Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition)
Freunde abschätzig an. „Na, da bin ich aber neugierig. Erst schnüffelt ihr bei der alten Kate rum, und dann redet ihr über Gold. Interessant, interessant“, nuschelte er, eifrig bemüht die Zigarette möglichst cool zwischen den Lippen zu balancieren. „Das geht dich einen Dreck an, du Mehlwurm“, fuhr Tim ihn empört an. Der Bäckerlehling warf mit einer lässigen Geste die Zigarette weg und ging langsam auf Tim zu. „Sag das noch mal, Kleiner“, zischte er und baute sich bedrohlich vor ihm auf.
„ Ich an deiner Stelle wäre etwas vorsichtiger“, mischte sich Alex ein. Das ganze Dorf sucht zur Zeit einen Spanner. Angeblich wurde der von einem Laser geblendet und muss nun seine geröteten Augen mit einer Sonnenbrille schützen“, sagte er kühl und sah den Bäckerlehrling herausfordernd an. Nils funkelte ihn mit seinen geröteten Augen wütend an, wurde aber unsicher. Bevor ihm eine gescheite Antwort einfiel, ging die Tür der rückliegenden Backstube auf. Ein ebenfalls weiß gekleideter, unsympathisch aussehender Typ steckte seinen Kopf heraus „Eh, Bruns, du wirst hier fürs Arbeiten bezahlt, nicht fürs Rumquatschen. Los, komm an Land, aber zackig“, brüllte er und knallte die Tür hinter sich wieder zu. Nils drehte sich noch einmal zu den beiden Freunden um. „Hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen“, raunte er ihnen zu und ging zur Bä ckerei zurück. „Davon kannst du ausgehen“, rief ihm Alex hinterher.
Tim blickte sorgenvoll. „Müssen wir uns Sorgen machen?“, fragte er. „Glaube ich nicht. Der ist doch nie über das kleine Einmaleins hinaus gekommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er die Zusammenhang unserer Unterhaltung verstanden hat“, beruhigte ihn Alex, „komm lass uns die Dateien ansehen. Bei siebenhundertzwölf Seiten wartet eine Menge Arbeit auf uns.“
Als sie bei Alex ankamen, waren seine Eltern damit beschäftigt, die Gartenmöbel herein zu holen und den Garten 'winterfest' zu machen, wie sie es nannten. „Habt ihr nachher noch Lust auf 'ne Tour mit dem Mustang? Die Saison ist bald vorbei“, rief ihnen sein Vater zu, während er ächzend den schweren Fuß des Sonnenschirms weg trug. „Vielleicht später“, antwortete Alex kurz und rannte mit Tim ins Haus. „Ihr dürft ruhig mithelfen“, rief seine Mutter mit zwei Säcken Rindenmulch unter den Armen hinter ihnen her, aber da waren die beiden schon verschwunden.
In seinem Zimmer angekommen, steckte Alex den USB-Stick in den Port seines Rechners und betrachtete die Vielzahl der Dateien, die der Explorer anzeigte. Ralf Zimmermann hatte sie auf mehrere Ordner verteilt, um die Flut an eingescannten Dokumenten zu sortieren. „Was sollen wir eigentlich genau finden?“, fragte Tim kopfschüttelnd. Alex scrollte den Bildschirm langsam herunter. Die Zahl der Dateien wollte gar kein Ende nehmen. „Einfach drauf los suchen bringt nichts“, murmelte Alex. Das Scrollrad der Maus ratterte rhythmisch. „Wir sollten auf jeden Fall mit System an die Sache heran gehen. Lass uns noch mal einen Blick auf unsere bislang gesammelten Infos werfen. Vielleicht finden wir einen Hinweis, der uns jetzt weiter hilft. Außerdem haben wir die Liste noch gar nicht aktualisiert“, antwortete er und rief das von ihnen angelegte Textdokument auf. Zusammen fügten sie ihre neu gewonnenen Informationen in den Text ein und löschten bereits beantwortete Fragen:
Fakten
- Deependaal wird am 13. Oktober 1936 kurz nach 22 Uhr in einem Trockenschuppen der Ziegelei erschossen
- Der Mörder war Edgar Zimmermann, Deckname Erich Handloser
- Edgar Zimmermann war Spion des Sicherheitsdienstes der SS und sollte herausfinden, wo Deependaal sein Vermögen versteckt hat.
- Zimmermanns Enkel, Ralf Zimmermann sucht das Vermögen weiter. Wahrscheinlich hat er Aufzeichnungen seines Großvaters gefunden
- Zwei Engländer suchen auf dem Gelände der Ziegelei mit Metalldetektoren, wahrscheinlich sind es Mitarbeiter von Ralf Zimmermann
- Auf dem Dachboden von Tims Opa war eine Stahlkassette mit einem Tagebuch von Tims Urgroßvater, eine Pistole P08 und 2 Ziegelsteinen versteckt
- Akte zum Tod Deependaals ist im Staatsarchiv Oldenburg Nr 133 / 411 und lautet auf Selbstmord!!!
- Anzeige 1936 durch Polizeiwachtmeister Wilhelm Boomgarden
- Ermittlung durch Kriminalkomissar Willms und Kriminalsekretär Sakuth
- Beschwerde über Ermittlung von der Gestapo Wilhelmshaven durch Kriminaloberrat Horst Wipper
- Sicherheitsdienst Bremen gibt Anweisung
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