Zersplittertes Herz
wem das Baby war?« Ihr Gesicht ist von Trauer überzogen, und ich wünschte, ich könnte sie ihr nehmen.
»Weißt du, warum Krystal und ich so ein gutes Paar waren?«, frage ich sie und beantworte somit ihre Frage mit einer von meinen. »Sie hat nichts gegen Adoption.«
Maggie blinzelt mich an. »Adoptieren?«
»Ja. Wir wollten unsere Familie auf diese Weise gründen.« Ich warte einen Herzschlag. »Ich bin unfruchtbar. Ich habe es herausgefunden, als ich sechzehn war. Footballunfall.« Ich zucke zusammen. »Stollen geben nicht besonders gut nach.«
»Sechzehn?«, flüstert sie. Ich kann praktisch sehen, wie sie die Stücke meiner Andeutung in ihrem Kopf zusammensetzt.
»Egal wie, ich hätte dich genommen, wie ich dich kriegen konnte, Maggie.« Ich schiebe die Hände in meine Taschen. »Ich würde es immer noch tun. Ich denke nicht, dass du das je verstanden hast oder du jemals geglaubt hast, dieser Liebe wert zu sein.«
Maggie
Er hat mich nie gefragt, ob das Baby seines war. Ich habe mich immer über dieses Vertrauen gewundert, hielt es für Naivität. Ich habe gesagt, ich wäre schwanger, und er bat mich, ihn zu heiraten. Jedoch wusste Will, dass er unfruchtbar war. Was bedeutet, er wusste, dass das Baby nicht seines sein konnte. Er wusste, dass ich ihn darum bat, das Kind eines anderen Mannes großzuziehen und hat darüber kein Wort verloren, weil er dachte, das wäre, was ich wollte.
»Ich muss mich setzen«, sage ich.
Ich mache mich auf den Weg zur Veranda, und Will folgt mir nach draußen. Wir sinken in die Sitze am Steintisch und atmen die frische Abendluft ein.
»Ich hätte es dir sagen sollen«, sagt er. »Wenn du die Wahrheit gewusst hättest, hättest du dich vielleicht nicht so sehr gehasst.«
Ich blicke in seine babyblauen Augen und sehe dort Ehrlichkeit. »Du hast versucht, mich zu beschützen.«
»Ich würde alles für dich tun, Maggie.« Er holt einen zittrigen Atemzug. »Ich hätte auf dich warten sollen. Ich hätte es getan, wenn ich geglaubt hätte …«
»Es hätte keinen Unterschied gemacht.« Ich muss ihn unterbrechen. Ich kann ihn nicht so leiden lassen. »Mach dich nicht fertig, weil du dich in Krystal verliebt hast. Ich hatte wegen der Lügen bereits alles zerstört, was wir miteinander hatten.«
Er beobachtet mich, und Schmerz steht in diesen wunderschönen Augen. »Ich schätze nicht, dass ich dich überreden kann, neu anzufangen. Von vorne zu beginnen. Mit mir.«
Mein Atem stockt an der Kante meines heilenden Herzens. »Ich bin in Asher verliebt.«
Er schließt die Augen, als könne er es nicht ertragen, zu sehen, wie meine Worte mit der Luft kollidieren. Als würde es die Worte zu real machen, sähe er mich an, während ich sie ausspreche.
»Du wirst jemanden finden, Will. Ich weiß, du wirst dein Happy End bekommen.«
»Und du bist sicher, er kann dir deines geben?«
»Ich denke nicht, dass du jemals geglaubt hast, dieser Liebe wert zu sein.«
Ich habe nicht daran geglaubt. Bis Asher gekommen ist.
»Ich bin sicher.«
20. Kapitel
Maggie
»Auf ein neues Zuhause für Martiniabende!«, sagt Hanna und hebt ihr Margaritaglas.
Ich grinse und nehme einen Schluck meines Biers. Ich weiß nicht, was
Brady’s
an sich hat – die Erinnerungen, die Neonbudweisertafeln, das Klicken von Billardkugeln im Hintergrund – aber ich liebe es, hier zu sein. »Danke, dass ihr mitgekommen seid«, sage ich zu meinen Schwestern. »Morgen ist die Eröffnung der Galerie, und ich wollte feiern.«
»Ich kann es kaum erwarten«, sagt Lizzy. »Ich habe ein kleines schwarzes Kleid und rote Highheels gekauft, die mich scharf machen, wenn ich sie nur ansehe.«
Die Vordertür öffnet sich, und Kenny spaziert herein. Es ist später Freitagabend und, wenn man daraus schließt, wie er daherkommt, ist er bereits etwas betrunken. »Lucy!«, johlt er, als er mich sieht.
»Zieh Leine«, knurrt Hanna.
Er stolpert auf unseren Tisch zu. »Ich tue keinem weh.«
»Ich muss die Mädchentoilette aufsuchen«, verkünde ich und ignoriere Kenny. »Will eine von euch mich begleiten?«
»Ich mache noch nicht schlapp«, sagt Hanna. »Ich hole uns noch eine Runde. Willst du noch eins?«
Ich blicke mein halbvolles Bier an und schüttle den Kopf. »Nein, danke.«
Eine kleine Gästemenge hat sich gebildet, Städter, die die herrliche Juninacht ohne Collegekinder ausnutzen, und ich muss mich durch die Menge manövrieren, um zur Toilette zu gelangen.
Ich sehe mein Spiegelbild an und erkenne ich mich beinahe nicht
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