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Zerteufelter Vers (German Edition)

Zerteufelter Vers (German Edition)

Titel: Zerteufelter Vers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Verner
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mal einem Wassermenschen gehört.« »Sehr richtig.« »Und wenn ein Todesengel gerade keinen Charakter hat, kann er auch keine neuen Leben formen.« Kirt nickte wieder. »Jetzt hast du´s. Aber ganz so einfach ist es nicht. Das Wichtigste ist das Erbgut und die Konsistenz der Natur.«
    »Darf ich´s mal in meinen Worten ausdrücken?« Gloria lachte. »Ich stell´ mir das so vor, dass ein Todesengel mehrere Zutaten braucht, um das Leben zusammenzubrauen: Einmal den Charakter…« Kirt nickte erneut und wartete, dass sie weitersprach. »Das Zweite, was ein Individuum ausmacht, ist seine neue DNA, also von den künftigen Eltern. Und dann gibt es noch ein Quäntchen an Wunsch, der erfüllt wird.« Kirt lachte. »So könnte man das sagen. Tatsächlich ist es etwas komplizierter: Stell´ dir mal vor, wie facettenreich manche Menschen sind. Außerdem wird dem einen oder anderen Menschen schon dort ihr Ideenreichtum oder ihr Erfindergeist mitgegeben. Kennst du das nicht, wenn sich Eltern fragen: Woher hat er oder sie das bloß…?«
    Kirt lächelte und Gloria musste augenblicklich loslachen. Denn sie erinnerte sich lebendig, wie ihre Eltern öfters gesagt hatten: Von mir hat sie das nicht! Damit war allerdings leider kein besonderes Talent gemeint, sondern vielmehr ihre Art, ungezogen zu sein und das war sie als Kind öfters!
    Kirt lehnte sich nach vorn und gab Gloria einen langen Kuss. »Kapitel Eins in Sachen Engel ist jetzt zu Ende, okay?« Gloria lachte und ließ sich von ihm auf den Rücken drehen. Er küsste sie erneut und wanderte mit seiner Hand an ihrem Hals entlang. Gloria hatte das Gefühl, die Zeit stand still und das war im Gegensatz zu den letzten Monaten wunderschön. Eines schien unmissverständlich klar: Sie liebte Kirt und sie wusste, dass alles, was zur Normalität zählte, sich gehörig verschoben hatte. Aber es bereitete ihr keine Angst mehr. Und auch, wenn Kirt nicht darüber reden wollte, warum er von all dem wusste – er war bei ihr und allein das zählte! Gloria würde akzeptieren, dass er nicht über sich selbst sprechen wollte, was auch immer dahinter steckte.
    Sie wusste, dass sie nichts auf dieser Welt festhalten konnte, wohl aber würde das zusammen mit ihm vielleicht gar nicht nötig sein. Denn bei allem, was er ihr erzählt hatte – den Regeln und Gesetzen, von denen Kirt sprach – schien er sich widersetzen zu können. Und das bereitete Gloria ein sicheres Gefühl.
     

19 Von West nach Ost
    Als Gloria aufwachte, fand sie Kirt neben sich. Er schlief noch und Gloria betrachtete ihn mit den Gedanken an die gestrige Exkursion. Seine Haare, sein Gesicht… Alles an ihm wirkte schön. Er war viel maskuliner als die Typen, die sie sonst kannte. Kirt besaß etwas Hartes und gleichzeitig Sanftes wobei es einige Zeit in Anspruch nahm, bis sie diese zweite Seite an ihm kennen lernen durfte. Gloria konnte sich immer noch gut vorstellen, wie er anderen Angst einjagte. Seine bloße Aura schien wie geschaffen dafür. Andererseits konnte er auch sehr charmant und lieb sein. Gloria schmunzelte in sich hinein. Sie freute sich, dass alles anders gekommen war, als sie es gedacht hatte und gab ihm einen zärtlichen Kuss auf den Mund. »Guten Morgen.«
    Kirt öffnete müde die Augen und blinzelte sie an. Es brauchte einige Zeit, bis er erwachte. Kirt gehörte auf gar keinen Fall zur Sorte Frühaufsteher! Immerhin war es schon halb elf. Glorias Vater hätte sie um diese Uhrzeit längst aus dem Bett geschmissen. Den halben Tag zu verpennen, war zu Hause nicht drin; auch ein kleiner Vorteil, den sie nun genießen konnte. Gloria schmunzelte – so zu denken, war nicht fair. Immerhin hatten ihre Eltern alles für sie getan, sie bei allem unterstützt; es war perfekt gewesen. Die Betonung lag nur leider auf der Vergangenheit: Gewesen. Gloria schaute Kirt lächelnd ins Gesicht. Er stemmte sich über sie und gab ihr einen langen Kuss.
    »Guten Morgen.« Sie machten genau da weiter, wo sie gestern aufgehört hatten… Er küsste sie zärtlich und Gloria jagte es augenblicklich einen Schauer über den Rücken. Es war schön, mit ihm einfach nur zusammen zu sein. Gloria löste ihre Lippen von seinen und schaute ihn fragend an. »Sag´ mal…« Sie hielt inne. »Mmh?« Gloria wusste nicht, wie sie ihre Frage am ehesten stellen sollte. »Du kannst als einziger diese Grenzen zwischen den Welten überschreiten, oder?« Er lächelte und gab ihr erneut einen kleinen Kuss. »Nein, ich bin nicht der einzige.« Gloria taxierte

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