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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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der Liste gestrichen werden. Das stellt ein Problem dar, insoweit …«
    »John Clark ist ein gefährlicher Mann und Mörder. Ich will, dass er auf diese Liste kommt.«
    Jetzt meldete sich Wes zu Wort. »Ich mache mir Sorgen, wie das aussehen wird …«
    »Ich gebe einen Scheiß darauf, wie das aussehen wird! Ich will, dass man diesen Mann fasst! Er ist ein Justizflüchtling, und wenn er das Land verlassen hat, dann müssen wir ihm umso mehr die Hölle heißmachen!«
    Brannigan fragte so respektvoll wie möglich: »Und wen soll ich streichen, Sir? Wer von den zehn Meistgesuchten soll von der Liste genommen werden, um Clark draufzusetzen?«
    »Das ist Ihr Problem Mike, nicht meines.«
    »Mike, manchmal gibt es doch eine Nummer elf, oder?«, sagte Benton Thayer. »Wenn jemand drauf muss und sie keinen runternehmen wollen?«
    Der Justizminister gab widerstrebend zu, dass Thayer recht hatte.
    Einige Minuten später beendete der Präsident die Unterredung, aber der stellvertretende Direktor der CIA fragte Kealty, ob er noch einen Moment Zeit habe und ob auch Thayer im Oval Office bleiben dürfe.
    Das war eine absolute Protokollverletzung. Alden hätte sich an den Stabschef Wes McMullen wenden müssen, wenn er noch länger mit dem Präsidenten sprechen wollte. Wes stand daneben, man hatte ihn ignoriert, und er war entschlossen, ein solches Verhalten sofort im Keim zu ersticken.
    »Jungs, der Präsident hat um halb zwei Uhr einen Termin im Rosengarten mit …«
    »Wes«, unterbrach ihn Kealty. »Das ist schon okay. Gib uns nur ein paar Minuten.«
    McMullen war so argwöhnisch wie frustriert, aber er tat, was ihm sein Boss befahl, verließ den Raum und schloss die Tür hinter sich.
    Kealty setzte sich gegenüber von Alden und Thayer auf die Couch. Als er die beiden Männer anschaute, merkte er sofort, dass sein Wahlkampfmanager keine Ahnung hatte, worüber man gleich reden würde.
    »Was gibt’s, Charles?«
    Alden trommelte mit den Fingern auf den Knien, während er seine Worte sorgfältig wählte. »Mr. President, ich habe einige Informationen erhalten, die mich glauben lassen, dass es belastbare Indizien dafür gibt, dass dieser Clark in die Gefangennahme des Emirs verwickelt war.«
    Thayer und Kealty blieb fast der Mund offen stehen. Dann sagte Kealty ganz leise: »Worüber reden Sie da, zum Teufel? Was für Indizien, und warum höre ich erst jetzt davon?«
    »Um Sie zu schützen und damit Sie nicht in etwas rechtlich Zweifelhaftes hineingezogen werden, Mr. President. Ich halte es für das Beste, dazu nichts mehr zu sagen.«
    Aber Kealty schüttelte den Kopf. »Das Justizministerium hat mir erzählt, der Emir sei uns wahrscheinlich von einem ausländischen Geheimdienst zugespielt worden. Glauben wir jetzt etwa, dass Clark für ein fremdes Land spioniert?«
    Jetzt schüttelte Alden den Kopf. »Nicht Clark. Ich habe jedes Schnipselchen Papier gelesen, das je über diesen Hurensohn verfasst wurde. Nicht in einer Million Jahren würde er für eine ausländische Macht arbeiten.«
    Thayer lehnte sich zu ihm hinüber. »Aber was zum Teufel ist er dann?«
    »Er ist … Er muss … für jemanden hier bei uns arbeiten. Jemand, der unsere Flagge schwingt. Es ist aber nicht die CIA. Ganz bestimmt nicht die CIA.«
    »Und was, glauben Sie, steckt dahinter?«
    »Das FBI hat von der CIA ja nichts über Clarks Machen schaften erfahren. Aber innerhalb des FBI selbs t … Dort gibt es leise Gerüchte über eine geheime Organisation, die über gewisse Analyse-und Operationsfähigkeiten verfügt. Eine Art privater Geheimdienst. Das FBI hat den Verdacht, dass einige in ihren eigenen Reihen etwas darüber wissen. Will man jedoch konkretere Informationen bekommen, ist es, als wolle man einen Wackelpudding an die Wand nageln.«
    Edward Kealty schnappte hörbar nach Luft. »Reden Sie da über eine Schattenregierung? Eine amerikanische Geheimorganisation?«
    »Nichts anderes ergibt einen Sinn«, erwiderte Alden.
    Benton Thayer war nicht so schnell wie die beiden anderen. Er hatte keine Erfahrung in Militär-oder Geheimdienstangelegenheiten und hatte auch noch nie groß darüber nachgedacht, wie sie organisiert waren. Aber einen Aspekt verstand er durchaus. »Der Emir wird wissen, ob Clark ihn gefangen genommen hat. Wenn der Emir ihn identifiziert, ist Clark erledigt. Und wenn Clark untergeht, geht Jack Ryan mit ihm unter.«
    Kealty war immer noch baff über diese neue Information. Aber er behielt seine Geistesgegenwart zumindest insoweit bei, um

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