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Zerwüteter Pakt (German Edition)

Zerwüteter Pakt (German Edition)

Titel: Zerwüteter Pakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Verner
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zu haben. Furchtsam schaute sie ihm in die Augen.
    »Dein Engel…« Er schritt auf Gloria zu und fixierte sie düster: »War einmal ein schlaues Bürschchen.« Irritiert blickte sie ihn an. Was sollte das heißen? »Hat er dir jemals erzählt, dass auch er diese heiligen Gemäuer einst betrat?« Fassungslos starrte Gloria ihn an. Sie wusste nichts zu antworten. Arsenjo grinste und wählte seine Worte mit Bedacht. »Einst clever und von Mut durchtränkt, doch jüngst… ein Narr!« Hasserfüllt hallte Arsenjos Stimme durch den Raum. »Geh´ dahin zu deinem Engelsgesicht. Doch vergiss nicht, wem du zugetan…« Er packte sie plötzlich und stieß Gloria mit dem Rücken heftig gegen eine Wand. Sein Blick ließ sie erstarren, als er ihr grausam ins Gesicht hauchte: »Nämlich mir!« Eine halbe Ewigkeit verging, ehe er weitersprach:
    »Hast du mich verstanden?« Gloria nickte. Sie schwieg und Arsenjo ließ von ihr ab. Ein Moment, der Gloria verdeutlichte, dass ihre Tage in Freiheit gezählt waren. Sie musste sich seinem Willen beugen. Anderenfalls würde Arsenjo ihr Leben zerstören. Gloria wusste mittlerweile gut genug einzuschätzen, dass er Drohungen rasch mit Taten erfüllte. Sie schaute abwechselnd von Arsenjo zu Magnus. Wie war sie nur in diese Hölle geraten – im wahrsten Sinne des Wortes.
    Arsenjo drehte ihr den Rücken zu und schritt durch den Raum, als er plötzlich wieder herumfuhr und gespielt freundlich das Wort ergriff: »Oh, wie konnte ich nur vergessen, dich persönlich einzuladen…« Skeptisch blickte Gloria ihn an, als Arsenjo bereits weitersprach: »Ich freue mich, dir in unserer Teufelsnacht die rote Flamme offiziell überreichen zu können. Morgenabend… Sei pünktlich!« Irritiert starrte Gloria in seine Augen, als Magnus erklärend zu ihr trat: »Die feierliche Zeremonie in der Halle… Wir begrüßen dich als Junghexe in unserer Mitte.« Misstrauisch nickte Gloria. Eine Absage wäre wohl tödlich!
    Sie dachte daran, was Kirt ihr über die Aufgaben einer Hexe berichtet hatte. Lügen, Macht und Gier sollten ihre neuen, moralischen Begleiter sein… Und damit sie auf keine dummen Gedanken kam, setzte der Teufel zwei seiner Diener auf sie ab. Schlimmer konnte es gar nicht mehr kommen! Fassungslos dachte Gloria an all ihre Recherchen über die Vergangenheit, als sie kleinlaut das Wort ergriff:
    »Stimmt es eigentlich, dass Ihr Name in Verbindung mit dem tödlichen Gift Arsen steht?« Erst zog er die Augenbrauen zusammen, doch dann schien Arsenjo regelrecht erpicht darauf zu sein, sich für Gloria Zeit zu nehmen. Er schritt wieder auf sie zu und musterte sie interessiert. »Wie kommst du darauf?« Zögerlich sah Gloria zu Magnus und führte ihre Rede fort: »Ich habe gelesen, dass ein Mensch namens Albertus Magnus das Gift entdeckte.« Arsenjo lächelte väterlich und nahm sie in seinen Arm. Die freie Hand legte er sich aufrichtig an sein Herz, als er antwortete: »So achte man doch höflichst auf die Reihenfolge der Namensgebung… Ich schenkte dieses Element der Menschheit – überreicht durch meinen treuen Diener.« Er verwies tatsächlich mit einer Handbewegung auf Magnus und sprach weiter: »Das Gift benannte er mir zu Ehren mit dem Namen Arsen!«
    Gloria hielt inne und dachte daran, wie viele Menschen in den vergangenen Jahrhunderten durch dieses Gift ermordet wurden. Tausende… wenn das mal reichte… War das des Teufels Ziel? – Zu morden? Gloria schaute Arsenjo misstrauisch an, der noch immer seinen Arm väterlich um ihre Schultern gelegt hatte. – Wie ironisch! Gloria nahm ihren Mut zusammen: »Und… die Hexenverbrennungen im Mittelalter… Waren das wirklich echte Hexen, die damals verbrannt wurden?«
    Gloria blickte in ein sorgenvolles Gesicht. Arsenjo drückte sie kurz an sich und lächelte Gloria zu. »Oh Kindchen…« Er geleitete sie zum Ausgang. In seiner Stimme schwang ein immer gleicher Singsang mit: »Es waren die wahren Hexen , die anordneten, die unschuldigen Weibsbilder zu verbrennen!« Ein genüssliches Lächeln lag auf seinen Lippen. Gloria starrte Arsenjo an. Sie konnte kaum glauben, was er sagte.
    »Aber warum?« Er blieb mit ihr auf der Türschwelle stehen und fixierte ihre Augen. »Du musst noch viel lernen, kleine Gloria!« Doch ihr Blick warf neue Fragen auf und so erklärte Arsenjo ihr höchstpersönlich: »Gier, Schikane, Eifersucht und Macht… bilden den gesunden Ausgleich zur aufopfernden Liebe. Denn wo wäre die Menschheit heute, wenn sie nicht nach Erfolg

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