Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition)
durch SS-Untersturmführer Reinhard Schallberg
- Einstellung des Verfahrens, Feststellung des Selbstmordes am 9.1.1937
- Entlassung Hermann Sakuths aus dem Polizeidienst im Februar 1937
Fragen
- Wo sind die Goldpesos?
- Wem gehörte die Pistole und handelt es sich um die Mordwaffe?
- Warum war Deependaal so spät in einem Trockenschuppen?
„ Haben wir was vergessen?“ fragte Alex. „Im Moment fällt mir nichts mehr ein“, antwortete Tim kopfschüttelnd, „aber ich weiß nicht, was uns das alles nützen soll bei der Suche nach den richtigen Unterlagen. Wir können uns doch nicht alle siebenhundertzwölf Seiten ansehen.“ Alex starrte auf den Bildschirm. „Wir müssen irgend etwas übersehen haben. Denk doch mal nach.“ Alex stützte seinen Kopf auf beide Hände. Erst als der Bildschirmschoner ein Aquarium herbei zauberte, wandte er sich wieder Tim zu.
„ Das Tagebuch. Du musst systematisch das Tagebuch durcharbeiten.“ Tim tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirn. „Das ganze Tagebuch. Weist du, wie lange das dauert?“ Alex seufzte. „Hast du 'ne bessere Idee?“ Tim schüttelte den Kopf. „Lass uns mal weiter überlegen. Zimmermann hat mit seinen Informationen, also mit den Daten auf dem USB-Stick den Schatz noch nicht gefunden. Er besitzt aber nicht unsere Informationen, also das Tagebuch deines Urgroßvaters und die Aufzeichnungen von Hermann Sakuth. Da müssen wir ansetzen. Da muss irgendwo die Lösung liegen. Falls wir das Rätsel überhaupt lösen können.“ Alex stand auf und sah aus dem Fenster. Seine Mutter schnitt gerade den großen Fliederstrauch zurück.
Alex stand frustriert auf. „Komm. Lass uns nach draußen gehen. An der frischen Luft kommt uns vielleicht der rettende Gedanken. Wir treten im Moment sowieso auf der Stelle. Die siebenhundertzwölf Seiten können wir uns auch noch heute Abend ansehen.“ Tim stand stöhnend auf. „Abend? Das hört sich eher nach einer Nachtschicht an. Habt ihr auch genug Cola und Chips im Keller?“ Alex lachte und beide gingen hinaus in den Garten.
„ Hi guys, nice to meet you“, wurden sie von Alex' Vater überschwänglich begrüßt, der seine Gartenklamotten ausgezogen hatte und gerade im Begriff war, in sein Cabrio einzusteigen. „Hat er das öfter?“, flüsterte Tim Alex feixend zu. „Mein Vater liebt den american way of live , deshalb fährt er ja auch Mustang und keinen deutschen Oldtimer“, gab Alex leise zurück.
„ Fahrt ihr 'ne Runde mit mir? Ich geb' n Eis aus bei Nuccio. Mama möchte lieber noch die restlichen Rosen zurückschneiden“, sagte er mit einem gewinnenden Lächeln. „Yes, Sir“, lachte Alex und setzte sich schwungvoll auf den Beifahrersitz. Tim wollte ebenfalls möglichst lässig auf die Rücksitzbank klettern. Leider stellte er sich dabei etwas ungeschickt an und plumpste kopfüber in den Fond. „Hat er das öfter?“, fragte Alex' Vater grinsend und freute sich über die gelungene Retourkutsche. Während Tim verzweifelt versuchte, sich hoch zu rappeln, gab er so kräftig Gas, dass von hinten ein gellender Schrei zu hören war. Für einige Sekunden waren von Tim nur seine schwarzen Turnschuhe im Rückspiegel zu sehen.
Bei Nuccio war nur wenig los. Die meisten Gäste zog es Innere des Eiscafes, da es draußen schon recht kühl war. Alex' Vater wollte aber unbedingt draußen sitzen. Er zog einen Tisch und drei Stühle in die herbstliche Sonne und setzte sich breitbeinig hin. Eine schlecht gelaunte Bedienung nahm die Bestellung auf. Als Cabriofahrer drinnen sitzen, das ginge nun wirklich nicht, meinte er, als die Kellnerin wieder verschwunden war, und unterhielt sich angeregt mit Tim über die Müller-Werft. Der spektakulärer Neubau eines riesigen Kreuzfahrtschiffes stand kurz vor dem Stapellauf und Tim berichtete begeistert, was sein Vater zu Hause von den Fortschritten des Baus erzählte. Alex verfolgte das Gespräch nur mit einem Ohr. Die übellaunige Bedienung brachte Alex' ein Bananensplit und Tim sein Spaghettieis. Den Milchcafe für seinen Vater knallte sie dermaßen schwungvoll auf den Tisch, dass ein Teil des Kaffees aus der Tasse schwappte und am Rand des Tisches herunter lief. Während sein Vater erschrocken zurück sprang, ging die Bedienung wieder kommentarlos ins Cafe. Derweil sein Vater über die Unfähigkeit der Kellnerin schimpfte, überlegte Alex fieberhaft, was sie bei ihren Nachforschungen übersehen haben könnten. Irgendeinen Hinweis, und sei es nur ein ganz kleiner, mit dem man
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