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Zerwüteter Pakt (German Edition)

Zerwüteter Pakt (German Edition)

Titel: Zerwüteter Pakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Verner
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noch heller erstrahlen ließ als zuvor. »Das ist Magmastaub!«
    Mit einer fragenden Geste, ob auch Gloria etwas von dem Staub aus ihren Händen pusten durfte, sah sie Atume an. Doch sie schüttelte sofort den Kopf. »Es tut mir leid. Aber du würdest dich sofort verbrennen. Für menschliche Haut ist Magma viel zu heiß.« »Äh… ja klar.« Gloria bestaunte Atumes Erscheinung. Sie wirkte so graziös und elegant; gleichzeitig auch sehr natürlich und freundlich. Doch bevor Gloria ihren Gedanken weiter nachhängen konnte, deutete Atume ihr, auf sie zu warten, während sie geradewegs über den Boden schritt und hinter einem Felsvorsprung verschwand. Es war wie ein seltsamer Traum… Oftmals hatte Gloria sich vorgestellt, ein zwischenirdisches Wesen zu treffen und nun stand sie plötzlich inmitten dieses runden Gebildes, rings um sie herum Felsen, die ein perfektes Bild ergaben.
    Gloria rieb sich vorsichtshalber die Augen – nur um sicher zu gehen, dass sie wirklich nicht träumte. Sie ging über den Steinboden. Rings um sie herum schimmerte es. Gloria überquerte den Mittelpunkt dieses Ortes und erkannte, dass man hinter dem Felsvorsprung einen schmalen Gang hindurchgehen konnte. Aber kaum dass sie näher kam, vernahm sie schon ein tosendes Rauschen, als Atume wieder erschien und zu ihr zurückkehrte. Sie gingen gemeinsam durch die schmale Felswand und Gloria traute ihren Augen nicht, als sie inmitten schwarzen Nichts einen Wasserfall herabstürzen sah, der ebenso im Dunkel verschwand wie er erschien. Herabrieselnde Wassermassen, wunderschön und gleichermaßen gewaltig!
    Ein schmaler Pfad verlief golden am Rande der Felswand entlang. Der Pfad schlängelte sich abwärts. In einem weiten Kreis rund um den Wasserfall folgten sie dem Weg, als sich vor Glorias Augen plötzlich riesige Zapfen erstreckten. Sie ragten graziös aus der Finsternis und ihre Enden verschwanden nach oben wie auch unten im Nichts. Es sah aus wie in einer Tropfsteinhöhle ohne Anfang und Ende – Gloria war sich augenblicklich sicher, wo sie sich befanden: In der Grotte des heimlichen Lebens und Strebens!
    Die Zapfen schienen in Bewegung zu sein, wenn auch sehr langsam. Ein gedämpftes Leuchten ging von ihnen aus; golden und schimmernd zugleich. Einige waren schmal, andere stießen durch einen gigantischen Durchmesser ins Auge. Sie schienen greifbar nah zu sein. Doch der Abgrund, der sich zwischen Weg und dem goldenen Gebilde erstreckte, war größer als man auf den ersten Blick glaubte. Der Weg schlängelte sich in einem Halbkreis um die Zapfen; jedoch konnte man nicht vollständig um das Gebilde herumlaufen. Was sich auf der gegenüberliegenden Seite befand, blieb fraglich.
    Gloria fiel plötzlich ein Kind auf, das mit seinen Händen die Spitze eines Zapfens formte. Atume setzte sich auf den Weg und ließ ihre Beine über den schwarzen Abgrund baumeln, während Gloria sich weiter umsah. Sie konnte sich gar nicht sattsehen an dem gewaltigen Zusammenspiel dieses Ortes – das Tosen des Wasserfalls klang wie ein Orchester inmitten der riesigen Zapfen, die wiederum von hohen Felswänden umragt wurden. Wieder schweifte Glorias Blick zu dem Kind, das sorgfältig über einen Zapfen wusch und ihn gestaltete. Es wirkte vollkommen vertieft in seine Arbeit.
    Die Luft war klar; weder kalt noch warm. Gloria schaute fortwährend zu dem Kind inmitten des goldenen Gebildes, als die Hülle des Zapfens in seinen Händen plötzlich zu glänzen begann. Vorsichtig streifte das Kind darüber, ehe sich wie von Geisterhand eine Art Seifenblase an der Spitze bildete und sich diese plötzlich von dem Zapfen löste. Behutsam balancierte das Kind die schimmernde Blase auf seiner Handfläche. Gloria fragte sich, was es mit dieser glänzenden Seifenblase auf sich hatte und setzte sich neben Atume. Bedächtig beugte sich Gloria über den Abgrund. »Wie tief geht es da runter?« Glorias Respekt vor heiklen Höhen stand ihr auf der Stirn geschrieben. »Sehr tief… Die höchsten Berge der Erde zusammenaddiert ergeben wohl nicht die Weite, die sich unter deinen Füßen erstreckt.«
    Atume drehte den Kopf und sah Glorias Entsetzen. Augenblicklich lehnte Gloria sich mit dem Rücken so weit es ging zurück. Jetzt lachte Atume. »Du musst dich nicht fürchten… Dir wird nichts zustoßen.« Doch allein das Wissen, welch endlose Leere sich unter ihr erstreckte, sorgte in Gloria für Unbehagen. »Sorge dich nicht… Ich gebe acht, dass dir kein Unheil widerfährt.«
    »Sind wir hier

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