Ziel erfasst
ehemaligen Satellitenstaaten immer noch eine Menge wütender Menschen gibt, die gerne wüssten, wer für den Tod ihrer Angehörigen verantwortlich war.«
»Sie spielen ein gefährliches Spiel, Mr. Laska. Ich bin bereit, dieses Gespräch zu vergessen. Aber stellen Sie meine Langmut nicht auf die Probe. Ich verfüge über Mittel …«
»Die nichts gegen meine eigenen Mittel sind. Ich möchte, dass Sie Clark in Gewahrsam nehmen und herausfinden, für wen er arbeitet und was seine gegenwärtigen Verbindungen zu Ryan sind. Danach lassen Sie ihn verschwinden, damit er über das, was er im letzten Monat erfahren hat, nicht mehr reden kann.«
»Oder was?«
»Oder ich rufe eine Menge Leute in den Vereinigten Staaten und in Europa an und erzähle ihnen, was Ihre Absichten in dieser Sache waren.«
»Das ist ein armseliger Bluff. Da müssten Sie ja Ihre eigene Verwicklung in diese Sache enthüllen. Sie haben in Ihrem Land Gesetze gebrochen. Ich habe in meinem Land nichts Gesetzwidriges getan.«
»In den vergangenen vierzig Jahren habe ich mehr Gesetze gebrochen, als Sie sich überhaupt vorstellen können, mein junger Freund. Und ich werde es weiterhin tun. Ich werde das hier überleben, Sie nicht.«
Kowalenko antwortete nicht.
»Bringen Sie ihn zum Reden«, fuhr Laska fort. »Klären Sie alles auf. Bereinigen Sie das Ganze, und wir können uns alle endlich wieder anderen Dingen zuwenden.«
Kowalenko wollte etwas sagen, er wollte widerstrebend zustimmen, sich persönlich um die Sache zu kümmern, jedoch gleichzeitig klarmachen, dass er sich nicht auf irgendeine bestimmte Maßnahme festlegen lasse.
Aber Laska hatte schon längst aufgelegt. Der alte Mann wusste, dass Walentin Kowalenko seine Anordnungen befolgen würde.
Georgij wusste von Anfang an, dass die Alpha-Gruppe des FSB versuchen würde, die Kontrolle über das Startgelände zurückzugewinnen. Er wäre auch allein darauf gekommen, selbst wenn er nicht drei Jahre zuvor ein Manöver des FSB beobachtet hätte, bei dem dessen Truppen die Rückeroberung des Sojus-Kommandozentrums geübt hatten, das angeblich von einer Terrororganisation besetzt worden war.
Eigentlich hatte es für ihn keinen Grund gegeben, an dem Sojus-Manöver teilzunehmen. Aber er war damals gerade geschäftlich in Baikonur gewesen, und die Verwalter des Kosmodroms hatten ihn eingeladen, sich die Übung anzusehen. Er hatte das Ganze mit wachsender Faszination beobachtet: Die Hubschrauber und das Anrücken der Bodentruppen in ihren Tarnanzügen, die Schockgranaten und das Abseilen vom Dach des Gebäudes.
Danach hatte er mit einigen Sojus-Ingenieuren gesprochen und dabei noch mehr über die russischen Krisenpläne für den unwahrscheinlichen Fall erfahren, dass Terroristen den Komplex übernehmen würden.
Safronow wusste, dass auch die Möglichkeit bestand, dass Moskau Feuer mit Feuer bekämpfen würde. Sie könnten einfach eine Atombombe auf Baikonur abwerfen, um Moskau zu retten. Glücklicherweise war das Dnjepr-Startgelände in Baikonur früher das der R-36-Interkontinentalraketen gewesen. Die Startanlagen waren deshalb so konstruiert, dass sie auch einem Nuklearangriff standhielten. Die Startplätze 103, 104 und 109 bestanden aus gehärteten Silos, und das Gebäude des Startkontrollzentrums hatte Stahlbetonwände und explosionssichere Stahltüren.
Am ersten Tag um achtzehn Uhr, acht Stunden nach der Übernahme der Anlage durch die dagestanischen Rebellen, landeten zwei russische Mi-17-Hubschrauber der FSB-Alpha-Gruppe fünfundzwanzig Kilometer vom Dnjepr-Kontrollzentrum entfernt auf der westlichen Seite des Proton-Raketengeländes. Zwei Dutzend Soldaten in weißen Tarnanzügen, die in drei Teams von jeweils acht Mann aufgeteilt waren, kletterten heraus, wobei jeder mit fast dreißig Kilogramm Ausrüstung beladen war.
Einige Minuten später rückten sie in Richtung Osten ab.
Kurz nach zwanzig Uhr landete eine An-124 auf dem Jubilejnaja-Flugfeld nordwestlich der Dnjepr-Startanlage des Kosmodroms Baikonur. Die An-124 war das größte Frachtflugzeug der Welt, aber das russische Militär benötigte dennoch jeden Zentimeter der Kabine und des Laderaums für die 69 Speznaz-Sturmtruppensoldaten samt ihrer Ausrüstung, zu der auch vier Schützenpanzer gehörten.
Eine Stunde später landeten vier weitere Mi-17-Hubschrauber und ein Tankflugzeug.
Die Männer in ihren weißen Tarnanzügen durchquerten die Steppe. Zuerst benutzten sie schwere Fahrzeuge mit Vierradantrieb, die ihnen von den Kasachen zur
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