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Zerstörte Seelen

Zerstörte Seelen

Titel: Zerstörte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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zwinkerte ihr zu. «Der dritte Abdruck, den ich gefunden habe, gehörte weder zu Casey noch zu irgendeinem anderen FBI -Mann. Er führt zurück zu einem älteren Fall. Es ging dabei um einen Jungen …»
    Die Tür wurde aufgerissen.
    «… namens Darren Waters», sagte Coop. «Er wird seit vierunddreißig Jahren vermisst.»

44. Kapitel
    Die Tür knallte so heftig gegen die Wand, dass ein Abdruck blieb. Darby zuckte nicht zusammen. Sie saß wie erstarrt und hatte das Gefühl, ihr würde das Blut in den Adern stocken.
    Jack Casey war viel älter als der Mann, den sie gerade auf dem Bild gesehen hatte. Er ähnelte nun eher dem reiferen Clint Eastwood als dem jüngeren, sah aber immer noch gut aus und wirkte noch immer sehr einschüchternd. Sein Gesicht war wettergegerbt und zerfurcht wie von vielen Jahren harter Arbeit unter freiem Himmel. Das graue, kurzgeschnittene Haar wich an den Schläfen ein wenig zurück. Casey war etwa so groß wie Coop, so um die eins neunzig, und trotz seines Alters mit beachtlichen Muskelpaketen ausgestattet. Der ehemalige Profiler sah aus, als könne er einen Kleinwagen stemmen, ohne dabei ins Schwitzen zu geraten.
    «Sie.» Casey zeigte auf Coop. «Raus.»
    «Er bleibt, Mr. Casey», sagte Darby. «Oder sollte ich Sie Special Agent Casey nennen?»
    Die Augen des Mannes verengten sich. Vielleicht weil er überrascht war, dass sie seinen Namen kannte, oder aber weil sie die Dreistigkeit besaß, seinen Anweisungen zu widersprechen. Casey ging mit bedächtigen Schritten auf sie zu, blieb stehen und starrte finster auf sie herab. Im Gegensatz zu Special Agent Sergey Martynovich alias Army-Boy Billy Fitzgerald, den Secret-Service-Agenten und ein paar anderen Kerlen, die versucht hatten, sie mit dieser Nummer zu beeindrucken, war Casey ein Naturtalent. Es bereitete ihm sichtlich Mühe, nicht die Beherrschung zu verlieren.
    Gut
, dachte Darby. Das war ein taktischer Vorteil für sie. Wer wütend war, machte Fehler, plauderte Geheimnisse aus oder brachte sich sonst wie in brenzlige Situationen.
    «McCormick, korrekt?»
    «Korrekt.»
    Casey stützte eine Hand auf die Armlehne ihres Stuhls, die andere auf die Tischkante. Er hatte verdammt große Hände. Braungebrannt, rau und schwielig. Ein Schreiner vielleicht. Jedenfalls jemand, der ein Handwerk betrieb.
    Seine Lederjacke stand offen, und als er sich zu ihr beugte, sah sie sein Schulterholster. Falls er wieder für die Feds arbeitete, zog er sich nicht wie einer an. Er trug Jeans, ein schwarzes T-Shirt und Arbeitsstiefel.
    «Jetzt hören Sie mir mal gut zu, Schätzchen.» Seine Stimme zitterte vor Wut. «Draußen stehen zwei FBI -Agenten. Sie werden mit ihnen gehen, sich hinsetzen und jede einzelne ihrer Fragen beantworten. Und falls Sie noch mal eine dicke Lippe riskieren oder einen von ihnen auch nur aus Versehen anstupsen, werde ich Ihnen die Anklage wegen Behinderung einer Ermittlung höchstpersönlich so weit hintenrein rammen, dass sie aus Ihrem Hals wieder rauskommt.»
    Darby seufzte.
    «Das ist eine ziemlich beeindruckende Drohung. Wirklich.» Dass Darbys Stimme ruhig blieb, machte Casey nur noch wütender. Sein hochroter Kopf verdunkelte sich um einen weiteren Farbton. Er sah aus, als würde er demnächst explodieren. «Bleibt nur ein kleines Problem. Dazu müssten Sie mich vor ein Gericht zerren, und wir beide wissen, dass weder ein Richter noch sonst irgendjemand etwas von der kleinen geheimen Ermittlung erfahren soll, die Sie durchführen. Speziell jetzt, wo Sie so nachlässig waren.»
    «Ich war
was

    «Nachlässig. Ihre Leute haben mir nicht gesagt, dass dieser Ritualverein oder wer immer dort draußen lauert, mich ständig verfolgen würde. Ihre Leute haben auch verpasst, mich darüber aufzuklären, dass diese seltsamen Vögel versuchen würden, mich zu verschleppen oder sogar zu töten. Wäre ich mir der Gefahr bewusst gewesen, hätte ich nie Kontakt mit John Smith aufgenommen. Der Mann und seine Frau könnten beide noch leben.»
    Casey schluckte. Seine Augen funkelten gefährlich.
    «Und dann die Sache mit den Papieren, die ich unterzeichnen musste. Sie haben einen Ihrer Agenten als US -Army-Offizier ausgegeben, und er hat Zwang ausgeübt. Ich wurde genötigt, Dokumente zu unterschreiben – gefälschte Dokumente.»
    «Schwerwiegende Vorwürfe. Dürfte nicht leicht sein, das zu beweisen.»
    «Ich bin im Besitz einiger Originale.»
    Caseys Augen weiteten sich überrascht. Dann fing er sich wieder.
    «Darauf wurden drei

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