Zerwüteter Pakt (German Edition)
eine persönliche Sache zwischen ihnen. Keiner der anwesenden Teufelsdiener mischte sich daher ein. Anderenfalls hätte man Kirt längst gemeinschaftlich rausgeworfen! Doch niemand wagte es, einzugreifen.
Gloria drückte Kirts Hand ängstlich und wollte ihn von Magnus fortziehen, als Kirt sich ihr erneut zuwandte und das Wort ergriff. Dabei blieb sein Blick furchtlos auf Magnus haften. »Du bist ihm ebenbürtig, Gloria! Arsenjo unterscheidet nicht zwischen seinen Dienern.« Gloria schaute von Kirt zu Magnus. Die Situation brannte, doch Kirt stand selbstbewusst vor ihm und fixierte ihn kühn. Magnus´ Augen traten böse hervor.
»Ich…« Wütend bäumte er sich vor Kirt auf und sprach weiter: »Ich bin sein ältester Gefährte!« Doch Kirt lachte trocken. »Ja, seit Hunderten von Jahren. Und du bist trotzdem nicht mehr wert als jeder andere seiner Diener.« Magnus stieß Kirt gegen die Brust, doch er bewegte sich keinen Millimeter zurück. Er fauchte Kirt wütend an: »Aber nur mir… Mir verlieh er die Gabe, niemals altern zu müssen!« Kirt lachte lautstark. »Oh… Dafür siehst du aber ganz schön scheiße aus!« Gloria musste widerwillig loslachen und hielt sich schnell die Hand vor den Mund.
Das war zu viel! Magnus holte aus, doch bevor er zuschlagen konnte, griff Kirt nach seinem Hals und stieß ihn rücklings über den Tresen.
Gläser zerbrachen, die Musik stoppte. Kirts Augen ruhten kalt auf seinen. Er drückte immer fester zu und Magnus griff abwehrend nach Kirts Hand, doch er war stärker. Furchtsam beobachtete Gloria die Szene, als Kirt sich dicht über Magnus beugte. »Wenn Gloria etwas geschieht… Ich schwöre dir – ich bringe dich um!« Magnus bekam kaum noch Luft. Seine Augen stierten Kirt flehend an, der seine Rede mit Nachdruck ergänzte: »Haben wir uns verstanden?« Gloria schaute bestürzt auf die beiden Männer. – So hatte sie Kirt noch nie erlebt. Magnus nickte flehend, ehe Kirt ihn losließ. Er griff sich keuchend an den Hals und schaute zu Gloria, als Kirt ihn erneut anging. »Sie ist eine Hexe… aber nicht dein Eigentum!« Kirt drehte sich zu Gloria um.
»Komm´, wir gehen.« Erschrocken lief Gloria mit ihm zum Ausgang. Woher nahm er dieses Selbstbewusstsein? Angst mischte sich mit Dankbarkeit. Gloria und Kirt gingen zusammen aus der Halle. Niemand wagte es, sich ihnen in den Weg zu stellen und Gloria konnte kaum glauben, wie Kirt Magnus den Schneid abgekauft hatte. Ein Blick in sein Gesicht verriet puren Stolz. Er riss sich regelrecht zusammen, um nicht laut loslachen zu müssen und als das Schloss des großen Tores zufiel, nahmen sie die Gestalt ihrer Seele an. Sie verließen die heiligen Gemäuer… Raus aus dem Vulkan… Raus aus Italien… Bis zu einem Ort, an dem sie sich in Sicherheit wiegen konnten.
Gloria folgte Kirts Schlieren. Er führte sie zu einer Landschaft fern der Zivilisation. Inmitten eines riesigen Waldes stiegen sie empor bis zu einer Felshöhle, die an einem gigantisch hohen Abhang gelegen war. Der Blick ragte weit über die Wälder und Flüsse. Gloria konnte kaum glauben, was Kirt getan hatte. Sie nahmen Gestalt an und hielten sich fest umschlungen. Endlich waren sie wieder ein Paar!
18 Die ganze Wahrheit
Kirt hielt Gloria so fest, dass sie kaum noch Luft bekam. Sie begannen zu lachen und als er Gloria losließ, schaute er in ein überglückliches Gesicht. Sie prustete los: »Das glaub´ ich einfach nicht. Du hast ihn total bloßgestellt!« Gloria schüttelte den Kopf. Zwar fühlte sie schon jetzt den beklemmenden Ernst der Angelegenheit, doch sie musste trotzdem lachen. Kirt griff schmunzelnd nach ihren Händen. Er schaute sie an… und ließ keine Sekunde länger verstreichen, um sie endlich zu küssen.
Die Nacht war schon fast vorüber und am Horizont ging langsam die Sonne auf. Doch für Kirt und Gloria stand die Zeit still. Endlich gehörten sie wieder zusammen. Die Vögel zwitscherten und ein Hauch von Freiheit stieg in Gloria auf. Kirt nahm sie in seine Arme und küsste Gloria immer wieder. Ihre Finger glitten über seinen muskulösen Oberkörper. Alles an ihm war schön – seine Haut, sein Geruch… Gloria hatte das Gefühl, als wäre alles genauso wie früher: Damals teilten sie sich die Matratze in einer Grillhütte – nun war es die Felshöhle.
Wo auch immer sie sich befanden, Hauptsache sie waren zusammen. Gloria schaute ihn verschmitzt an. »Ich dachte, Hexen und Engel können nicht zusammen sein…« Er grinste. »Tja, da kannst du mal
Weitere Kostenlose Bücher