Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition)

Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition)

Titel: Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
Vom Netzwerk:
»Du musst jetzt tapfer sein, Rain. Dieses sogenannte Internat, auf das Ben geht, ist gar keine Schule. Jedenfalls nicht das, was du dir darunter vorstellst. Die Schule ist ein Ausbildungszentrum für Lorder. Dort werden unterschiedlichste Methoden ausprobiert. Ähnlich wie beim Slating, nur nicht ganz so drastisch. Damit die künftigen Soldaten genügend Geschick und Entschlossenheit an den Tag legen, aber dennoch leicht zu kontrollieren sind. Es tut mir wirklich leid, ehrlich. Aber Ben ist für immer verloren.«
    »Nein.« Ich will es einfach nicht wahrhaben und kämpfe mit den Tränen.
    »Er wird zum Feind ausgebildet, einem Agenten der Lorder.«
    Das verkrafte ich nicht. Nun ergeben auch Aidens Andeutungen einen Sinn, er wollte es mir nur nicht so deutlich sagen. Aber Ben, ein Lorder? Nein. Das könnte er nicht. Würde er nicht.
    Doch allmählich begreife ich die grausame Wahrheit. Nach dem, was die mit ihm gemacht haben, ist er nicht mehr Ben. Entscheiden tut jetzt ein anderer.
    Vor Nico will ich auf keinen Fall weinen, das hebe ich mir für später auf, aber als er mich in seine Arme zieht, breche ich doch in Tränen aus.
    Es klopft. »Bin gleich zurück«, sagt er.
    Beim Rausgehen schließt er die Tür hinter sich.
    Ich stütze den Kopf in die Hände. Geahnt habe ich es ja schon längst. Nur wahrhaben wollte ich es nicht. Und dann ist da noch eine weitere unliebsame Wahrheit: Katran hat Nico die Sache mit Ben erzählt, das muss er ja. Woher sollte Nico es sonst wissen? Aber Katran hatte mir doch sein Wort gegeben.
    Aus Trauer und Tränen wird zunehmend Wut. Katran hat behauptet, ich könne keine Entscheidung fällen, aber da täuscht er sich. Das hier entscheide ganz allein ich. Die Lorder müssen um jeden Preis aufgehalten werden. Und dafür ist jedes Opfer recht.
    Ohne meine Erinnerungen hätte ich mich Free UK nie anschließen können. Als Kyla wäre ich mit ihren Methoden nicht einverstanden gewesen. Doch jetzt kann ich einfach vergessen, dass Kyla Gewalt verabscheut und ängstlich ist; sogar dass sie jemals existiert hat. So wie ich Lucy vergessen habe. Nur Ben, den werde ich nie vergessen.
    Ja! Halt dich an deinem Kummer fest. Nutz ihn, damit du dein Ziel nicht aus den Augen verlierst.
    Als Nico wieder hereinkommt, brennt in mir nur noch der Wunsch nach Rache, alle anderen Gefühle sind ausgemerzt.
    Er setzt sich. »Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja. Es gibt noch eine weitere Sache, die wir besprechen müssen. Katran und ich haben vorhin eine kleine Auseinandersetzung gehabt. Dabei ging es um dich.«
    »Was?« Hat Katran etwa noch mehr Geheimnisse ausgeplaudert? Ich balle die Fäuste.
    »Er hat wiederholt beteuert, dass du auf unserer Seite stehst.«
    »Das tue ich auch!«
    »Aber er hat auch Bedenken geäußert. Er meint, wir könnten mit dir nichts anfangen, weil du zu … zerbrechlich bist.«
    »Das stimmt doch gar nicht! Ich bin zu allem bereit.«
    »Bist du dir da sicher?« Nico lehnt sich im Stuhl zurück und sieht mich zweifelnd an. Mit der Hand bedeutet er mir zu schweigen. Ich beiße mir auf die Lippe. »Folgendes Problem, Rain. Katran meint, du würdest uns nur Scherereien machen. Und in der Regel traue ich seinem Urteil.«
    Er hat mich wieder verraten. Dabei hat Katran mich neulich noch daran erinnert, dass wir Freunde gewesen sind und er mich immer getröstet hat, wenn ich Albträume hatte. Und wegen Ben hat er auch so verständnisvoll getan. Freunde gewesen, genau.
    »Dennoch …«, sagt Nico achselzuckend. »So gerne ich an dich glauben möchte, Rain, ich muss es wissen: Bist du ein Risiko für uns?«
    »Wie meinst du das?«
    »Du handelst, ohne dir vorher über die Folgen klar zu werden.« Und wieder hebt er die Hand, um mich zum Schweigen zu bringen. »Wie Tori. Mittlerweile habe ich sie ins Herz geschlossen, aber dennoch bleibt sie ein Risiko. Und du gehst einfach Ben besuchen. Stell dir vor, man hätte dich gefasst. Hättest du unser Geheimnis bewahrt?«
    »Ja«, antworte ich wie aus der Pistole geschossen. Immerhin habe ich Coulson nie mehr verraten, als er ohnehin schon wusste.
    Aufmerksam, wie Nico ist, entgeht ihm nicht die kleinste Gemütsregung. »Komm schon, Rain. Hast du uns noch weiteren Gefahren ausgesetzt?«
    Von Coulson kann ich ihm nicht erzählen, dafür ist es zu spät.
    »Rain?« Ungeduld schwingt in seiner Stimme mit, lange wartet er nicht mehr. »Du verschweigst mir doch was, sag sofort, was los ist. Was für ein Risiko?«
    Lass dir was einfallen. »Meine

Weitere Kostenlose Bücher