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Zerwüteter Pakt (German Edition)

Zerwüteter Pakt (German Edition)

Titel: Zerwüteter Pakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Verner
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Gloria glitten als Seele durch die Luft und erreichten das europäische Festland. »Was soll ich ihm denn sagen?« »Ich würde ihn gerne wiedersehen. Er soll mir nur Bescheid geben, wann und wo.« Tarido nickte. Sie verabschiedeten sich und Gloria wechselte in die menschliche Welt. Um ihrem Alibi Glaubwürdigkeit zu verleihen, holte sie schnell ein paar Brötchen und kehrte zu Kitty zurück.
    Alle Aufregung war umsonst – Kitty schlief noch immer tief und fest in ihrem Bett! Gloria nutzte die Zeit zum Nachdenken. Taridos Aussagen nach zu urteilen, durfte ein zwischenirdisches Wesen einen Mensch nicht umbringen. Wohl aber sorgten Teufelsdiener tagtäglich dafür, das Leben aller Kreaturen zu beeinflussen. Das hieß also, dass sie zum Beispiel im Falle eines Mordes versuchten, eine dritte Person derart aufzuwiegeln, um durch deren Hand den Tod herbeizuführen. Sollte Gloria sich womöglich Sorgen machen, dass sich Melina längst Sebastian geschnappt hatte? Aber nie und nimmer würde Sebastian Kitty etwas zuleide tun, oder? Allmählich begann Gloria zu verstehen, wie Teufelsdiener tickten! Wie aus dem Nichts erschien plötzlich Melina. Gloria erschrak fast zu Tode. Dabei sollte sie sich langsam an Melinas leise Ankünfte gewöhnt haben.
    »Einen wunderschönen guten Morgen.« Missmutig sah Gloria sie an. »Warst du das gestern Abend? Oder war es Magnus?« Melina lächelte. »Hat es dir gefallen?« Gloria verzog das Gesicht, während Melina sie böse musterte. »Du solltest vorsichtig sein mit dem, was du sagst.« Doch Gloria ließ sich von Melina nicht beeindrucken. »Du kannst mich mal!« Kurzerhand packte Melina Gloria am Arm, wies sie an, in die Welt der Seelen zu wechseln und verschwand mit ihr.
    Es war schon halb zehn Uhr vormittags, als der Postbote gleich mehrere Umschläge in Kittys Briefkasten steckte. – So viele, dass sie kaum hineinpassten und zur Hälfte aus der Öffnung ragten. Nur wenige Sekunden später erschien Melina mit Gloria im Schlepptau vor Kittys Haustür. »Hier sind wir richtig!« Melina strahlte übers ganze Gesicht und schaute nach dem Postboten, der sich bereits der nächsten Straße widmete. »Und was gibt das, wenn´s fertig ist?« Gloria sah Melina missmutig an, während diese die Umschläge aus dem Briefkasten zog. Melina überflog die Absender und sortierte vier von sieben Kuverts aus. »Was soll ich damit?« Gloria sah sie skeptisch an. »Na fortwerfen, was sonst?« Gloria stutzte. »Warum?« Melina atmete tief durch. Für ihre Begriffe war Gloria schwer von Kapee.
    »Ich hab´ heute Nacht bereits alle angesehen. Es sind Antworten auf Kittys Bewerbungen. Die Absagen kannst du stecken lassen, die Einladungen zum Gespräch schmeißt du weg!« Gloria schaute in Melinas entschlossenes Gesicht. »Das ist doch lächerlich.« »Wie sagt man so schön… Kleinvieh macht auch Mist. Man tut, was man kann, oder?« Melina strahlte übers ganze Gesicht und plötzlich musste Gloria verhohlen in sich hineinschmunzeln: Immerhin hatte sie bereits dafür Sorge getragen, dass Kitty künftig ein Blutengel zur Seite stehen wird. ‹Man tut, was man kann…!› Gloria hoffte nur, dass dieser Verrat an der Hexenschaft nicht aufflog!

20 Hof der Prophezeiungen
    Kirt balancierte die letzte gläserne Seifenblase aus dem Bassin des Brunnens im Garten Eden. Es war schon spät und er gab sich Mühe, die Kugel behutsam zum Trocknen aufzuhängen, als Atume hinter ihm erschien. »Ich grüße dich.« Kirt fuhr herum. Beinahe wäre ihm die Kugel hinuntergefallen, doch er bewahrte sie gerade noch sicher in seinen Händen. Atume lächelte und wartete geduldig, bis Kirt seine Arbeit beendete.
    »Was kann ich für dich tun?« Kirt schaute Atume freundlich an. »Ich bin gekommen, um dir eine Frage zu stellen.« Aufmerksam ruhte sein Blick auf ihrem. Atume schritt auf ihn zu, ging langsam um ihn herum und blieb hinter Kirt stehen, der sich skeptisch zu ihr umdrehte. Ihre Augen funkelten…
    »Welches ist deine größte Ehre?« Kirt musste nicht lange nachdenken, um zu antworten: »Die einstige Berufung zum Erzengel.« »So?« Atume wurde ernst. »Einst… vertraute ich dir.« Kirt senkte kurz den Blick, ehe er ihr wieder in die Augen sah. »Um nichts in der Welt will ich dieses Vertrauen ein zweites Mal missbrauchen.« Atumes Erscheinung wirkte sanft. Und dennoch verkörperte sie Autorität. Allein bei ihrem Anblick fühlte Kirt sich noch heute vor der gesamten Engelswelt schuldig.
    »Vertrauen… ist ein zerbrechliches

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