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Zerwüteter Pakt (German Edition)

Zerwüteter Pakt (German Edition)

Titel: Zerwüteter Pakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Verner
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Gut. Kostbar… einzigartig!« Kirt nickte traurig. »Ich weiß.« »Und dennoch… handeltest du einst unüberlegt und töricht. Nicht aber besonnen… wie ein Engel.« Kirt schaute Atume aufrichtig an, doch seine Traurigkeit war ihm deutlich anzumerken. »Ich weiß.« Schweigend standen sie sich gegenüber, ehe Atume von neuem das Wort ergriff:
    »Ich möchte… dass du deine Schuld aus deinem Herzen streichst! Ich möchte… dass du vergisst, welche Enttäuschung du damals hervorriefst, denn anderenfalls könntest du deine Arbeit nie wieder so gut ausführen, wie du es einst tatst!« Kirt schaute Atume ungläubig an, als diese ihrer Rede hinzufügte: »Ich möchte… dass du zu dem selbstbewussten Erzengel zurückfindest, der du zuvor warst!«
    Kirt traute seinen Ohren nicht. Ehrfürchtig schaute er sie an, als ein Lächeln ihre Mundwinkel umspielte und sie ergänzte: »Deine Arbeit ist getan. Ich heiße dich willkommen zurück… und vertraue dir deine Aufgaben als Erzengel neu an.« Ein freudestrahlendes Lächeln bildete sich auf Kirts Gesicht. Er wusste gar nicht, wie ihm geschah. »Ich danke dir!« »Danke nicht mir… Danke dir selbst. Du bist durch ein tiefes Tal gegangen und fandst dennoch zu dir zurück.«
    Während Atume ihre Rede beendete, schweifte ihr Blick zu der weiten Lichtung vor ihnen. »Ich habe noch eine zweite Frage an dich…« Sie ließ einen Augenblick verstreichen, während Kirt ungeduldig wartete, dass sie fortfuhr. »Hast du jemals den ewig finsteren Teil dieses Gartens betreten?« Kirt taxierte sie überrascht. »Meinst du die Schlucht hinter der Grotte?« Atume lächelte und ging langsam über die Wiese. Kirt folgte ihr und hörte aufmerksam zu, als sie den Faden wieder aufnahm.
    »Nein… Ich spreche…« Sie wandte sich ihm zu, ernst und rätselhaft. »Ich spreche von dem Hof der Prophezeiungen! « Atume schritt voran, während Kirt ihr folgte. Sie sprach langsam und betonte jedes Wort. »Es ist ein in Dunkelheit gehüllter Ort. Ewige Nacht lässt die Zukunft still schlafen.« Kirt sah Atume ungläubig an. »Die Zukunft?« Nun lächelte sie und erklärte: »Die Zukunft ist ein Teil unserer selbst. Sie formt sich durch unsere Entscheidungen, wird getragen von den Erfahrungen, die wir in der Vergangenheit sammelten… und kristallisiert den Weg heraus, den ein jeder mit festem Willen beschreiten wird.«
    Atumes rätselhafte Art überraschte Kirt. Er hatte noch nie von dem Hof der Prophezeiungen gehört. Dabei kannte er sich in der Zwischenwelt aus wie ein Ass. Noch dazu fragte er sich, wo dieser Ort sein konnte. Atume und Kirt liefen lange Zeit durch den Garten. Die großartige Vegetation zeigte sich in einer atemberaubenden Farbenpracht. Als sie einen Felsvorsprung erreichten, wies Atume Kirt an, in den Eingang einer Höhle zu treten. An klammen Steinwänden entlang folgten sie dem einzigen Weg ins Innere. Kirt ging fest davon aus, dass sich tief im Mittelpunkt dieser Höhle jener Ort befand, von dem Atume erzählte. Doch entgegen seiner Vermutung durchquerten sie den Fels und näherten sich einer zweiten Öffnung.
    Es hatte den Anschein, als wäre es Nacht. Kalte, frische Luft strömte durch Kirts Lungen und als sie aus der Höhle traten, schweifte sein Blick über eine weite Lichtung, die mit Hunderten von Steintafeln übersäht war! Es wirkte wie ein alter, keltischer Friedhof. Atemberaubend schön glitzerten die Felstafeln in einem flauen Licht, von dem Kirt nicht einordnen konnte, woher es stammte. Wie in Mondlicht getaucht ruhten die Tafeln zu Hunderten auf der Wiese, die sich vor ihnen erstreckte. Kirt starrte fassungslos über die Lichtung.
    »Wo sind wir hier?« Atume trat eng neben ihn. »Auf der Rückseite der Grotte des Lebens und Strebens. Weit über uns erstrecken sich die Zapfen der Träume.« Kirt schaute sich nach allen Seiten um. »Das heißt, dieses gedämpfte Licht stammt aus den goldenen Zapfen?« Atume schmunzelte. »Sehr richtig.« Kirt schritt auf eine der Steintafeln zu. Das Licht reichte gerade aus, nicht gänzlich in Dunkelheit gehüllt zu sein; fast so, als leuchtete ein unsichtbarer Mond in die Nacht hinein. Die Wiese, über die Kirt lief, war feucht. Kalte Luft ließ sein Gesicht frösteln. »Und hier wird es tatsächlich niemals hell?« Kirt schaute sich fasziniert um. »Ja, wie ich bereits sagte… ruht hier die Zukunft aller Wesen.« Kirt betrachtete Atume. »Was genau meinst du damit?«
    Sie schritt über die Wiese und ließ ihre Hand über eine der

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