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Zerstörte Seelen

Zerstörte Seelen

Titel: Zerstörte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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passieren würde, wenn sie beschloss, ihre hübsche kleine Nase in diese Ermittlung zu stecken. Unauffällig schob sie die Dokumente zwischen ihre Oberschenkel.
    Darby drückte die Beine zusammen, nahm die Sammlung loser Blätter vom Schreibtisch, ordnete sie und steckte sie hinter den Stapel auf dem Klemmbrett. Sie schob es ein wenig zur Seite und warf einen schnellen Blick auf ihren Schoß. Zufrieden stellte sie fest, dass die Seiten zwischen ihren Beinen nicht zu sehen waren.
    «Ich hätte jetzt gern ein Glas Wasser», sagte sie.
    «Ich gebe Ihnen auf dem Weg hinaus eine ganze Flasche.»
    «Sie haben mir vorher selbst etwas zu trinken angeboten. Und jetzt habe ich Durst. Außerdem muss ich zur Toilette.»
    «Dann würde ich vorschlagen, wir beeilen uns und bringen die Sache hier zu Ende.»
    Darby setzte an, die nächste Seite zu unterschreiben, brach dann aber ab.
    «Hier steht nirgends, dass ich meine Kampfausrüstung zurückbekomme.»
    «Konfisziert», sagte er.
    «Und wann kriege ich sie wieder?»
    «Gar nicht. Das sind Beweisstücke. Teil der Ermittlung.»
    «Weshalb ermittelt die Army in dieser Angelegenheit?»
    «Terrorismusbekämpfung auf amerikanischem Boden. Wir arbeiten mit dem FBI und dem ATF -Büro zusammen.»
    Was höchstwahrscheinlich bedeutete, dass sie die Detectives aus New Hampshire aus der Sache herausgedrängt hatten. Bundesbehörden gaben schon untereinander nicht gerne Informationen weiter und an die Polizei einzelner Bundesstaaten oder gar an örtliche Polizeikräfte noch viel weniger.
    «Was ist mit meinen Kleidern?»
    «Verbrannt», antwortete er. «Aber es wird Sie freuen zu hören, dass wir Ihre Schlüssel und die Plastikkarten gerettet haben. Brieftasche und Geld mussten wir vernichten, der Rest wurde dekontaminiert. Gratis. Apropos: Warum benutzen Sie eine Herrenbrieftasche? Ich dachte, hübsche Ladys wie Sie laufen mit riesigen Gucci-Portemonnaies durch die Gegend.»
    «Weil das Ding in meine vordere Hosentasche passt. Was ist mit meinem Telefon?»
    «Keine Ahnung.»
    «Bekomme ich eine Entschädigung?»
    «Da müssen Sie sich an jemanden aus New Hampshire wenden.»
    Darby blickte auf. «Ich wende mich gerade an
Sie
. Ich habe ziemlich viel Geld in diese Ausrüstung gesteckt.»
    «Setzen Sie den Verlust doch von der Steuer ab.»
    «Ich muss auf die Toilette.»
    «Unterschreiben Sie, dann können Sie gehen.»
    Darby beschäftigte sich wieder mit den Schriftstücken, rutschte dabei aber demonstrativ auf ihrem Stuhl herum, um zu zeigen, wie dringend der Toilettengang war.
    Nachdem sie die letzte Seite unterschrieben hatte, hob sie das Klemmbrett an. Die Blätter steckten nicht unter dem Klipp, und als sie Billy das Brett reichte, fielen sie zu Boden und verteilten sich dort.
    «Tut mir leid.» Darby warf das Klemmbrett auf den Schreibtisch. «Ich muss jetzt wirklich aufs Klo. Ich blute.»
    Verdutzt betrachtete er ihre Arme und ihr Gesicht.
    «Meine Periode», sagte sie.
    Er rümpfte angewidert die Nase, sprang auf, schob sie aus dem Raum und durch einen blendend weißen Flur zu einer Toilettentür mit einem Behindertenschild. An der Ecke standen zwei Army-Typen in Tarnhosen, dicken Jacken und Schildmützen. Beide waren weiß, jung und muskelbepackt. Und beide hatten aufgenähte Namensschilder an den Jacken. Anthony und Weeks, las Darby. Der Größere – Weeks – trug eine Maschinenpistole vor der Brust.
    «Die beiden bringen Sie raus, wenn Sie fertig sind», sagte Billy Fitzgerald.
    Dann zwinkerte er ihr grinsend zu. «Und denken Sie daran, sich dort draußen zu benehmen, Missy.»

22. Kapitel
    Darby warf einen Blick zur Decke hinauf, suchte nach Überwachungskameras, aber sie konnte nirgends ein Objektiv entdecken. Sie zog die Klettriemen ab und holte die Blätter unter ihren Schenkeln hervor. Dann schloss sie die Tür ab.
    Billy Fitzgeralds Abschiedsworte mit ihrem süffisanten Unterton klangen ihr noch im Ohr:
Denken Sie daran, sich dort draußen zu benehmen, Missy.
    Keine Sorge, das werde ich
, dachte sie. Eigentlich wollte sie die Blätter zerreißen und im Klo runterspülen, doch plötzlich kam ihr ein anderer, viel reizvollerer und erfreulicherer Gedanke: Billy Fitzgerald hatte diese Seiten berührt. Sie konnte seine Fingerabdrücke durch ein Erkennungsprogramm laufen lassen. Laut Gesetz hatten Militärangehörige und Polizeikräfte ihre Fingerabdrücke dem IAFIS zur Verfügung zu stellen.
    Das wollen Sie tatsächlich tun?
, fragte Billy Fitzgerald in ihrem Kopf.
Und wozu

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