Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zersplittertes Herz

Zersplittertes Herz

Titel: Zersplittertes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lexi Ryan
Vom Netzwerk:
Aus. Wiederhole. Meine Muskeln entspannen sich nach und nach. Asher legt den Arm um meine Taille, und ich fühle seinen Atem an meinem Ohr, fühle, wie seine Brust sich an meinem Rücken hebt. Ich schmelze ein wenig dahin.
    »Ich hab dich«, murmelt er. »Du bist sicher bei mir.«
    »Natürlich bin ich …«
    »Du musst bei mir nicht so tun, als wärst du stark, Maggie. Sei einfach du selbst.«
    Ich schließe die Augen und bereite mich darauf vor, bei dieser einfachen Aufgabe zu versagen.
    Asher streicht mit den Fingerknöcheln über meinen Bauch.
    Die Stimme meines Vaters ist nicht da, um mich zu verdammen. Keine Echos in meinen Ohren. Keine Bilder von blutbefleckten Händen flackern hinter meinen geschlossenen Lidern. Keine Erinnerungen an ein Baby, das mir in einem alles überschattenden Moment aus den Armen genommen wird, was sich anfühlt, als würde mir meine Seele geraubt.
    Ich bin genau hier mit dem stetigen Rhythmus von Ashers Atem und dem zarten Streicheln seiner Finger auf meiner Haut.
    »Du bist gut zu mir, und das macht mir Angst. Ich verdiene dich nicht.«
    »Du verdienst etwas Besseres«, knurrt er.
    Ich bin überrascht, als ich erkenne, wie sehr ich das mag. Wie gut es sich anfühlt, die Wärme seines Körpers an meinem zu spüren, seinen Atem an meinem Hals.
    Er spannt seinen Arm um mich an. »Warum nennst du dich selbst eine Schlampe?«
    »Weil ich das bin«, sage ich leise.
    Er antwortet nicht, und sein Schweigen ist eine Herausforderung, die ich nicht abschlagen kann. Nicht bei diesem Mann.
    Also erkläre ich. »Du kannst hässliche Worte über dich nur ein paar Mal oft schlucken, bevor sie Teil deiner DNA werden. Manchen Mädchen wird gesagt, sie seien wichtig, also wird das ein Teil von ihnen. Manchen erzählt man, sie seien talentiert oder hässlich oder fett oder besonders. Es ist eine selbsterfüllende Prophezeiung. Ich? Ich bin eine Schlampe.«
    »Sag mir, wer dich das hat glauben lassen.«
    Im Raum ist es still, bis auf das Surren der Klimaanlage und das leise Geräusch von Haut, die sich an Laken reibt. Ich fühle mich hier sicher, und kurz frage ich mich, wie anders mein Leben verlaufen wäre, wenn diese Nacht mit Asher mein erstes Mal gewesen wäre.
    »Ich habe angefangen, mit dem besten Freund meines Vaters zu schlafen, als ich fünfzehn war.«
    Als hätte ich einen Schalter umgelegt, versteift sich Asher an mir. »Was?«
    Ich finde seine Hand mit meiner und verflechte meine Finger mit seinen. »Dad war mit allen von uns streng. Wie wir uns anzogen, welche Musik wir gehört haben. Der einzige Unterschied war, dass ich seine Regeln missachtet habe. Ich mochte enge Jeans und tief ausgeschnittene Tops. Ich mochte
Jungs

    Dads Stimme ist wieder in meinem Kopf, also konzentriere ich mich auf die Wärme von Ashers Haut und das Gefühl seiner Finger in meinem Haar. »Ich weiß jetzt, was ich damals nicht verstanden habe. Das erste Mal …« Ich nehme einen zittrigen Atemzug und atme langsam aus.
    Asher kämmt mir mit den Fingern durchs Haar.
    »Ich habe nicht verstanden, was passiert ist. Nicht wirklich. Ich meine, ich mochte diesen Kerl, habe ihm vertraut. Das hat jeder. Er war der County Sheriff und ein Freund der Familie. Er war der beste Freund meines Vaters. Und ich mochte ihn so sehr, dass ich mir Ausreden überlegt habe, um zu seinem Haus zu gehen. Es war nicht allzu ungewöhnlich für mich, dort rumzuhängen und seine Frau war oft weg. Sie ist Anwältin, und sie war ehrgeizig und hat die ganze Zeit gearbeitet. Dann, eines Tages, haben wir einen Film angesehen, und er hat mir ein Glas Wein eingeschenkt. Ich habe getrunken, und wir haben ferngesehen. Ich erinnere mich daran, dass wir über etwas gelacht haben, und plötzlich hat er Dinge gemacht und Dinge geflüstert, und ich wusste, es war falsch, aber ich wusste auch, dass er … der Boss war. Und als es vorbei war, habe ich geweint. Ich habe so sehr geweint, dass ich mich übergeben musste.«
    »Maggie.« Asher gräbt seine Fingerspitzen in meine Seite, aber er zieht sich nicht zurück. Außerhalb des Büros eines Psychologen habe ich nie jemandem diese Geschichte erzählt. Ich wollte es nie. Wer würde schon etwas mit jemand so Kaputtem wie mir zu tun haben wollen?
    »Er war so wütend auf mich. Warum weinte ich? Ich verhielt mich wie ein Kind, und es tat ihm leid, dass er mich wie eine
Frau
behandelt hatte, wenn ich mich wie nichts anderes als ein Mädchen aufführte. Ich war diejenige, die immer wieder in engen Jeans und tief

Weitere Kostenlose Bücher