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Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition)

Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition)

Titel: Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Brook
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kommen können. Wieder brauchte der Rechner eine Ewigkeit, um die Daten auszugeben. Doch diesmal war die Suche erfolgreich:

    Archiv: Staatsarchiv Oldenburg: Sonderfindungsbücher
    Bestellnummer: 133 Nr. 411
    Bestandsbezeichnung: Inventar: NS-Zeit Oldenburg
    Signatur: Nr. 411
    Lagerungsbestand: Best. 133
    Laufzeit: 1930 – 1937
    Titel: Selbstmord des jüdischen Ziegeleibesitzer Henk Deependaal (geb. 1871 in Amsterdam) am 13.10.1936 in Kleiborg

    Enthält u.a.: Zeugenaussagen, Einstellung des Verfahrens

    „ Selbstmord?“, stammelte Alex und sah seinen Freund ratlos an. „Wieso Selbstmord?“

 
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    14
    Dienstag 13:22 Uhr

    Tim sprang auf. „Wieso steht da Selbstmord, verdammte Scheiße? Das war doch eindeutig Mord.“ Er trat gegen den Mülleimer, der quer durch Alex' Zimmer flog. „Klar war das Mord.“ Alex stand auf und packte seinen Freund an den Schultern. Tim zitterte. „He, nun beruhig' dich mal. 1936 waren die Scheiß-Nazis in Deutschland an der Macht. Schon vergessen? Deependaal war Jude. Wer fragt da schon, ob der ermordet wurde oder Selbstmord begangen hat. Dieser E.H. war bei der SS. Glaubst du wirklich, die klagen einen SS-Mann wegen Ermordung eines Juden an?“ Tim setzte sich aufs Bett und putzte sich geräuschvoll die Nase. „Weißt du was, das Gold ist mir jetzt völlig egal. Ich möchte, dass alle wissen, dass Henk Deependaal ermordet wurde und keinen Selbstmord gemacht hat,“ murmelte Tim.

    Alex sah seinen Freund lange an und überlegte. „Ich glaube nicht, dass die Nazis das Gold gefunden haben“, sagte er dann leise. „Überleg doch mal. Deependaal hat seinem Mörder das Geheimnis nicht verraten. Geschossen hat er doch nur aus Verzweiflung, weil er aus Deependaal nicht heraus bekam, wo die Millionen versteckt sind. Der hat nichts heraus gefunden, was ihm weiter helfen konnte.“ Tim nickte stumm. „Und außerdem, warum rennen hier diese zwei merkwürdigen Engländer und der falsche Geschichtsprofessor durch die Gegend? Doch sicher nicht, um nach der Tatwaffe zu suchen. Die forschen ebenfalls nach dem verschwundenen Salpetergold. Die einen suchen mit ihren High-Tech-Geräten die Ziegelei ab, und der falsche Doktor sucht systematisch nach alten Dokumenten und Unterlagen.“ Alex machte eine Pause. „Ich möchte auch, dass die ganze Welt weiß, dass Deependaal ermordet wurde. Und ich möchte auch den Namen des Mörders erfahren. Trotzdem sollten wir aber nicht mit unserer Suche nach dem Gold aufhören.“

    „ Okay, machen wir weiter“, sagte Tim nach einer Weile und setzte sich an den PC. „Sieh mal, da rechts ist eine Verlinkung. Man kann die Unterlagen sogar online bestellen.“ Er ging auf den Link. Doch statt einer weiteren Eingabemaske kam nur eine kurze Mitteilung: Aus technischen Gründen steht Ihnen in den nächsten Tagen unser Online-Bestellverfahren leider nicht zur Verfügung. In berechtigten Fällen bitten wir Sie, die benötigten Dokumente telefonisch unter der Telefonnummer 0441-4489-204 zu bestellen. Wir bitten um ihr Verständnis.

    „ Mist“, schimpfte Tim. „In berechtigten Fällen, was soll das überhaupt heißen. Wenn die merken, dass wir erst vierzehn sind, rücken die doch nie die Akten heraus. Wir sehen doch nicht vertrauenswürdig genug aus.“ Alex konterte trocken: „Wer ist schon vertrauenswürdig?“ Nach kurzem Schweigen sah Tim ihn entgeistert an. „Klar, das ist es.“ Alex verstand kein Wort. „Wie, was ist es? Du sprichst in Rätseln.“ Tim schüttelte belustigt den Kopf. „Na, du hast gefragt, wer ist schon vertrauenswürdig. Und ich antworte dir: Wer ist vertrauenswürdiger als ein Pastor?“ Alex sprang auf. „Klar. Super-Idee. Kommen wir fahren gleich zu ihm hin.“

    Diesmal machte Pastor Schmidt überraschenderweise die Tür nach nur einem Klingeln selbst auf. „Alex. Hallo Tim. Na, zieht es euch neuerdings zur Kirche hin? Das ist ja schon etwas verdächtig. Der dritte Besuch innerhalb von 24 Stunden.“ Der Pastor grinste frech. „Hallo Herr Pastor, äh“, druckste Alex herum, „wir sind noch mal gekommen, um ...“ In diesem Augenblick kam Lena wie von einer Tarantel gestochen die Treppe herunter gerannt. Ohne ein Wort zu sagen, packte sie Alex an der Kapuze seines Parkas und zog ihn unsanft an ihrem völlig überraschten Vater vorbei ins nebenan liegende Wohnzimmer. Wutentbrannt knallte sie die Tür zu. Bevor Alex ein Wort sagen konnte, trat sie ihm kräftig vor' s Schienenbein. „Ein Wort, nur ein Wort zu meinen

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