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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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beschränkt, um das zu verstehen?«
    »Helfen Sie mir.«
    »Weil ich kein Russe bin. Ich bin Dagestaner!«
    »Das ist nicht wahr! Ich kenne Ihren Vater, seit wir beide in Sankt Petersburg waren. Da waren Sie noch ein Kind!«
    »Sie haben meinen Vater kennengelernt, nachdem er mich adoptiert hatte. Meine Eltern waren Dagestaner. Muslime! Mein Leben war eine einzige Lüge. Diese Lüge werde ich jetzt berichtigen!«
    Es gab eine lange Pause. Im Hintergrund murmelten Männer. Der Leiter der Raumfahrtbehörde gab dem Gespräch eine neue Richtung. »Wir haben erfahren, dass Sie siebzig Geiseln in Ihrer Gewalt haben.«
    »Das stimmt nicht. Ich habe bereits siebzehn Männer freigelassen und werde weitere fünfzehn freilassen, sobald sie von den Silos zurückkehren. Das dürfte in höchstens einer halben Stunde der Fall sein.«
    »Von den Silos? Was stellen Sie mit diesen Raketen an?«
    »Ich gedenke, sie auf russische Ziele zu lenken.«
    »Das sind Raum fahrzeuge. Wie wollen Sie …«
    »Sie waren nicht immer kommerzielle Raumfahrzeuge. Früher waren sie R-36! Ballistische Interkontinentalraketen! Ich habe ihnen ihre alte Bedeutung zurückgegeben!«
    »Die R-36 beförderte nukleare Gefechtsköpfe, keine Satelliten, Safronow.«
    Georgij machte eine lange Pause. »Das stimmt. Ich hätte mich deutlicher ausdrücken sollen. Ich habe zwei Raketen zu ihrer alten Größe zurückgeführt. Die dritte hat keinen atomaren Sprengkopf an Bord, aber sie verfügt trotzdem über große kinetische Energie.«
    »Wovon sprechen Sie überhaupt?«
    »Ich spreche davon, dass ich zwei Zwanzig-Kilotonnen-Atombomben in die Nutzlastmodule von zwei der drei Dnjepr-1-Trägerraketen geladen habe. Die Raketen befinden sich bereits in ihren Startsilos, und ich halte mich gerade im Startkontrollzentrum auf. Die Waffen, und ich nenne sie Waffen, weil sie nicht länger reine Raketen sind, sind auf große russische Bevölkerungszentren gerichtet.«
    »Diese Nuklearwaffen, von denen Sie sprechen …«
    »Ja. Das sind die Atombomben, die in Pakistan vermisst werden. Meine Mudschaheddin-Kämpfer und ich haben sie sich dort besorgt.«
    »Die Pakistaner haben uns versichert, dass die Waffen in ihrem gegenwärtigen Zustand nicht zur Explosion gebracht werden können. Sie bluffen. Selbst wenn Sie die Bomben haben sollten, können Sie nichts damit anfangen.«
    Safronow hatte das erwartet. Die Russen verachteten sein Volk eben zutiefst. Er wäre erstaunt gewesen, wenn sie anders reagiert hätten.
    »In fünf Minuten werde ich eine E-Mail an Sie persönlich und die Abteilungsleiter Ihrer Behörde senden, die bestimmt intelligenter sind als Sie. Als Anhang werden Sie dort eine Datei finden, in der die Decodierungssequenz aufgeführt ist, die wir benutzt haben, um die Bomben zu einsatzbereiten Nuklearsprengköpfen zu machen. Zeigen Sie sie Ihren Nuklearexperten. Sie werden Ihnen deren Richtigkeit bestätigen. In der Datei befinden sich auch einige Digitalfotos der Höhenzünder, die wir aus der Rüstungsfabrik in Wah Cantonment gestohlen haben. Zeigen Sie die Ihren Munitionsexperten. Außerdem gibt es in dieser Datei auch mehrere mögliche Flugbahnen für unsere Dnjepr-Raketen, falls Sie mir nicht glauben, dass ich diese Nutzlasten an jeden beliebigen Ort der Erde lenken kann. Zeigen Sie die Ihren Raketeningenieuren. Sie werden den Rest des Tages an ihren Rechnern zubringen, aber sie werden am Ende meine Angaben bestätigen.«
    Safronow wusste nicht, ob der Russe ihm glaubte. Er hätte eigentlich weitere Nachfragen erwartet, aber stattdessen sagte der Leiter der russischen Raumfahrtbehörde nur: »Wie lauten Ihre Forderungen?«
    »Ich möchte einen Beweis dafür haben, dass der Held der dagestanischen Revolution Israpil Nabijew noch am Leben ist. Wenn Sie mir den geben, lasse ich noch ein paar Geiseln frei. Wenn Sie Kommandant Nabijew freilassen und hierher zu mir bringen, werde ich außer einer Rumpfmannschaft von Technikern alle anderen hier gehen lassen. Wenn Sie alle russischen Truppen aus dem Kaukasus abziehen, werde ich eine der mit einem atomaren Sprengkopf bestückten Dnjepr-Raketen stilllegen. Und wenn ich, Kommandant Nabijew und meine Männer das Gebiet sicher verlassen haben, werde ich auch auf die Kontrolle über die andere Waffe verzichten. Wenn Sie wollen, kann diese ungute Lage, in der Sie sich jetzt befinden, bereits in ein paar Tagen eine Sache der Vergangenheit sein.«
    »Ich kann das nicht allein entscheiden.«
    »Sie können das besprechen, mit wem

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