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Zerwüteter Pakt (German Edition)

Zerwüteter Pakt (German Edition)

Titel: Zerwüteter Pakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Verner
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sicher, ob du dem Druck der Meerestiefe rein physisch standhältst.« »Wa… Was?« In Glorias Kopf überschlugen sich die Gedanken. »Fürchte dich nicht!« Atume wirkte plötzlich kurz angebunden und schien sich einen Plan zurechtgelegt zu haben. Am liebsten hätte Gloria Widerworte gegeben. Auf den Mund gefallen war sie nun wirklich nicht, aber was sollte sie einem solch mächtigen Wesen schon entgegensetzen?
    Andererseits musste der Druck im ‹Mittelpunkt der Erde› ähnlich schlimm sein, doch davon spürte sie rein gar nichts. Atume griff mit einem Mal nach Glorias Hand und trat an den Abgrund! Gloria flehte stumm in sich hinein, nicht springen zu müssen, doch genau das hatte Atume offensichtlich vor. Oh nein. Es war grausam – das durfte sie nicht von ihr verlangen. Jeglicher Mut wich Gloria aus dem Körper. »Nein…!« Gerade als Atume erneut die Finger in das sprudelnde Nass des Wasserfalls hielt, zog Gloria ihre Hand aus Atumes und wich einen Schritt zurück.
    Die nackte Panik stand in ihrem Gesicht. Atume starrte Gloria an. »Was hast du?« Gloria schüttelte panisch den Kopf. Höhen waren einfach nicht ihr Ding; und Kopfsprünge erst recht nicht! »Du hast doch keine Angst vor dem Meer, oder?« Ganz offensichtlich verstand Atume Glorias Furcht nicht. Schon als Kind gehörten Sprünge vom Drei-Meter-Brett nicht zu ihren Lieblingsbeschäftigungen. Wie tief war dieser Abgrund doch gleich? – Weiter als sämtliche Bergeshöhen zusammen…? »Lass´ einfach nicht los!« Atume packte Gloria plötzlich energisch an der Hand und noch bevor sie ein einziges Widerwort geben konnte, sprang Atume direkt in die tobenden Wassermassen… und riss Gloria an einer einzigen Hand mit sich!
    Die Schwerkraft zog sie hinab und Dunkelheit umhüllte binnen weniger Sekunden Glorias Körper. Das entsetzlich kalte Wasser prasselte über sie herab und begrub sie in ihrem Sturz ins gleißende Nichts. Sie fiel – immer weiter, immer schneller, immer tiefer. Kaum noch atmen könnend, wurde Gloria schlecht – sie hatte jegliche Orientierung verloren.
    Das Wasser preschte ihr derart ins Gesicht, dass sie sich immer öfter verschluckte und Gloria sich stumm nach Luft sehnte! Sie durchzuckte das Gefühl, als würde ihr ganzer Körper auseinanderbrechen. Und mit einer immensen Wucht tauchten sie plötzlich ein. Augenblicklich schnürte es Gloria die Kehle zu. Inmitten eines Strudels unbändiger Wassermassen weinte sie innerlich panische Tränen. – Zu lange hatte sie ohne Luft sein müssen. Mit dem Gedanken an Kirt fühlte Gloria, wie das Leben sie langsam verließ, als plötzlich jemand an ihren Schultern rüttelte. »Atmen, Gloria. Atmen!«
    Es war eine Frauenstimme. Aber wie sollte sie atmen? Ob es ihr Überlebensinstinkt war oder nicht – als Gloria das endgültige Gefühl schieren Erstickens die Brust zerquetschte, öffnete sie ihren Mund, um hoffnungslos nach Luft zu ringen. Doch anstatt ihre Lungen mit Salzwasser zu ertränken, spürte sie die so sehnlich erflehte Luft durch ihren Hals strömen. Hastig und fassungslos rang sie nach den Lebensgeistern, ohne die sie eben noch geglaubt hatte, ersticken zu müssen. Hektisch ein- und ausatmend öffnete Gloria ihre Augen und sah den sorgenvollen Blick Atumes. Gloria konnte es einfach nicht fassen – und erst recht nicht begreifen… Ihr Herz schlug bis zum Hals.
    »Beruhige dich!« Atume strich ihr mit beiden Händen über die Schultern. Gloria konzentrierte sich auf die Luft in ihrer Brust; wie konnte sie hier atmen? Sie waren unter Wasser, offensichtlich tief im Meer! Gloria sah sich um. Das Adrenalin in ihren Adern ließ ihr den Puls durch den Kopf hämmern. Wasser, überall Wasser. Sie befanden sich inmitten einer weiten Senke und schwebten in circa zwei Metern Abstand über dem wellengezeichneten, sandigen Meeresgrund. Gloria strampelte mit den Beinen; ihre Jeans klebte eng an der Haut.
    Urige Pflanzen und Korallenriffe fielen ins Auge. Anders als vermutet war es taghell. Gloria schaute zu Atume und fand einen sorgenvollen Blick. »Geht es dir wieder besser?« Glorias Herz klopfte noch immer gegen ihre Brust und würde sie nicht schwerelos im Wasser schweben, hätten ihre Knie mit Sicherheit gezittert. »Wir befinden uns im Ozean.« Atume lächelte verlegen. Es tat ihr leid, Gloria derart geschockt zu haben. »Hast du wirklich geglaubt, ich lasse dich ertrinken?« Gloria wollte gerade antworten, als ihr Blick auf Atumes Beine fiel und sie ihren Augen nicht traute: Atumes

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