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Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition)

Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition)

Titel: Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Brook
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Eltern wegen dem Schulchor, Alexander, und du bist ein toter Mann.“

    Die Drohung der bevorstehenden Ermordung machte Alex weniger Sorgen, wie die Verwendung seines Taufnamens, den auch kaum jemand kannte, außer seinen Eltern natürlich. „Es heißt, wegen des Schulchores, nicht wegen dem“, stöhnte Alex, während er sein schmerzendes rechtes Bein hielt. Bevor er den Satz komplett ausgesprochen hatte, fing er sich einen zweiten Tritt gegen das linke Schienenbein ein. Der folgende Schmerzensschrei führte dazu, dass ein besorgter Pastor und ein ängstlich aussehender Tim vorsichtig zur Tür hinein sahen. „Alles in Ordnung?“, fragte Pastor Schmidt leise und sah sorgenvoll auf Alex. „Mir ging' s noch nie besser“, ächzte Alex, und ließ sich in den abgenutzten IKEA-Schwingstuhl fallen. Kein Wunder, dachte er, dass Lena so drauf ist, bei so einem Weichei von Vater. Alex wollte sich gar nicht ausmalen, wie seine Eltern auf so einen Auftritt reagiert hätten.

    „ Was führt euch zu mir? Wir haben es etwas eilig. Wir haben um halb fünf in Oldenburg einen Termin beim Kieferorthopäden. Lenas Zahnklammer muss nachgestellt werden. Außerdem muss ich bei verschiedenen Stellen vorsprechen, damit unser undichtes Kirchendach endlich repariert werden kann.“ Pastor Schmidt war sichtlich erleichtert, dass Alex trotz der Attacke so ruhig geblieben ist. Er war seiner pubertierenden Tochter in solchen Augenblicken einfach nicht gewachsen. Alex kam nur mühsam aus dem Sessel hoch.

    „ Ich habe Ihnen doch erzählt, das Tim und ich einen Mann suchen, der 1936 in unserem Dorf gewohnt hat.“ „Ja. Hast du in den Kirchenbüchern denn nicht gefunden, was du gesucht hast?“, fragte der Pastor, dem man ansah, dass er unter Zeitdruck stand. „Ja, äh, nein. Also nicht alles. Wir haben aber im Internet herausgefunden, dass im Staatsarchiv in Oldenburg eine Akte liegt, die uns weiter helfen kann.“ Der Pastor sagte nichts und sah die Jungen verwundert an. „Ja, und? Was habe ich damit zu tun?“, fragte er ungeduldig. „Na, ja,“ kam Tim seinem Freund zur Hilfe, „wir denken, dass die keine Unterlagen an Jugendliche abgeben, und...“ Der Pastor nickte auf ein mal ganz freundlich, „...und da habt ihr gedacht, wenn ein Pastor anruft, geht das schon in Ordnung“. Die beiden Freunde strahlten: „Genau.“

    Schnell gaben sie ihm die Telefonnummer und die Bestellnummer der Akte. „Na, gut. Als Wiedergutmachung für den Ninja-Angriff meiner Tochter.“ Lenas Augen sprühten pures Gift. Schnell wählte ihr Vater die Nummer.

    „ Ja, schönen guten Tag, Pastor Schmidt aus Kleiborg, ich hätte gerne ein Dokument aus ihrem Archiv eingesehen. - - - Ja - - - einen Moment.“ Er setzte umständlich seine Lesebrille auf. „Also, die Bestellnummer ist 133/411.- - - Ja, ich warte. Danke. - - - Oh, die Akte ist reserviert? - - - Einen Moment bitte.“ Er hielt das Telefon mit der linken Hand zu. „Tja Jungs, die Akte ist leider reserviert. Was nun?“ Tim blickte Alex an. „Das gibt’s doch nicht. Wer interessiert sich den gerade jetzt für solche alten Klamotten?“ Pastor Schmidt zuckte mit den Achseln. „Wer hat die Akte denn reserviert?“, fragte er am Telefon. Bei der Antwort verzog er das Gesicht. „Ja, Entschuldigung, natürlich habe ich schon mal was von Datenschutz gehört.“ Er verdrehte theatralisch die Augen. Er wollte sich gerade von der unfreundlichen Archivmitarbeiterin verabschieden, als er ihn Alex plötzlich am Arm festhielt. „Fragen Sie, ob die Akte für Dr. Eyken reserviert ist?“, raunte er ihm zu. Der Pastor sah ihn fragend an. „Dr Eyken ist unser Geschichtslehrer“, log Alex. Tim drehte sich weg. Diese Kaltschnäuzigkeit hätte er seinem Freund nicht zugetraut. Einen Pastor so frech zu belügen. „Hören Sie?“ Pastor Schmidt nahm das Telefon wieder hoch. „Sind die Unterlagen vielleicht für Dr. Eyken reserviert? - - - Ja - - - Ich weiß - - - Nein - - - Die Sache ist die: Wir arbeiten am selben Projekt. Wenn Dr. Eyken für morgen früh die Sachen reserviert hat, könnte ich die Unterlagen doch heute noch abholen. Ich muss sowieso nach Oldenburg. - - - Ja, aber dann muss Dr. Eyken nicht... - - - Ja, 60 Kilometer ungefähr - - - Einen Moment bitte.“ Wieder hielt er das Telefon zu. „Reichen euch auch Fotokopien? Das Archiv hat bis achtzehn Uhr geöffnet. Da habt ihr genug Zeit, die Unterlagen zu kopieren. Sie darf die originalen Akten nur an den Besteller herausgeben. Aber dann könnt

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