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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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muss.«
    »Genau das ist es.«
    »Ich kenne jemand, der uns helfen kann.«
    »Das habe ich mir gedacht.«
    »Fabrice Bertrand-Morel.«
    Die Pause war jetzt nur kurz. Dann sagte Charles Sumner Alden: »Er besitzt ein Detektivunternehmen in Frankreich, glaube ich.«
    »Korrekt. Er leitet die größte internationale Privatdetektei, die es gibt, mit Filialen in der ganzen Welt. Wenn Clark die USA verlassen hat, werden Fabrice Bertrand-Morels Leute ihn aufspüren.«
    »Er scheint eine gute Wahl zu sein«, sagte Alden.
    »In Frankreich ist es im Moment sechs Uhr morgens«, erwiderte Laska. »Wenn ich ihn jetzt anrufe, erwische ich ihn gerade auf seinem Morgenspaziergang. Ich kann mich dann zu einem späten Abendessen mit ihm dort drüben verabreden.«
    »Ausgezeichnet.«
    »Gute Nacht, Charles.«
    »Paul … Wir brauchen ihn lebend. Wir verstehen uns doch?«
    »Großer Gott! Wie können Sie überhaupt auf den Gedanken kommen, dass ich …«
    »Weil ich weiß, dass Bertrand-Morel in der Vergangenheit bereits Männer zur Strecke gebracht und getötet hat.«
    »Ich habe von diesen Anschuldigungen gehört, aber es ist nie zu einer Anklage gekommen.«
    »Das lag daran, dass er den Ländern hilfreich war, in denen er seine Verbrechen begangen hat.«
    Laska gab dazu keinen Kommentar ab. Alden erklärte ihm, woher seine Bedenken gegen diesen Mann und sein Unternehmen stammten.
    »Ich bin bei der CIA. Wir wissen alles über die Arbeitsweise dieses Fabrice Bertrand-Morel. Er hat den Ruf, fähig, aber skrupellos zu sein. Und seine Leute gelten bei der CIA als Killer. Also … bitte verstehen Sie mich. Zwischen uns beiden muss absolut klar sein, dass weder Präsident Kealty noch einer seiner Mitarbeiter oder Untergebenen eine Ermordung Mr. Clarks befürwortet.«
    »Dann sind wir uns ja einig. Gute Nacht, Charles«, sagte Laska.
    Sam Driscoll war überrascht und sogar etwas verwirrt, am nächsten Morgen noch die Sonne aufgehen zu sehen. Da seine Wächter überhaupt nicht mit ihm redeten, wusste er auch nicht, warum Haqqanis Männer nicht Rehans Befehl befolgt und ihn zuerst verhört und danach an die Wand gestellt und erschossen hatten.
    Manchmal hatte man eben Glück. Driscoll würde es nie erfahren, aber einen Tag vor seiner Gefangennahme wurden drei Kommandeure des Haqqani-Netzwerks vierzig Kilometer nördlich von Miran Shah an einer provisorischen Straßensperre in Gorbaz, einem afghanischen Städtchen unmittelbar südlich der Haqqani-Hochburg Khost, gefangen genommen. Ein paar Wochen lang glaubten Haqqani und seine Männer, dass sie im Gewahrsam von NATO -Truppen seien. Als Siraj Haqqani hörte, dass seine Kämpfer ihrerseits einen westlichen Spion in ihrer Gewalt hatten, gab er höchstpersönlich einen Befehl, der Rehans Wünschen widersprach. Er wollte den Amerikaner gegen seine Männer eintauschen, deshalb sollte ihm vorerst kein Haar gekrümmt werden.
    Erst zwei Monate später würden die Leichen der drei Haqqani-Kommandeure in Leinenteppiche gewickelt auf einer Müllkippe nördlich von Khost gefunden werden. Sie waren von einer rivalisierenden Taliban-Gruppierung massakriert worden. Die NATO hatte weder mit ihrer Gefangennahme noch mit ihrem Tod etwas zu tun.
    Aber dies alles verschaffte Driscoll ein wenig Zeit.
    Am frühen Morgen nach Rehans Besuch wurden Driscolls Ketten von dem im Boden verankerten Metallring gelöst und er selbst auf die Füße gezogen. Er schwankte auf seinen verletzten Beinen hin und her. Sie wickelten ihm ein traditionelles Patu- Tuch um den Kopf, wohl damit ihn die amerikanischen Drohnen nicht identifizierten. Dann zerrten sie ihn aus seiner kalten Zelle ins Morgenlicht hinaus und halfen ihm auf die Ladefläche eines Toyota-Hilux-Pick-ups hinauf.
    Sie verließen das Gehöft an der Bannu-Straßenbrücke, fuhren die Bannu Road in Richtung Norden und dann weiter nach Miran Shah hinein. Driscoll hörte Lastwagenmotoren und wildes Hupen und als sie an den Kreuzungen hielten, Männer, die bereits so früh am Morgen die engen Straßen bevölkerten.
    Einige Minuten später merkte Sam, dass der Pick-up schneller wurde. Auch hörte man keine anderen Fahrzeuge mehr. Offensichtlich hatten sie die Stadt verlassen.
    Sie waren fast zwei Stunden unterwegs. Soweit es Driscoll beurteilen konnte, fuhren sie nicht in einem Konvoi. Offensichtlich fühlten sich die Männer, die zusammen mit ihm auf der Ladefläche saßen, völlig sicher. Sie lachten und scherzten miteinander. Er hatte drei unterschiedliche Stimmen erkannt,

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