Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeugin am Abgrund

Zeugin am Abgrund

Titel: Zeugin am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
Vom Netzwerk:
Grund verraten? Ich meine, Sie kennen mich kaum, und ich glaube nicht, dass ich irgendetwas gemacht habe, das eine solche Feindseligkeit rechtfertigt. Was genau stört Sie so sehr an mir?”
    “Ist das wichtig? Meine Aufgabe ist es, Ihr Überleben sicherzustellen, damit Sie gegen Giovessi aussagen können. Ich soll nicht Ihr Freund sein.”
    “Das verstehe ich. Aber da wir doch wohl einige Zeit zusammen verbringen werden, wäre es schön, wenn wir etwas zivilisierter miteinander umgehen könnten. Solange ich nicht weiß, was ich an mir habe, das Sie so sehr ärgert, habe ich schließlich keine Möglichkeit, etwas daran zu ändern.”
    “Das können Sie gar nicht. Das Problem besteht darin, dass ich keinen Respekt vor Frauen habe, die sich an ältere Männer verkaufen. Vor allem dann nicht, wenn es sich um einen Mafiaboss handelt.”
    “Was?” Lauren schüttelte den Kopf, sie musste sich verhört haben. “Was haben Sie da gesagt?”
    “Sie sind die Geliebte von Carlo Giovessi. Für mich ist das das Gleiche wie eine Nutte.”
    “Was?”
    “Oh, jetzt kommen Sie mir nicht auf die unschuldige Tour, okay?”
    “Nein, weil es nicht okay ist! Weil ich ganz bestimmt nicht die Geliebte von Mr. Giovessi bin! Ich weiß nicht, wie Sie auf diese Idee kommen, aber Sie irren sich gewaltig!”
    “Das glaube ich nicht.”
    ″Hören Sie, ich gebe ja zu, dass er mir nach dem Krankenhausaufenthalt geholfen hat, auf die Beine zu kommen. Er hat für mich ein Apartment gefunden und mir einen Wagen besorgt, den ich mir leisten kann. Er hat mich für den Job an der Universität empfohlen. Und vor ein paar Monaten hat er mir den Job in seinem Club angeboten. Aber das waren alles nur Freundschaftsdienste. Er ist Musikliebhaber, und er bewundert und respektiert Musiker. Aus seiner Sicht war der Unfall, der meiner Karriere ein Ende setzte, eine Tragödie. Er hat getan, was er konnte, um mir zu helfen. Ich habe das alles auf dem Polizeirevier zu Protokoll gegeben. Aber Mr. Giovessi unterstützt mich weder finanziell, noch ist er mein Liebhaber.”
    “Tut mir Leid, doch Ihre Empörung kann mich nicht vom Gegenteil überzeugen. Die Indizien sprechen allesamt dagegen.”
    “Indizien? Welche Indizien? Nur weil ich an zwei Abenden in der Woche in seinem Club spiele, bin ich nicht automatisch seine Geliebte.”
    “Und was ist jeden Mittwochabend, wenn Carlo Sie in Ihrem Apartment besucht?”
    Lauren sah ihn überrascht an. “Woher … woher wissen Sie das?”
    “Oder damit, dass Sie jeden Freitag und Samstag mit ihm nach Geschäftsschluss allein im Club bleiben?” legte er nach und ignorierte ihre Frage.
    “Das habe ich auch schon alles längst erklärt. An den Abenden spiele ich für ihn Klavier. Darum besucht er mich auch mittwochs in meinem Apartment. Oh, ich kann das alles nicht glauben!” Lauren schloss die Augen und presste die Handballen gegen ihre Schläfen. “Ich kann es einfach nicht glauben!”
    Sie sprang auf und lief in der Hütte hin und her. “Seit zwei Jahren versuche ich, unabhängig zu werden und zu lernen, auf eigenen Füßen zu stehen, und jetzt kommen Sie daher und bezichtigen mich, man würde mich als Geliebte aushalten! Alles nur, weil ich einem netten älteren Mann -- jedenfalls habe ich ihn für einen netten Mann gehalten -- ein paar Stunden pro Woche Abwechslung geboten haben.”
    “Ja, das haben Sie bestimmt gemacht.”
    “O nein, so habe ich das nicht gemeint”, fauchte Lauren ihn an. “Ich habe für ihn Klavier gespielt, weiter nichts!”
    “Und ich soll Ihnen auch glauben, dass er Ihren teuren Lebensstil nicht finanziert hat, richtig?”
    “Meinen was? Was reden Sie da? Ich habe zwei Jobs, damit ich über die Runden komme.”
    “Ah ja. Und was ist mit Ihrem Apartment?”
    Lauren sah ihn verständnislos an. “Was soll damit sein?”
    “Das Haus gehört Giovessi.”
    “Was? Das … das wusste ich nicht.” Sprachlos betrachtete sie Sams dunkles Gesicht. Ein Gefühl des Unbehagens wollte sich in ihr festsetzen, aber sie schüttelte es ab und hob trotzig das Kinn. “Und wenn schon. Wenn Sie glauben, ich würde da umsonst wohnen, irren Sie sich. Ich bezahle die Miete für das Apartment, nicht Mr. Giovessi.”
    “Sicher machen Sie das. Es ist bestimmt nur ein Zufall, dass er seine aktuelle Geliebte immer in genau dem Apartment unterbringt, in dem Sie wohnen.”
    “Ich …” Die Aussage traf sie völlig unerwartet und beunruhigte sie. Diese Unruhe unterdrückte sie aber rasch. “Ja. Ja,

Weitere Kostenlose Bücher