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Zerwüteter Pakt (German Edition)

Zerwüteter Pakt (German Edition)

Titel: Zerwüteter Pakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Verner
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hatte Kirt ihr ganz zuletzt in dem Buch geschrieben. – Das Buch, von dem Gloria dachte, es läge nach wie vor auf dem Grund des Rheins.
    »Was weißt du über die Welten?« Gloria wurde augenblicklich nervös. »Nur ein bisschen.« Unter keinen Umständen wollte Gloria Maribell oder Kirt in den Rücken fallen. Denn sie wusste um die Geheimhaltung des Wissens, das die beiden ihr anvertraut hatten. »Du musst keine Angst haben.« Atumes Lächeln wirkte gutherzig. Gloria nahm ihren Mut zusammen und ergriff das Wort. »Ich weiß, dass es mehrere Lebensweisen gibt: Wasser- und Luftwesen… Eine Welt, in der man als Seele die Gefühle des anderen wahrnehmen kann…« Gloria machte eine Pause in der Hoffnung, dass sich Atume mit dieser Aussage zufrieden geben würde, doch sie bat Gloria stattdessen, fortzufahren.
    »Es gibt Schutzengel, Blutengel, Todesengel und Erzengel. Ich habe gehofft, in die Nähe eines sterbenden Menschen zu gelangen, um einen Todesengel zu treffen.« »Warum wolltest du unbedingt einen meiner Engel finden?« » Deiner Engel?« Kirt hatte nie erzählt, wer über den Engeln stand. Bislang dachte sie immer, dass Gott sozusagen der Vater aller Engel und Wesen war. Atume nickte plötzlich. »Es geschieht nicht gerade häufig, dass ein Mensch gezielt versucht, einen Todesengel zu finden.« Verlegen schaute Gloria zu Boden. Atume spürte ihre Niedergeschlagenheit und begann plötzlich zu erzählen:
    »Statt einen Todesengel anzutreffen, hat dich ein fleißiger Blutengel gehört. Doch er war schockiert, als du die Engel bei ihren Namen nanntest und dich über sie ausgelassen hast. Er erzählte mir, dass du gestern eine Plastikflasche nach ihm warfst.« »Was?« Das stimmte nicht… Gloria hielt kurz inne, ehe ihr schwante, um welche Plastikflasche es ging…
    Na ja – wütend war sie definitiv gewesen und ihr Shampoo hatte sie geradewegs in die Badewanne geknallt. Sie konnte ja schlecht wissen, dass sie damit einen echten Engel bombardierte! Gloria schaute peinlich berührt zu Boden. »Das tut mir leid. Aber ich wusste ja noch nicht einmal, dass mich ein Engel gehört hat, geschweige denn, dass einer im Raum war.« Atume schüttelte den Kopf. »Das muss dir nicht leid tun. Ich frage mich nur, wer dir von all dem erzählt hat…«
    Atumes kritische Augen taxierten Glorias. Doch ganz offensichtlich wusste Atume wesentlich mehr, als sie preisgab. Au weia, da hatte sie das Theater. – Und Kirts Name war ohnehin bereits gefallen; ganz zu schweigen davon, dass Gloria sich mit Maribell verquatscht hatte. Atume war ganz klar in der besseren Position. Sie würde es sofort merken, wenn Gloria bestimmte Bereiche beim Erzählen ausließ. »Ich habe dir doch schon gesagt, dass du keine Angst haben musst.« Sie setzte sich mit ihrem wunderschönen, weißen Kleid auf einen dicken Baumstamm und wies Gloria an, neben ihr Platz zu nehmen. Atumes Blick durchbohrte Gloria regelrecht. Diese Frau hatte offensichtlich keine Ahnung, dass sie sich nicht um sich selbst, sondern um zwei zwischenirdische Freunde sorgte. Soweit war es nun schon!
    »Sieh mich bitte an. War es Kirt, der dir von den Engeln erzählte? Und was weißt du noch?« Trotz aller Ernsthaftigkeit, die in Atumes Worten nachhallte, ging die Herzlichkeit nicht verloren. Unsicher sah Gloria Atume an und entschied, die gesamte Wahrheit zu erzählen: Wie sie damals das Buch gefunden und Kirt kennen gelernt hatte, von ihrer Zeit in Düsseldorf und ihrem eigenen Todesdatum. Atume hörte geduldig zu. Es tat gut, sich all die Erlebnisse von der Seele reden zu können. Denn dies war bislang unmöglich gewesen. Und dennoch nahm die Angst zu, Kirt in Schwierigkeiten zu bringen. Also versuchte Gloria, nicht näher auf gewisse Aspekte einzugehen:
    Die Grotte des Lebens und Strebens erwähnte sie nur beiläufig und die Tatsache, dass Kirt sie sogar in die Welt der Seelen und zum Meeresgrund mitgenommen hatte, tastete Gloria erst gar nicht an. Denn diese Punkte erschienen ihr definitiv zu heikel und sie hoffte, dass Atume sich mit den anderen Erklärungen zufrieden gab. Atume faltete die Hände auf dem Schoß zusammen. »So, so.« Ihr Blick schien Gloria regelrecht zu durchleuchten und sie besaß mal wieder das Gefühl, ausgelotet zu werden. Gloria schloss insgeheim das Fazit, dass diese Eigenschaft wohl zu allen zwischen-irdischen Wesen gehörte, genauso wie ihre Ausstrahlung. Atume schwieg. Das verunsicherte Gloria noch mehr.
    »Eigentlich kannte ich deine Geschichte

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