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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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eine Reihe von Fotos erschien, merkte er allerdings, dass er diesen Mann nicht kannte.
    Dann begann er, sich durch die Seiten hindurchzuklicken, die allesamt Daten über diesen Mann enthielten. Es war eine Art Dossier. Eine Lebensgeschichte. US Navy. SEAL -Team. Military Assistance Command, Vietnam – Studies and Observation Group. Thayer hatte keine Ahnung, was das war, aber es klang irgendwie anrüchig.
    Danach in der CIA. Special Activities Division, deren paramilitärische Spezialeinheit.
    Gezielte Auftragstötungen. Sanktionierte illegale Operationen.
    Thayer zuckte die Achseln. Okay, dieser Bursche ist ein Spion, und offensichtlich ein grusliger, aber was geht mich das an?
    Dann wurden einige spezielle Operationen näher beschrieben. Er blätterte sie in aller Eile durch. Es waren anscheinend keine CIA-Berichte, sie schienen jedoch detaillierte Informationen über Clarks CIA-Karriere zu enthalten.
    Es war eine unübersichtliche Fülle an Informationen. Vielleicht könnten sie für jemanden sogar interessant sein. Human Rights Watch? Amnesty International? Aber für ihn? Er wurde immer gelangweilter. Er begann, ein gedankliches Gespräch mit der geheimnisvollen Person zu führen, die ihm diesen Speicherstick zugespielt hatte. Jesus! Das hier ist mir doch so was von egal! Komm endlich zum Punkt!
    Dann stoppte er. He, ist das der Punkt?
    Es waren Fotos, die Clark mit einem jüngeren John Patrick Ryan zeigten. Einzelheiten ihrer Beziehung, die sich über ein Vierteljahrhundert erstreckte.
    Also der Typ ist alt und war bei der CIA. Ryan ist alt und war bei der CIA. Sie haben einander gekannt, na und? Ist das alles, was du hast, Mystery Man?
    Nach einer Zusammenfassung von John Clarks Jahren bei der Rainbow-Truppe folgte dann dieses einzelne Dokument, das irgendwie außer der Reihe schien. Es erhob die Beschuldigung, Clark habe vor dreißig Jahren in Deutschland einen Mord begangen.
    Warum stand es in dieser Datei nicht an der chronologisch korrekten Stelle? Thayer las es sorgfältig durch. Er hatte den Eindruck, dass diese Informationen von einer Quelle außerhalb der Vereinigten Staaten stammten.
    Er schlug die nächste Seite auf.
    Es folgte ein Schriftstück, das die Einzelheiten über einen geheimen Gnadenerlass enthielt, den Präsident Ryan Clark für seine in Diensten der CIA begangenen Auftragstötungen erteilt hatte.
    »Also …«, flüsterte Thayer vor sich hin. »Der CIA-Chef Ryan befiehlt Clark, Leute umzubringen, und später kehrt der Präsident Ryan diese Verbrechen nachträglich unter den Tisch. Heilige Scheiße!«
    Thayer hob den Hörer ab und drückte auf ein paar Knöpfe.
    »Hier ist Thayer. Ich muss ihn noch heute Abend sehen, sobald er wieder ins Weiße Haus kommt!«
     

36
    W ährend des ganzen Tages hatte es auf der Straße von Boya nach Miran Shah nur wenig Verkehr gegeben. Nach Einbruch der Dunkelheit hörte er fast völlig auf. Es fuhren nur noch einige Lastwagen, Taliban auf Motorrädern und ein paar bunt bemalte Busse, deren Seiten mit einer Menge kleiner Spiegel verziert waren, die wie Christbaumschmuck aussahen. Die Männer auf ihrem Beobachtungsposten sahen jedoch nichts, was ihnen ungewöhnlich erschienen wäre. Mohammed al-Darkur meinte, seine Gefangenen hätten erwähnt, dass ISI-Offiziere mit dem Flugzeug in diese Gegend kommen würden. Sie müssten dann ja in Miran Shah landen und diese Straße benutzen, um zum Lager zu gelangen.
    In den ersten sechsunddreißig Stunden hatten Driscoll und die anderen jedoch nichts dergleichen bemerkt.
    Trotzdem fotografierte al-Darkur jedes einzelne vorbeikommende Fahrzeug. Es könnte ja möglich sein, dass gewisse hochrangige ISI-Offiziere, vielleicht sogar General Riaz Rehan selbst, sich als einfache Ziegenhirten verkleideten, um unerkannt in das Haqqani-Ausbildungslager zu gelangen. Immer wenn ein Fahrzeug vorbeigefahren war, schauten sich al-Darkur und seine Männer die hochaufgelösten Fotos an. Bisher gab es jedoch keinerlei Anzeichen dafür, dass der ISI oder gar eine ausländische Truppe in dieser Gegend operieren würden.
    Kurz nach Mitternacht stand Driscoll hinter dem Stativ mit der Nachtsichtkamera. Die übrigen drei Männer lagen im Gang auf ihren Matratzen. Vor einer Minute war ein hell erleuchteter Bus vorbeigefahren. Der Staub, den er aufgewirbelt hatte, hing immer noch über der Straße.
    Sam rieb sich einen Moment die Augen und schaute dann wieder hinunter.
    Sofort presste er das Gesicht fester an die Augenmuschel des Suchers. Auf

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