mehr Lorder in schwarzer Einsatzkleidung stehen. Der Schrank steigt aus, wechselt ein paar Worte mit seinen Kollegen und verschwindet dann durch eine Tür. Ein Lorder greift nach mir, ein anderer nach Cam und wir werden ins Haus gezerrt. Im Gegensatz zu dem Schrank sind diese Wachmänner hier eher mein Kaliber.
    Wutentbrannt fahre ich herum und trete einem von ihnen mit einem ausgestreckten Bein gegen den Kopf. Er geht zu Boden. Cam ringt ebenfalls mit dem Lorder, der ihn festhält. Ich schlage seinem Gegner auf den Hinterkopf, doch dann höre ich Schritte. Arme halten mich fest, während ich kämpfe, und schließlich sticht mich etwas in den Arm. Alles um mich herum wird schwarz, ich versuche krampfhaft, die Augen offen zu halten. Cam wird über den Boden geschleift und bewegt sich nicht. Um uns sind vier, nein, viel mehr Lorder. Ihre Gesichter verschwimmen ineinander, bis alle das gleiche

Weitere Kostenlose Bücher