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Zerwüteter Pakt (German Edition)

Zerwüteter Pakt (German Edition)

Titel: Zerwüteter Pakt (German Edition)
Autoren: Daria Verner
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veränderte diese Nacht ihre Vorstellung von der zwischenirdischen Welt!
    Als Gloria endlich ankam, betrat sie vorsichtig den dunklen Flur; Jens und Silke schliefen noch. Also stahl sie sich leise ins Bad, um zu duschen. Die Hetzjagd durch den Wald kam Gloria schlimmer vor, als die Blessuren bezeugten. Wer oder was hatte sie angegriffen und warum? Gloria ging in die Küche und nahm sich eine Müslischale aus dem Schrank. Bald würden wohl auch Silke und Jens aufwachen…
    Sie dachte an die roten Graffitis – an jedem Baum – an sämtlichen Toren des Parks. Wie automatisiert wanderte ihr Blick auf die eigenen Hände. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie die rote Farbe nicht abwaschen musste… Genauso sonderbar, wie sie erschien, hatte sich diese entfernt. Skeptisch grübelte Gloria nach. ‹Was du weißt, kannst du nicht vergessen – noch kannst du deine Kräfte mit den meinen messen!› Diesen Vers hatte Maribell Gloria einst zukommen lassen. Sie traute Kirts Großmutter so einiges zu, aber das … nicht! Sie konnte ihre Panik nicht abstreifen. Was würde passieren, wenn sie nachher erneut das Gelände des Parks betrat?
    Als Jens plötzlich den Raum betrat, erschrak Gloria fast zu Tode. Ihren Löffel ließ sie vor Schreck in die Milch des Müslis fallen, die in alle Richtungen spritzte. »Was ist denn mit dir los? Hast du ein Gespenst gesehen?« Jens lachte. Wenn er damit nicht den Nagel auf den Kopf getroffen hätte, wäre auch Gloria zum Lachen zumute gewesen. Doch in Wahrheit hatte sie es mit etwas sehr Geisterhaften zu tun!
    Es kam Gloria vor, als hätte sie ihr Fahrrad erst vor fünf Minuten abgestellt, als sie gemeinsam mit Jens wieder den Weg zum Naturzentrum in Angriff nahm. Mit zittrigen Knien betrat Gloria das Gelände des Parks. Auch Jens bemerkte ihre Vorsicht und wunderte sich. »Was hast du?« Gloria sah Jens forsch an und ging an ihm vorüber. »Nichts.« Zügig liefen sie zu den Ziegenböcken und begannen mit ihrer Arbeit. Doch ehe Gloria zur Heugabel griff, siegte ihre Nervosität: »Jens, ich bin gleich wieder da, okay? Ich muss nur schnell mal was nachsehen.« Ohne seine Antwort abzuwarten, hastete Gloria aus dem Schuppen und lief schnurstracks zum Gehege der Wölfe. Gloria erreichte die Brücke, die über jenes Arial führte. Ihr erster Blick galt dem Tor, auf dem sie die rote Schrift vermutete. Doch als wären ihre Erlebnisse nur ein schlechter Traum, war nichts zu sehen. – Das Tor so sauber, als hätte man es gerade erst neu eingebaut.
    Atemlos lief Gloria über die Brücke. Dabei drehte sie sich mehrfach um die eigene Achse – stets in dem Bangen, erneut attackiert zu werden! Niemand außer ihr war hier. Zumindest niemand, den man offenkundig zu Gesicht bekam. Glorias Augen wanderten zu jeder Stelle, an der ihr der Teufelsspruch erschienen war: ‹Von Malerhand – den Teufel an die Wand gesandt!› Doch genau jene Botschaft schien ausradiert; fortgewischt, als hätte es sie nie gegeben. Nichts erinnerte mehr an ihre panische Hetzjagd der letzten Nacht. »Was treibst du hier?« Erschrocken fuhr Gloria herum und starrte in Jens´ Gesicht. »Hab´ ich dich erschreckt? Warum starrst du mich so an?«
    Gloria gähnte. »Ich habe die gesamte Nacht kein Auge zugemacht.« Jens zog die Augenbrauen zusammen. »Warum?« »Ach, keine Ahnung.« »Aber du kommst nachher wie versprochen mit, oder?« Irritiert blickte Gloria Jens an. Hatte sie irgendetwas verpasst? Noch im gleichen Augenblick fiel es ihr plötzlich wieder ein: Jens und sie wollten nach Kassel fahren, um dort in der CD-Sammlung eines alten Kasseler Ladens zu stöbern. Das hatte Gloria ganz vergessen! »Du meinst, dass wir heute Nachmittag nach Kassel fahren?« Sie wartete Jens´ Nicken ab. »Du musst auf jeden Fall mitkommen!«
    An diesem Tag lief Gloria wie Falschgeld durch die Gegend. Was war letzte Nacht geschehen? War es ein Engel, der sie fuchsteufelswild durch den Wald trieb oder konnte es noch andere Kreaturen geben? Woher kam die geisterhafte, rote Schrift und vor allem… Was sollte die Aussage bedeuten: ‹Von Malerhand – den Teufel an die Wand gesandt!› Allein das Wort ‹Teufel› ließ Skepsis in ihr wachsen. Gloria konnte sich diesen Spruch nicht erklären, noch hatte sie eine Idee, wie sie hinter dessen Bedeutung kommen sollte. Fakt war: Die Schrift konnte wie von Geisterhand erscheinen und genauso verschwinden. Gloria hatte Schläge einstecken müssen und wer auch immer sie verfolgte – dieser Jemand meinte es verdammt
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