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Zerstörte Seelen

Zerstörte Seelen

Titel: Zerstörte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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Fernsehfilme gesprochen, sondern fast so, als zwinge ihn seine schmerzliche Erfahrung dazu. Sie hätte ihm sogar die kitschige Kunstpause verziehen, mit der er seinen Worten Nachdruck verleihen wollte – wenn er sie dabei nicht so angesehen hätte, wie er es jetzt gerade tat: mit einem seltsamen, fast väterlichen Ausdruck.
    «Was wollen Sie?», fragte Darby. «Soll ich Sie umarmen?»
    «Sie verstehen nicht …»
    «O doch. Ich habe versucht, diese Leute an der Explosionsstelle zu mir zu locken. Sie hatten Peilsender an meiner Jacke und meinem Motorrad angebracht. Ich dachte, mir würden ein oder zwei von ihnen folgen. Aber sie waren zu sechst, und drei davon würde ich nicht unbedingt als menschlich einstufen.»
    «Sondern?»
    Darby erzählte ihm, wie sie mit dem Nachtsichtgerät vom Container aus die drei Männer am Waldrand beobachtet hatte und das geisterhaft aussehende Wesen mit dem Elektroschocker am Kraterrand entdeckt hatte. Wie es in den Keller im Krater hinabgeklettert und später wieder herausgekommen war und ein unheimliches Krächzen von sich gegeben hatte.
    Anstatt anzuzweifeln, was sie ihm erzählte, den Raum zu verlassen und dann mit zwei Pflegern aus der Psychiatrie samt einer Zwangsjacke voller klirrender Schnallen zurückzukehren, schwieg er. Er wirkte nicht einmal überrascht.
    «Warum wollten die mich holen?» fragte Darby.
    «Keine Ahnung. Und genau deshalb sollten Sie eine Zeit lang verschwinden.»
    «Sie sind ein schlechter Lügner.»
    «Gehen wir.»
    «Ich setze mich nicht mit ein paar gelangweilten FBI -Leuten als unfreiwilligen Babysittern in ein Safe House.»
    «Was wollen Sie dann tun? Zur Arbeit können Sie nicht einfach gehen.»
    «Ich suche Mark Rizzo.»
    «Der ist längst tot. Und falls nicht, dann ist er nicht weit davon entfernt.»
    «Dann forsche ich eben weiter.»
    «Kleines Problem – Sie arbeiten nicht mehr für eine Strafverfolgungsbehörde.»
    «Sie auch nicht. Und trotzdem sitzen Sie, dem wohlverdienten Ruhestand entrissen, hier vor mir und schmeißen den Laden. Warum?»
    Schweigen.
    «Ich habe bereits Beweisstücke gesammelt», sagte Darby. Damit gewann sie seine volle Aufmerksamkeit.
    «Und was genau?»
    «Ich gebe Sie Ihnen, wenn Sie mich ins Team holen.»
    «Zu welchem Zweck?»
    «Um die Ermittlungen zu unterstützen», sagte Darby. «Ich habe diese Leute aus der Nähe gesehen. Und falls Sie um meine Sicherheit besorgt sind, holen Sie mich einfach in den engsten Kreis Ihrer Mitarbeiter. In Ihrer Nähe wäre ich sicherer, weil …»
    «Beweisstücke zu unterschlagen fällt unter Behinderung einer Ermittlung.»
    «Eindeutig. Und Sie können mich dafür einsperren lassen.» Darby schnippte mit den Fingern. «Ja, aber damit wären wir wieder bei Ihrem eigentlichen Problem – dass ich dann nämlich dem Richter alles erzählen müsste. Und das werden Sie nicht zulassen. In einem Safe House darauf zu warten, dass diese Leute mich finden, kommt für mich aber auch nicht in Frage. Das würden die schaffen, da bin ich mir sicher. Die haben Mark Rizzo aufgespürt, und ich wette, hinter Ihnen sind sie ebenfalls her.»
    Darby wartete auf einen Widerspruch, doch Casey starrte sie nur an.
    «Ich glaube, ich weiß, warum Sie hier sind», sagte Darby. «Ich kenne den
wahren
Grund.»

46. Kapitel
    «Ich habe einiges über Sie gelesen», sagte Darby. «In den Zeitungen und im Internet.»
    «Sie sollten den Medien nicht zu sehr vertrauen.» Sein schiefes Grinsen wirkte müde.
    «Heißt das, Sie haben die Faserspuren nicht selbst in Hamiltons Haus platziert?»
    «Ich nehme an, Sie wollen auf irgendetwas hinaus. Kürzen wir die Sache ab.»
    «Nach dem Hamilton-Fall sind Sie aus dem FBI ausgestiegen. Zehn Jahre später kehren Sie zur Polizeiarbeit zurück – als Detective, hier in Massachusetts. Sie haben im Sandmann-Fall ermittelt, zusammen mit Malcolm Fletcher.»
    Casey verzog keine Miene.
    «Miles Hamilton», fuhr Darby fort, «betreibt seit Jahren die Wiederaufnahme seines Verfahrens, und Sie äußern sich nicht dazu. Das FBI hat der Presse gegenüber erklärt, Sie hätten das Land verlassen. Man wisse nicht, wo Sie seien und wie man mit Ihnen in Kontakt treten könnte. Trotzdem sind Sie nun mit einem ganzen Schwarm FBI -Agenten hier und leiten die Ermittlung. Wollen Sie wissen, was ich denke?»
    «Sicher, warum nicht?»
    «Ich glaube, Sie waren nie weg. Sie haben mit Unterstützung des FBI unter falschem Namen gelebt, weil man nicht will, dass Sie bei der Wiederaufnahme des

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