Ziel erfasst
nach Dubai fliegen«, sagte Granger.
»Also ich verstehe ja, dass die Überwachungsaktion in Dubai wichtig ist«, sagte Ryan. »Aber angesichts der jüngsten Ereignisse … Scheiße. Wir können John doch nicht einfach so alleinlassen.«
Domingo schüttelte den Kopf. »Er braucht uns nicht. Er will uns auch gar nicht dabeihaben. Er wird versuchen, sich selbst aus diesem Schlamassel zu befreien, während wir unsere Operationen durchziehen. Vergiss nicht, womit wir es hier zu tun haben, Jack. Diese Sache ist verdammt wichtig.«
»Ich weiß.«
»John mag ja nicht mehr der Jüngste sein, aber er ist wohl der erfahrenste Agent auf diesem Planeten, der eigentlich schon alles einmal erlebt hat. Glaub mir, John Clark kann selbst für sich sorgen. Wenn er Unterstützung braucht, wird er uns kontaktieren. Also, du weißt ja, dass ich für diesen Mann mein Leben geben würde, aber ich mache eben auch, was er mir sagt, vor allem in einer Zeit wie dieser. Ich komme ihm deshalb nicht in die Quere und mache weiter meinen Job, und du wirst das auch tun. Okay, ’mano?«
Jack gefiel das Ganze nicht. Er konnte nicht verstehen, wie Ding nach allem, was passiert war, so entspannt sein konnte. Andererseits verstand er, dass Chavez sich das Recht verdient hatte, bei allem, was mit John Clark zusammenhing, das letzte Wort zu haben. Die beiden waren jetzt seit zwanzig Jahren Partner. Außerdem war Chavez auch Clarks Schwiegersohn.
»Okay, Ding.«
»Gut. Wir haben nur heute und morgen, um uns auf unsere Operation in Dubai vorzubereiten, also sollten wir sofort damit anfangen. In Ordnung?«
Caruso und Ryan hatten immer noch das Gefühl, ihren Mentor irgendwie im Stich zu lassen, aber sie hatten Chavez’ Logik auch nichts entgegenzusetzen. Clark konnte sie ja jederzeit rufen. Selbst in Dubai.
Trotzdem würde es den Männern schwerfallen, sich auf die Rehan-Überwachung zu konzentrieren, vor allem da sie nicht wussten, wozu die Ermittlungen des Justizministeriums gegen Clark noch führen würden. Aber sie hatten einen Job zu erledigen, dem sie sich ab jetzt voll widmen würden.
Das Oval Office des Präsidenten der Vereinigten Staaten war eigentlich nicht das Kommandozentrum für die FBI-Operation, John Terrence Kelley alias John Clark aufzuspüren und zu verhaften, aber man hätte diesen Eindruck durchaus bekommen können. Den ganzen Dienstag hindurch und bis in den Mittwoch hinein gab sich hier ein ständiger Strom von Besuchern die Klinke in die Hand, die alle irgendwie mit der Suche nach Clark zu tun hatten. Einige wie Benton Thayer, Charles Alden, Mike Brannigan und Wes McMullen suchten Ed Kealty sogar mehrfach auf.
Am Mittwochnachmittag musste das FBI einsehen, dass sich ihr flüchtiges Vögelchen endgültig aus dem Staub gemacht hatte. Kealty befahl daraufhin Brannigan, Alden und Thayer gleichzeitig in sein Büro. Er glaubte, er müsse seinen Leuten die Hölle heißmachen, damit sie so funktionierten, wie er das für richtig hielt. Aus diesem Grund hielt er den drei Männern, die kleinlaut vor ihm auf ihren Sesseln saßen, erst einmal eine zehnminütige Standpauke, die mit einer Frage endete, die er ihnen regelrecht zubrüllte.
»Wie zum Teufel kann sich ein einzelner Mann so in Luft auflösen ?«
»Mit allem Respekt, Sir, aber genau das hat er getan«, sagte Charles Alden.
»Ryan könnte ihm bei der Flucht geholfen haben«, erwiderte Kealty. »Alden, gehen Sie noch einmal zum FBI. Die sollen noch ein wenig tiefer graben. Wenn Sie eine noch engere Verbindung zwischen Ryan und Clark aufspüren, könnten wir Ryan vielleicht auch noch Clarks Flucht anhängen.«
»Man hat mir erzählt, dass vieles, was Jack Ryan und John Clark taten, niemals schriftlich fixiert wurde«, sagte der stellvertretende CIA-Direktor Alden.
»Unsinn«, schnaubte Kealty. »Ihre eigenen Leute lügen Sie an. Watschen Sie ein paar führende Leute ab, dann werden die anderen schon reden.«
»Das habe ich schon versucht, Sir. Aber die alte Garde würde eher ins Kittchen wandern, als etwas über John Clark zu erzählen.«
»Diese verdammten Spionageheinis«, zischte Ed Kealty und tat Aldens Bemerkung mit einer Handbewegung ab. Dann schaute er Brannigan lange an, bevor er mit dem Finger auf ihn zeigte. »Hören Sie zu, Mike. Ich möchte, dass John Clark heute Abend auf der Liste der zehn meistgesuchten Flüchtigen steht.«
»Mr. President, ich habe da meine Bedenken. Jemand anderer, ein Terrorist, Mörder oder eine andere gefährliche Person, müsste von
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