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Zerwüteter Pakt (German Edition)

Zerwüteter Pakt (German Edition)

Titel: Zerwüteter Pakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Verner
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ihr obendrein fantastisch! Es ragte ihr bis zu den Knöcheln und betonte in der Taille eng ihre Figur. Kurzerhand suchte Gloria im Schrank nach passenden Schuhen und machte sich auf den Weg. Mit einem flauen Gefühl im Magen wechselte sie in die Welt der Seelen. Den günstigsten Luftweg nach Italien hatte sie sich zuvor im Internet herausgesucht und so näherte Gloria sich dem Vesuv. Angst stieg in ihr auf…
    Der riesige Vulkan ragte in den Himmel, während Tausende von Seelen in das Erdreich eindrangen oder den Krater hinabglitten. Gloria hielt inne und betrachtete dieses schauerliche Bild: So viele Hexen und Teufelsgefährte! Am liebsten hätte sie auf der Stelle kehrt gemacht, doch aus heiterem Himmel erschien plötzlich Melina neben ihr. Ihre Schlieren tanzten vor Aufregung im Wind. Sie forderte Gloria auf, ihr zu folgen und so begann ein Abend, den sie nie wieder in ihrem Leben vergessen würde!
    Kaum in den heiligen Gängen angekommen, nahmen sie ihre Hexengestalt an und liefen zwischen unendlich vielen anderen Dienern zur großen Halle. Von überall her strömten Leute; in jeglichem Alter. Das Eingangstor öffnete sich wie ein riesiger Schlund und Gloria blieb mit großen Augen davor stehen. Verzierungen an dem breiten, steinernen Rahmen und Fackeln zu den Seiten ragten weit über Glorias Kopf hinweg. Melina griff nach ihrer Hand und zog sie mit sich.
    Die gesamte Halle wurde einzig und allein von Kerzen erhellt und diese verliehen der Atmosphäre ein atemberaubendes Licht, das sich in den Malereien der Fenster spiegelte. Anmutig ragten die gigantischen Kreuzbögen der Decke über die Köpfe aller Hexen und Teufelsgefährten hinweg. Gloria ließ sich von Melina mitziehen. Sie durchquerte mit ihr die halbe Halle, bis sie schließlich ein rotes Sofa erreichten. Melina wies sie an, Platz zu nehmen, während immer wieder gut gekleidete Teufelsgefährten und elegante Hexen in Stöckelschuhen an ihr vorbeischritten. Manche waren modern, andere wiederum altertümlich gekleidet. Einige Hexen wirkten so altertümlich, als seien sie direkt aus dem Mittelalter in das Hier und Jetzt katapultiert worden.
    Gloria betrachtete die immer voller werdende Halle und war insgeheim froh, dass sie sich getreu Melinas Rat für das rote Kleid entschieden hatte. Anderenfalls hätte sie sich zum Gespött des ganzen Untergrunds gemacht! Ein Mann im gesetzten Alter nahm neben Gloria Platz. Das musste der Teufelsgefährte sein, den Magnus bereits erwähnte. Doch er wirkte nicht einmal halb so nervös wie Gloria.
    Das Sofa stand inmitten der Halle in vorderster Reihe zu einer Erhöhung; einer Art Altar oder Bühne… Um diese steinerne Erhöhung erstreckten sich Fackeln. Dahinter befanden sich erneut Bänke, auf denen die Teufelsdiener Platz nahmen. Die Bühne wurde somit zum Mittelpunkt, um den sich alle Blicke rissen. Im Hintergrund erklang dezente Musik. Das Schauspiel der vielen Kerzen faszinierte Gloria. Und als sich die Tore schlossen und die letzten Personen einen Platz erhaschten, wurde es plötzlich still. – So still, dass ihr ein Schauer über den Rücken jagte. Was würde an diesem Abend geschehen? Wie gebannt starrte Gloria in die Halle, als eine Glocke erklang und sich alle Teufelsdiener erhoben. Sie tat es ihnen nach und blickte auf die breiten Schatten, die die Personen im dämmrigen Licht warfen.
    Es war so still, dass Gloria sich nicht einmal traute zu schlucken. Plötzlich öffnete sich erneut das Tor und mit einem donnernden Schall ertönte altertümliche Musik. Fünf Hexen tanzten langsam und mit verschnörkelten Handbewegungen durch die Halle. Sie trafen sich sternförmig auf der Bühne. Fließende Bewegungen vollzogen sich im Rhythmus der Musik. Die Kostüme strahlten, als hätte man jede der fünf Hexen von Kopf bis Fuß in Farbe getaucht: Eine golden, die nächste grün. Eine weitere glänzte in blauer Farbe, die nächste violett und die fünfte rot. Das Muster ihrer Kostüme erinnerte an das Mittelalter. Die Hexen tanzten elegant auf der Bühne und schlugen plötzlich mit riesigen, hellen Tüchern in der Luft. Das Bild, das sie zusammen abgaben, war sehenswert! Jede von ihnen hob eine Kerze vom Boden auf, ehe sie sich an den Rand der Bühne zurückzogen.
    Die Musik verstarb. Erneut legte sich eine unheimliche Stille in der Halle nieder. Alle Gesichter waren auf das Tor gerichtet, das jeden Moment aufgehen musste. Gloria hatte sich diese Feier anders vorgestellt – zumindest nicht derart inszeniert. Die Glocke

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