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Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition)

Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition)

Titel: Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Brook
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Waffengewalt und ein schwerer Unfall können in deinem Alter traumatische Folgen haben. Ich würde dir raten, mit einem für Notfälle geschulten Seelsorger zu sprechen.“ Alex schüttelte heftig den Kopf. Er erzählte von seinem Plan, eine Woche nach Braunschweig zu seiner Tante zu fahren. Der Pastor nickte. „Das ist eine gute Idee, Alex. Aber versprich mir, wenn dich Alpträume oder Angstzustände plagen, gehst du zu einem Seelsorger. Ich kann dir auch jemanden empfehlen. Versprochen?“ Alex lachte. „Yes Sir. Versprochen.“ Dann erklärte Pastor Schmidt ihm, dass er es ihm hoch anrechne, dass er sich aus freien Stücken bei ihm entschuldigt hätte.

    Beim Herausgehen blickte der Pastor auf Alex' Arm. „Hast du dir das gestern zugezogen?“, fragte er besorgt. „Wenn ich dich richtig verstanden habe, warst du doch gar nicht an dem Unfall beteiligt, oder?“ Obwohl Alex bei seiner Schilderung nicht allzu sehr ins Detail gehen wollte, schilderte er, wie er den letzten Band der Geschäftsbücher von Menken und Dirks aus dem brennenden Wrack gerettet hatte. Pastor Schmidt schüttelte vorwurfsvoll den Kopf. „Du riskierst dein Leben für eine uralte Akte? Mensch Alex, du hättest...“ „... drauf gehen können, ja ja“, fiel Alex ihm ins Wort. Das hat mir mein Vater schon mit einer schallenden Ohrfeige klargemacht. Die Erste in meinem Leben übrigens.“ Pastor Schmidt klopfte ihm auf die Schulter. „Die hast du dir auch redlich verdient, finde ich. Das sage ich dir als Vater und deshalb kann ich die Reaktion deines Vaters nach vollziehen, obwohl ich körperliche Gewalt sonst strikt ablehne.“

    Der Pastor öffnete die Haustür und reichte Alex die Hand zum Abschied. „Ach übrigens, sagtest du gerade Menken und Dirks? Die Baustoffhandlung?“ Alex sah ihn überrascht an. „Ja, wieso?“ Der Pastor winkte mit der Hand ab. „Ach nichts. Nur ein kleiner Zufall. Nichts weiter.“ Alex blieb hartnäckig. „Kennen Sie die Firma näher?“ „Nein, ich kenne die Firma überhaupt nicht. Aber einer der beiden Firmengründer, Heinrich Menken, war jahrelang Vorsitzender des Kirchenvorstandes hier in Kleiborg. Das war natürlich lange vor meiner Zeit.“ Der Geistliche machte ein Pause und sah in die Nacht hinaus. „Das ist schon witzig. Am Anfang unseres Gespräches hatte ich doch gesagt, dass unsere Gemeinde schon vor vielen Jahren einen Gönner hatte, heute würde man Sponsor sagen. Das war Heinrich Menken.“ Alex hatte die Türklinke schon in der Hand. „Wann war denn das?“, fragte er verwundert.“ „So genau weiß ich das auch nicht. Ich glaube das war zu Beginn des Krieges, etwa 1939 oder 1940.“ „Na, da mussten die Geschäfte ja gut gelaufen sein, wenn die Firma in solchen Zeiten Geld für Spenden übrig hatte. So, ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende. Tschüß.“ Alex ging ins Dunkel hinaus und winkte. „Tschüß Alex“, verabschiedete ihn der Pastor. „Das wünsche ich dir auch. Erhol' dich gut in Braunschweig bei deiner Tante.“ Er wollte gerade die Tür zu machen, als er Alex noch etwas hinterher rief. „Ach Alex, übrigens. Es war keine Geldspende von Heinrich Menken. Er hat damals die Steine für die dringend benötigte Friedhofsmauer gestiftet.“

 
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    36
    Samstag 19:07 Uhr

    Alex blieb zur Salzsäule erstarrt stehen. „Sagen … Sie … das … noch … einmal“, sagte er langsam und drehte sich im Zeitlupentempo um. Pastor Schmidt sah ihn verwundert an. „Ich kenne die Geschichte auch nur von meinem Vorgänger. Ähnlich wie uns heute das Geld für die Dachsanierung fehlt, hatte die Kirchengemeinde auch damals kein Geld für eine neue Friedhofsmauer. Angeblich hatte Menkens Firma noch irgendwelche Steine herumstehen, die keiner haben wollte. Form und Farbe waren etwas ungewöhnlich. Außerdem waren solche Steine für die meisten Leute zu teuer.“

    Alex ging langsam auf den Pastor zu. Dieser sah ihn besorgt mit großen Augen an. „Alex? Alles in Ordnung?“ „Haben Sie einen großen Hammer?“ „Wie bitte? Einen Hammer? Alex, ich mache mir nun doch etwas Sorgen wegen deines Zustandes.“ Alex ging nicht auf die Bemerkung ein. Sein Herz schlug bis zum Hals. „Wenn Menkens Steine die sind, die Tim und ich seit einer Woche suchen, müssen Sie sich wegen der Finanzierung des Kirchendaches keine Sorgen mehr machen,“ erklärte er ungeduldig. „Um das allerdings heraus zu finden, brauchen wir nur einen schweren Hammer und eine Taschenlampe.“ Pastor Schmidt

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