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Zerwüteter Pakt (German Edition)

Zerwüteter Pakt (German Edition)

Titel: Zerwüteter Pakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Verner
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ihren Vater und wollte ihm nicht wehtun. Doch irgendwann musste sie sich entscheiden, ob sie nur Tochter sein oder auch ihr eigenes Leben führen wollte. Und Kirt gehörte nun mal zu Gloria.
    Andere in ihrem Alter wanderten aus… nach Australien oder in die USA. Da war die zwischenirdische Welt doch ein Klacks! »Du könntest also… willst mich aber nicht mitnehmen.« Eigentlich saß Melina am längeren Hebel, aber es schien, als haderte sie mit sich. Gloria fuhr fort: »Beim letzten Mal hast du noch gesagt, dass ich vorher selbst zwischenirdisch werden müsste. Wie hattest du das eigentlich gemeint?« Wütend schaute Melina Gloria plötzlich an. »Ich werde dich nicht mitnehmen. Und dabei bleibt´s!« »So, so… Tolle Freundin!«
    Gloria war im Prinzip nicht sauer, aber sie hoffte, Melina provozieren zu können. Andererseits kannte sie die Gesetze der Welten und wollte Melina nicht in Schwierigkeiten bringen. Warum Gloria heute derart angriffslustig war, wusste sie selbst nicht. Plötzlich schob Melina die Decke beiseite und stand auf. »Ich hab´ keine Lust mehr auf deine blöde Fragerei!« Und ehe Gloria noch ein Wort erwidern konnte, war Melina verschwunden. Es lag auf der Hand: Melina war verärgert!
    Der Tag zog sich wie Kaugummi. Gloria wusste nichts mit sich anzufangen, also zog sie ihre Jacke an und ging nach draußen. Über eine Stunde lief sie kreuz und quer durch die Straßen und allmählich ärgerte sie sich, Melina derart arrogant angegangen zu sein. Als Gloria in einen Feldweg einbog, der abgelegen in einen Wald führte, stockte ihr plötzlich der Atem: In einiger Entfernung stand eine Person, die eine starke Aura versprühte. Und das, obwohl sie weit entfernt war. Gloria äugte zu der Person, die sich langsam drehte und das war… Konnte das möglich sein? Atume!
    Aufgeregt spurtete Gloria die letzten Meter auf sie zu. Sie freute sich über Atumes pure Anwesenheit. Immerhin war diese der Schlüssel zu Kirt! Doch als Gloria sie erreichte und in ihr Gesicht sah, erkannte sie eine verärgerte Miene. Atumes Augen schauten sie ernst an und in Glorias Hals bildete sich ein Kloß. Zögernd blieb sie vor ihr stehen. Atume verbarg beide Arme hinter ihrem Rücken und allein ihr Blick zollte Gloria Respekt. Sie sagte kein Wort. Stattdessen holte Atume mit dem rechten Arm ein Buch hervor. Gloria erkannte es sofort und nun fühlte sie, wie ihr immer heißer wurde. Ihr Kopf lief hochrot an und Gloria wollte augenblicklich im Erdboden versinken.
    Peinlich war ihr vor allem die Tatsache, dass sie geglaubte hatte, das Buch unter dem Pulli verstecken zu können. Atumes stummer Ausdruck und ihr ernster Blick ließen Gloria schaudern. Es wäre ihr lieber gewesen, eine ordentliche Standpauke zu erfahren, anstatt mit diesem Blick gestraft zu werden. Plötzlich hob Atume ihren Kopf und schaute sie musternd an: »Versuchtest du dieses…« Sie kippte das Buch in ihren Händen und fuhr fort: »Vor mir zu verheimlichen?«
    Ernst ruhten ihre Augen auf Gloria. Es lief ihr eiskalt den Rücken hinunter, während Glorias Kopf vor Hitze glühte. Sie senkte ihren Blick und wollte gerade antworten, als ihr Atume zuvorkam: »Sieh´ mich bitte an!« Sofort schaute Gloria ihr wieder in die Augen. »Es tut mir leid.« Atume rührte sich keinen Millimeter. »Ich fragte… Ob du versuchtest, es vor mir zu verheimlichen.« Au weia, was sollte sie nur sagen? Natürlich hatte sie es vor ihr verstecken wollen. Konnte sie der Mutter der Natur und allen Lebens etwas vormachen? – Mit Sicherheit nicht.
    »Ja.« Wieder senkte Gloria ihren Blick. Atumes Stimme klang erhaben: »Ich weiß! So frage ich dich, weshalb glaubtest du, dies zu tun?« Irritiert schaute Gloria sie an. Wenn sie es ahnte, warum fragte sie dann noch?! – Das war eine blöde Angewohnheit von ihr. Man wusste bei Atume nie, woran man war; ob sie bluffte oder tatsächlich etwas in Erfahrung bringen wollte. Sie hatte ihr auch geraten, in den Brunnen zu springen und wäre dabei fast draufgegangen! Atume war seltsam…
    »Ich hatte Angst, dass Kirt Ärger bekommt.« »So?« Sie betrachtete Gloria, deren Blick starr auf das Buch gerichtet war. »Nun denn…« Atume steckte es plötzlich unter ihr Gewand. Das überraschte Gloria. Sie hätte gedacht, Atume sei gekommen, um ihr das Buch zurück zu geben. Stattdessen holte sie mit ihrem linken Arm zwei Turnschuhe hervor. »Diese gehören, so denke ich, in deinen Besitz. Das Buch aber war nie für die Hände eines Menschen gedacht!«

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