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Zerwüteter Pakt (German Edition)

Zerwüteter Pakt (German Edition)

Titel: Zerwüteter Pakt (German Edition)
Autoren: Daria Verner
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Geräusch nach Ablehnung, wenn nicht sogar nach Kampf. Glorias Knie begannen zu zittern. Ihre Idee wirkte nunmehr total bescheuert! Wenn diese Aktion genauso dusselig endete, wie ihre damalige auf der Schnellstraße in Düsseldorf, würde sie neben schlimmen Bisswunden wahrscheinlich sogar eine Anzeige bei der Polizei kassieren.
    »Tarido…?« Gloria rief zögernd nach Kirts Freund, als sie erneut ein Huschen wahrnahm… Das war eine seltsame Bewegung – viel zu schnell, um von einem Wolf zu stammen! »Maribell?« Es tat sich nichts. Ein plötzliches Knacken ließ Gloria erstarren, als der Wolf langsam auf sie zuschritt. Panik krampfte sich in Glorias Magen! Sie wagte es nicht, sich zu bewegen. Plötzlich tauchte ein zweiter Wolf auf, der in einiger Entfernung aufgeregt seine Runden zog. Gloria hatte die Nachtruhe des Rudels offenbar erheblich gestört. Ein dritter Wolf… Sie presste die Lippen aufeinander und traute sich kaum noch zu atmen, als einer der Wölfe plötzlich ganz nah auf sie zuschritt. Gloria wagte es nicht, auch nur den geringsten Mucks von sich zu geben, als seine Schnauze plötzlich ihre Knie berührte!
    Gloria hoffte, nicht zum Spielzeug oder gar zur Beute auserkoren zu werden. Das Tier stieg mit einem Mal empor und stemmte die Vorderpfoten kräftig gegen sie. Gloria verlor das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Wenn doch bloß ein Engel erscheinen könnte! Die Schnauze des Wolfs glitt an ihrem Hals entlang. Ein vorsichtiges Schnüffeln; doch von feindlichem Knurren keine Spur. Das Tier inspizierte den Geruch ihrer Jeans und den ihres Gesichtes. Gloria kniff die Augen zusammen und erstarrte regelrecht, während die Schnauze des Wolfs eng an ihrem Kiefer entlangstreifte. Als seine Zunge plötzlich über ihre Wange und sogar über ihren Mund sabberte, wäre sie am liebsten aufgesprungen, doch sie wagte es nicht, sich zu bewegen…
    Vorsichtig öffnete Gloria ihre Augen, als ihr bewusst wurde, dass auch die anderen näher gekommen waren. Durfte sie es wagen, das Fell des Wolfes zu berühren? Gloria konnte nicht fassen, was hier geschah. Sie hatte sich so ziemlich jedes Szenario ausgemalt, aber das nicht! Je länger der Wolf Gloria inspizierte, desto näher kamen auch die anderen, als sie plötzlich eine zweite Schnauze an ihrer Hand spürte. Gloria hoffte inständig, dass man nicht auch noch an ihr herumnagte. Das war unglaublich. Sie saß hier inmitten eines ganzen Wolfsrudels… Unfassbar!
    Noch nie zuvor hatte sie eine vergleichbare Erfahrung mit einem Tier gesammelt. Ihre Hände strichen ohne Furcht über das warme Fell. Während einige Wölfe damit zufrieden schienen, kurz an ihr geschnuppert zu haben, wich der erste Wolf nicht mehr von ihrer Seite. Gloria strich ihm sogar vorsichtig über den Kopf. Es schien, als wäre es das Normalste der Welt. Die Zeit raste dahin. Der Himmel färbte sich allmählich in ein dunkles Blau. Schade drum – sie musste sich auf den Heimweg begeben. Dass diese Nacht so einzigartig enden würde, hätte Gloria nie vermutet. Ein letztes Mal strich Gloria über das Fell ihres Wolfes. Es war einfach unglaublich. Sie griff nach dem herunterhängenden Seil und zog sich daran empor. Mit einem letzten Blick auf das Rudel kletterte Gloria schließlich auf den Ast, der über das Gehege ragte.
    Wieder sicher auf der Holzbrücke angekommen, stach Gloria plötzlich ein rotes Graffiti ins Auge, das ihr vorher nicht aufgefallen war. Noch mit dem Gedanken im Kopf, dass sie derartiges Gekrakel hasste, drehte sie sich um und erschrak zu Tode! Sie starrte plötzlich direkt vor ihr auf einen breiten Ast, der mit derselben roten Farbe beschmiert war. Ihre Augen wollten gerade die Schrift fixieren, als sie bemerkte, wie das Rot einzelner Buchstaben langsam herabtropfte! Es war frisch!
    Irritiert fasste sie auf die Farbe, die nass an ihren Fingern kleben blieb. Ein Huschen ließ sie herumfahren. Sie stierte in die Dunkelheit, doch niemand war zu sehen. »Ist da jemand?« Gloria fühlte sich ausgeliefert. Sie starrte in die kalte Nacht, als das Huschen sie mit einem unvermuteten Hieb schmerzhaft in die Seite traf! Sie japste nach Luft. »Was ist da?« Gloria schrie durch die Nacht, doch niemand antwortete. Angst durchflammte sie. Schnell knoteten ihre Finger das Seil von dem Baum, als sich direkt davor rot gesprayte Farbe bildete, die sich plötzlich über ihre Finger wusch und sie las den Text: ‹Von Malerhand – den Teufel an die Wand gesandt!›
    Gloria starrte auf ihre eigenen
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